23.12.2020, 13.29 Uhr | Meinhard Koke | Artikel drucken | Instapaper | Kommentare
„Kommet ihr all’“ anders: Mit pinker Krippe direkt zu den Dörpern
Ev. Gemeinde Cronenberg: Pfarrerin Jutta Weigler und Pfarrer Quinton Ceasar „touren“ in der Vorweihnachtszeit mit einer pinken „Pop-up-Krippe“ durch Cronenberg – auf viele Gespräche hoffend.
Funktioniert eine buchstäblich „schrille“ Idee aus dem weltstädtischen Berlin auch im eher „provinziellen“ Cronenberg? Pfarrerin Jutta Weigler und ihr Kollege Quinton Ceasar von der Evangelischen Gemeinde Cronenberg gingen das Wagnis ein. Wobei: Eigentlich müsste ihr vorweihnachtliches „Experiment“ im Dorf eher und vielleicht sogar besser „einschlagen“ als in der Hauptstadt. Denn: Im Kirchenkreis Berlin-Stadtmitte ist man „Schrilles“ ziemlich wahrscheinlich eher gewöhnt als in Evangelisch-Cronenberg – Aufmerksamkeit müsste im „Dorf“ vorprogrammiert sein…
Schließlich geht es nicht nur um eine Krippe, mit der Jutta Weigler und Quinton Ceasar seit Anfang Dezember 2020 durch den Gemeindebezirk „auf Tour“ sind. Das besondere Weihnachts-Möbel, welches „Gemeinde-Zimmermann“ Frank Klingenhöfer gebaut hat, ist dazu auch noch pink – als Jutta Weigler und Quinton Ceasar damit erstmals in der Ortsmitte an der Krings Ecke Halt machten, war das also allein schon ein farblicher Hingucker im typisch bergischen Schwarz-Grün beziehungsweise Schwarz-Weiß. Eben das soll die pinke Krippe sein: Auch wenn es in der Geburtsstadt der Idee, also in Berlin, ohnehin farbig ist, sollen mit dem „Blickfang“ Menschen erreicht werden, die sonst eher nicht den Weg an die Krippe beziehungsweise in die Kirche finden.
Idee aus Berlin: Mit der Weihnachtsbotschaft direkt zu den Menschen
Die Idee zu der „poppigen“ Outdoor-Krippe hatte ein Berliner Kirchen-Quartett, das sich „Team UNBOX“ nennt. Sie ließen ihre pinke Pop-up-Krippe an unterschiedlichsten Orten im öffentlichen Raum immer wieder „aufploppen“, um damit zu „provozieren“. „Was soll das denn?“ – dass sich auch die Cronenberger diese Frage stellen und vielleicht sogar auf sie zukommen, nachfragen und man so an der Krippe miteinander ins Gespräch findet, das erhofften sich Pfarrerin Weigler und Pfarrer Ceasar von ihrem Berlin-Import.
Erst recht in einer Zeit, da Gottesdienste coronabedingt nur für eine begrenzte Teilnehmerzahl möglich waren, da mancher mehr denn je Sorgen hat und Einsamkeit spürt und in der auch sie selbst den Kontakt mit vielen Gemeindemitgliedern vermissen, möchten die beiden Pfarrer raus zu den Menschen und die Weihnachtsbotschaft direkt zu ihnen bringen – „kommet doch all“ anders herum und ganz besonders in dieser Corona-Zeit.
Botschaft erreicht: „Und wenn jemand nur kurz guckt…“
Unter der Überschrift „Es geht um die Liebe“ soll mithilfe der signalfarbenen Krippe die (Weihnachts-)Botschaft ins Auge springen: Kirche ist da, Gott ist nah und mitten unter den Menschen – gerade auch in einer Zeit, in der Abstand zum Teil von Etikette geworden ist. Bis zum Heiligen Abend werden Jutta Weigler und Quinton Ceasar ihre Pop-up-Krippe an unterschiedlichsten Orten im Dorf „aufploppen“ lassen. Wo überall, das wollten die beiden Dörper Pfarrer vorab nicht verraten – das nähme ja schließlich etwas von dem Überraschungseffekt ihrer vorweihnachtlichen Aktion! „Wir sind ganz gespannt, auf die Reaktionen und Gespräche“, blickten Jutta Weigler und Quinton Ceasar auf ihre vorweihnachtlich-pinke Dorf-Tour.
Und auch wenn es dabei mal zu keinem Gespräch kommen, sondern nur bei einem neugierigen Blick bleiben sollte, sei das bereits ein Gewinn. Denn dann sei die Krippe und damit die Weihnachtsbotschaft ja zumindest für einen Moment im Kopf gewesen – „und damit wäre schon vieles erreicht“, finden Jutta Weigler und Quinton Ceasar…
Via Instagram folgen
Über die Instagram-Accounts von Jutta Weigler und Quinton Cesar kann man ihrem „Krippenspiel“ folgen, die Adressen lauten: @pfarrervanniekaap (Quinton Ceasar) beziehungsweise @pfarrerin_jutta (Jutta weigler).