12.01.2021, 11.01 Uhr | Redaktion | Artikel drucken | Instapaper | Kommentare
Hannelore Geiß: „Solange sie konnte, hat sie sich gekümmert…“
„Ich bin berührt von dem, was Sie tun“, sagte der damalige Oberbürgermeister Andreas Mucke im April 2018, als er Hannelore Geiß im Barmer Rathaus das Bundesverdienstkreuz überreichte (die CW berichtete): „Sie sind ein Vorbild“, würdigte der OB ihr Wirken im Verein „Ärzte in sozialer Verantwortung für die Kinder von Tschernobyl“.
Im Alter von 96 Jahren ist Hannelore Geiß nun kurz vor Weihnachten verstorben. Über drei Jahrzehnte begleitete beziehungsweise organisierte Geiß alljährlich Erholungsaufenthalte von weißrussischen Kindern in Wuppertal. Die jungen Gäste aus dem Örtchen Merkolowitschi, welches 1986 durch den Atom-GAU von Tschernobyl radioaktiv verseucht wurde, konnten sich dabei in den letzten Jahren jeweils drei Sommer-Wochen im NaturFreunde-Haus Cronenberg von der Strahlen-Belastung, aber auch den kargen Lebensbedingungen in ihrer Heimat erholen.
Bis ins stolze Alter von immerhin 94 Jahren ermöglichte Hannelore Geiß maßgeblich den Aufenthalt von jährlich 20 kleinen und großen Weißrussland-Gästen, dann forderte ihr hohes Alter seinen Tribut: Im Jahr 2018 konnte sie die letzte Feriengruppe letztmals am Greuel begrüßen: „So lange sie konnte, hat sie sich gekümmert und ist auch jährlich nach Weißrussland gefahren“, blickt Renate Buchholz von den NaturFreunden Cronenberg zurück, welche die Kinder-Aufenthalte in den letzten 17 Jahren an der Seite von Hannelore Geiß mit organisierte und die auch dreimal mit nach Merkolowitschi reiste.
„Dorthin sind ein sehr herzliches Verhältnis und Freundschaften entstanden – sie hat immer geguckt, dass es die Kinder gut hatten“, würdigt Renate Buchholz die engagierte Verstorbene.