31.01.2021, 14.45 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Sambatrasse: Rastplatz nach Gelage ein Müll- und Scherbenmeer

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Kein schöner Sonntag: Bürgervereinsvorsitzender Michael Ludwig (li.) und Stefan Mechler, dessen Gartenbaufirma das Projekt mit den Kollegen von Gartenbau Schmitt ausführte, am Ort des nächtlichen Geschehens. | Foto: Meinhard Koke

Sonntag und Sonnenschein – das zieht die Menschen heute in Scharen vor die Tür und zum Beispiel auch ins Burgholz: Die Sambatrasse glich schon am Vormittag des heutigen 31. Januar 2021 einem „Spaziergänger-Hotspot“. Im Abschnitt zwischen den Bahnhöfen Küllenhahn und Burgholz blieben die Ausflügler immer wieder stehen – fassungslos schauten sie auf den neuen Rastplatz, den der Bürgerverein Küllenhahn dort mit Unterstützung der Jackstädt-Stiftung und der Gartenbau-Firmen Mechler und Schmitt realisiert hat.

Der Grund: Obwohl die beiden Sitzgruppen im Schatten der beiden sanierten Holz-Pavillons dort noch gar nicht eröffnet und noch immer durch Bauzäunen abgesperrt sind, haben hier Unbekannte in der Nacht zu heute „Rast“ gemacht – am Morgen danach präsentiert sich die schmucke Attraktion an der Trasse verwüstet: Bauzäune aufgetrennt, verbogen und umgestürzt sowie ein „Meer“ an geleerten Wodka- und Bierflaschen und Scherben (siehe CW-Foto-Galerie unten) lassen darauf schließen: Hier fand in der Nacht zuvor ein „zünftiges Gelage“ statt – der zweite traurige (Müll-)Vorfall im Cronenberger Norden nach der Bauschutt-Entsorgung auf Kochs Wiese (die CW berichtete) an diesem Wochenende.

Stefan Mechler: „Für uns ist sowas schon fast Normalität…“

Manche vorbeikommenden Spaziergänger zeigten ein gewisses Verständnis für die vermutlich Jugendlichen, die an der Trassen-Kreuzung zum Zimmerplatz gefeiert haben: „Sie haben ja derzeit sonst nichts, wo sie sich treffen und was machen können“, meinte eine Frau. Bei Stefan Mechler, dem Inhaber von Mechler Garten- und Landschaftsbau, hält sich das Verständnis indes in Grenzen: „Wir waren früher auch nicht ohne, aber sowas haben wir nicht gemacht.“

Und der Vandalismus sei auch keineswegs nur auf Corona zurückzuführen, meint der Küllenhahner Gartenbauer: „Für uns ist sowas schon fast normal“, berichtet Stefan Mechler aus seiner jahrzehntelangen Praxis einigermaßen ernüchtert: „Bevor wir morgens zu einer unserer Baustelle kommen, fragen wir uns schon, was wieder kaputt gemacht wurde…“ Bürgervereinsvorsitzender Michael Ludwig zeigte sich ebenso erschüttert von dem traurigen Ablick, stellte zugleich aber auch erleichtert fest: „Wir können ja froh sein, dass sie den Platz ,nur‘ vermüllt haben – wenigstens haben sie nichts kaputt gemacht.“

Als „Mahnmal“ wird heute nicht aufgeräumt

Ludwig kündigte an, dass der Bürgerverein Anzeige erstatten werde. Zudem werde man am aktuellen Zustand des Rastplatzes heute nichts verändern – damit die zahlreich vorbeikommenden Spaziergänger das „Trauerspiel“ sehen könnten. In der Tat löst der Anblick breite Betroffenheit aus: „Das ist ja traurig“, blieb zum Beispiel eine weitere Spaziergängerin stehen: „Das ist doch so ein schönes Plätzchen hier…“

Wenn man es zynisch kommentieren wollte, ließe sich feststellen: Das fanden offenbar auch die Verursacher – das Küllenhahner Bürgervereins-Projekt wird angenommen, in diesem Fall leider…!

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