19.11.2020, 17.32 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Neu-Bürgermeisterin Scherff: Mehr Schulterschluss mit BV und Rat

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Mit einem Sektchen und Blümchen: Die bisherige Cronenberger Bürgermeisterin Ursula Abé (SPD, re.) gratulierte ihrer Nachfolgerin Miriam Scherff (SPD) im Wuppertaler Ratssaal zur Wahl. | Foto: Meinhard Koke

Cronenbergs Neu-Bürgermeisterin Miriam Scherff zeigt sich im CW-Gespräch überrascht über die deutliche Mehrheit bei ihrer Wahl in der konstituierenden Sitzung der Bezirksvertretung.

Ihren ersten Termin als neue Cronenberger Bezirksbürgermeisterin hatte Miriam Scherff bereits absolviert: An der Einmündung Vonkeln, so berichtet die SPD-Politikern, traf sie sich mit Anwohnern, welche die Verkehrssituation an der dortigen Sambatrassen-Querung für gefährlich halten.

Wie berichtet, war Miriam Scherff in der kostituierenden Sitzung der Bezirksvertretung (BV) Cronenberg zur Dörper Bürgermeisterin gewählt worden: Dass das Ergebnis am 4. November 2020 so klar ausfiel – acht Stimmen für Scherff, vier für Regina Orth (Grüne) und drei für Günter Groß (CDU) – habe auch sie „wirklich überrascht“: „Ich habe gedacht, dass es knapper werden wird“, blickt Miriam Scherff auf den (auch coronabedingt) denkwürdigen Abend im Wuppertaler Ratssaal zurück – mit einem knappen Ergebnis von 6-5-4 zu ihren Gunsten habe sie zuvor spekuliert.

Neu-OB Schneidewind gratulierte per SMS

Im Anschluss gab’s nicht nur viele Glückwünsche per Ellenbogen oder Corona-Faust, auch Uwe Schneidewind reihte sich ein – per SMS, so berichtet Scherff weiter, gratulierte der Neu-Oberbürgermeister der Dörper Neu-Bürgermeisterin. Wie sie schon in ihrer kurzen Antrittsrede im Barmer Rathaus wissen ließ, sucht Cronenbergs neue erste Bürgerin nun das Gespräch mit den weiteren Fraktionen in der Bezirksvertretung.

Sie wolle die Kommunikation im Stadtteilparlament verbessern und dazu den regelmäßigen Austausch suchen – „damit wir die wichtigen Cronenberger Themen besser bewegt bekommen“. Dazu gehört für Miriam Scherff auch eine engere Abstimmung mit den Dörper Stadtverordneten: Auch wenn dazu keiner aus der SPD zählt, mit neuerdings fünf Ratsfrauen und -herren habe Cronenberg nun wohl mehr Stadtverordnete als jeder andere Wuppertaler Stadtteil.

Miriam Scherff: Prioritäten für Cronenberg setzen

„Ich glaube, wir haben jetzt mehr Gewicht im Rat, um unsere Themen dort besser zur Sprache zu bringen“, unterstreicht Scherff ihren Wunsch auf eine intensivere Zusammenarbeit mit den Dörper Ratsvertretern von CDU, FDP und Grünen. Und was hat sich die neue erste Bürgerin Cronenbergs auf die Fahnen geschrieben? Man könne sicher nicht alle Themen schaffen, sondern müsse Prioritäten setzen, sagt die SPD-Politikerin.

Dass sie damit auf Linie von OB Schneidewind sei, der ebenfalls anklingen ließ, dass die Stadtteile wichtige Themen benennen sollten, möchte Miriam Scherff so nicht wissen: „Das sagt ja schon der logische Menschenverstand, dass man angesichts der Haushaltslage schauen muss, was man bewegt bekommen kann“, lässt Scherff offen, ob das ein großes Vorhaben sei oder auch viele kleine.

Die Ortsmitte-Planung, so Scherff weiter, habe ja ohnehin jede BV-Fraktion „auf dem Schirm“, ein besonderes Anliegen als SPD-Vorsitzende sei natürlich auch die von ihrer Partei ins Gespräch gebrachte Idee zu einem Mehr-Generationen-Park im Bereich Ehrenmal. Aber auch das Thema „Barrierefreiheit“ brauche in Cronenberg ebenso einen Schub wie der Stadtteil ein weißer Fleck im Wuppertaler Radverkehrskonzept sei: „Wir müssen überhaupt gucken, wo und wie Cronenberg mehr in städtischen Konzepten berücksichtigt werden kann“, plant Miriam Scherff eine Bestandsaufnahme.

Zur ersten BV-Arbeitssitzung unter ihrer Leitung am 24. November 2020 wird diese aber gewiss noch nicht fertig sein…