25.11.2020, 12.06 Uhr   |   Redaktion   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

CFG-Schüler zum Volkstrauertag: Mehr Wertschätzung fürs Heute!

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CFG-Lehrerin Susanna Roberts (li.) mit ihren Schülerinnen Zerin (mi.) und Renée (es fehlt die Mitverfasserin Emily) am Gedenkstein für die im 1. Weltkrieg gefallenen Schüler des Fuhlrott-Gymnasiums auf dem Ost-Schulhof des Schulzentrums. | Foto: CFG

Wie berichtet, fiel – wie in ganz Wuppertal – auch in Cronenberg die alljährliche Gedenkstunde zum Volkstrauertag coronabedingt aus. Damit entfielen auch die üblichen Wortbeiträge von Schülern des Carl-Fuhlrott-Gymnasiums (CFG), dennoch formulierten sie auch diesmal im Politik-Unterricht von CFG-Lehrerin Susanna Roberts Gedanken zum Volkstrauertag.

Darin bezeichnen die Fuhlrott-Gymnasiasten die beiden Weltkriege des vergangenen Jahrhunderts als „dunkle Zeit für Deutschland, in der unvorstellbare Dinge passiert sind, die man sich heutzutage nicht mal vorstellen kann“: „Millionen Leben von unschuldigen Erwachsenen, Jugendlichen und sogar Kindern wurden zu unrecht genommen. Es wurde in ständiger Angst gelebt.“ Für die CFG-Schüler sind die Gefahren durch Krieg und Diktatur sowie die damit verbundenen Ängste und Nöte etwas, was sie sich nicht vorstellen können und wollen.

„Überall in Deutschland wurden Familien getrennt. Männer mussten in den Krieg ziehen und Frauen sehnsüchtig auf deren Rückkehr warten. Viele Familien mussten in der Angst ihr Zuhause und ihr gewohntes Umfeld verlassen.“ Heutige Sorgen zum Job, zu Schulnoten oder neuesten Trends seien da Nebensache, finden die Gymnasiasten weiter – schließlich sei es damals um das nackte Überleben gegangen. Die Geschehnisse seien nicht mehr rückgängig zu machen. Aber man könne aus den Fehlern lernen, damit es nie wieder zu Krieg kommen könne.

„Wir müssen jeden einzelnen Tag ohne Angst schätzen…“

Heutzutage sei es „normal“, dass Frieden in Europa herrscht und man problemlos über die EU-Grenzen reisen könne – die jüngeren Generationen in Mitteleuropa könnten sich daher glücklich schätzen. Doch herrsche tatsächlich Frieden, wenn es im Alltag dennoch Ausgrenzung und Benachteiligung gibt oder religiös geprägte Terroranschläge für Angst, Leid und Schrecken sorgen, fragen sich die Küllenhahner Schüler. Zumal der Albtraum von Krieg und Gewalt ja anderswo weitergehe. Das erfahre man zwar aus den Nachrichten, aber persönlich bekomme man dadurch selten Sorge. Aber: „Krieg kann sehr leicht entstehen, wie uns die Geschichte lehrt“, lautet die Erkenntnis der CFG-Schüler.

Umso wichtiger sei es, sich gegen Hass in der Welt einzusetzen. Insofern sei der Volkstrauertag sehr wichtig, „weil er uns daran erinnert, wie schlimm es damals war und wie viel wir als Land schon durchgemacht haben“. Das Gedenken an die Zeit von Krieg und Gewalt sei unvermindert wichtig – die CFG-Schüler bezeichnen es als Verantwortung ihrer Generation: „Die Jugend von heute muss sich darüber bewusst sein, wie gut sie es hat. Wir müssen jeden einzelnen Tag schätzen, an dem wir ohne Existenzängste und ohne Angst vor dem nächsten Tag leben können.“

Vielen Jugendlichen sei das gar nicht bewusst: „Die Wertschätzung für ein sorgenfreies Leben wird heutzutage viel zu klein geschrieben“, lautet das Resümee der Gymnasiasten zum Volkstrauertag.