21.04.2021, 19.19 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Vonkeln: Aufregung um Container und Kritik an Trassen-Querung

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Da waren die AWG-Container auf dem bisherigen Recycling-Standort (im CW-Bild links hinten) weg und die Aufregung an der Querung Sambatrasse/Vonkeln um ein weiteres Thema größer…! | Foto: Meinhard Koke

Die Sambatrassen-Überquerung der Straße Vonkeln sorgt seit Monaten für Diskussionsstoff: Nachdem dort – wie entlang der gesamten Trasse vor Querungen – die zuvor jeweils doppelten Umlaufsperren („Drängelgitter“) entfernt worden waren, wurden Stimmen laut, dass es an der Querung Vonkeln gefährlich sei – sowohl Fahrradfahrer wie auch Autofahrer reklamierten das.

Auch in der März-Sitzung der Bezirksvertretung (BV) Cronenberg war diese Frage Thema. Ein Bürgerantrag, der die Bevorrechtigung der Sambatrasse zum Ziel hatte, scheiterte – die Bezirksvertretung beschloss mehrheitlich, sich nicht mit diesem Antrag zu befassen. Auch zuvor war es in der BV bereits um die Vorfahrtsfrage an der Querung Vonkeln gegangen. Nachdem klar war, dass „Vorfahrt achten“-Schilder auf beiden Seiten der Trasse anzeigen, dass Radfahrer die Vorfahrt des Verkehrs auf der Straße Vonkeln zu beachten haben, wurde in der BV beanstandet, dass das „Vorfahrt achten“-Schild in Richtung Küllenhahn „versteckt“ sei, da damals linksseitig von Ästen und Gestrüpp umwuchert.

AWG-Container weg – „genial gelöst!“

Grundsätzlich wurde im Stadtteilparlament zudem kritisiert, dass im Rahmen der seinerzeitigen Dauerbaustelle im Kreuzungsbereich kein Umbau der Trassenquerung Vonkeln stattgefunden habe – „für mich ein Rätsel“, kritisierte SPD-Bezirksvertreter Peter Damaschke. Während betreffendes Vorfahrtsschild zwischenzeitlich auf die andere Trassenseite umgesetzt wurde, blieb die Verkehrslage weiter ein Dauerbrenner: Sowohl Fahrradfahrer wie auch Autofahrer warfen sich gegenseitig vor, die neuralgische Stelle nicht vorsichtig genug zu befahren – es sei nur eine Frage der Zeit, wann es hier zu Unfällen kommen werde, wurde befürchtet.

Weiterer Kritikpunkt: der Container-Standplatz der Abfallwirtschaftsgesellschaft (AWG) im Kurvenbereich direkt an der Kreuzung Trasse/Straße. Die Container versperrten für Autofahrer den Blick auf die Trassennutzer, insbesondere auf jene, welche aus Richtung Café Podzelny kommen. Die vorletzte Woche schlug dann ein neues Kapitel des Hin und Hers an der Kreuzung auf: plötzlich waren die Container weg! „Genial gelöst“ befand Anwohner Bernd Haas dazu: „Wer macht denn sowas und denkt sich sowas aus?“, fragte Haas: „Schönen Dank sagen da viele Vonkelaner.“

Container wieder da – „jetzt alles in Ordnung…“

Ins gleiche Horn stießen zwei weitere Bewohner der Hofschaft: „Für uns ist das furchtbar“, kritisierte das Ehepaar, welches namentlich nicht genannt sein möchte, den Abbau der Container: „Wir wissen ja nun nicht, wohin mit unserem Recyclingabfall…“ Wie auf Bestellung: Während die Vonkelner das sagten, trat ein älterer Mann heran, staunte über den leeren Container-Standplatz, aber zeigte sich nicht ratlos – er legte sein Altglas dort fein säuberlich in einer Ecke auf dem Boden ab, wo zuvor die Container standen…

Am 13. April dann wieder Erleichterung an der Ecke Vonkeln: Die AWG ließ neue Container aufstellen, und zwar kleinere und in einer veränderten Position: „So, wie sie jetzt stehen, ist das auch in Ordnung“, befindet Anwohnerin Sabine Wadepohl: „Denn nun kann man als Autofahrer die Fahrräder auf der Trasse sehen.“ Bernd Haas indes meint unvermindert, dass die Verkehrsituation „schnellstens verbessert werden“ muss. Mit der Entfernung der Umlaufsperren habe man die Situation „verschlimmbessert“: Zum Beispiel morgens treffe man an der neuralgischen Stelle „gerne schon mal auf eilige Schüler oder auch erwachsene Radfahrer, die dann ungebremst die Straße queren“, berichtet Bernd Haas.

„Verschlimmbessert“: „Umlaufsperren müssen wieder her“

Der Vonkelner unterstreicht, dass er auch Radfahrer sei: „Ich selbst habe die ,Vorfahrt achten‘-Schilder auch erst spät entdeckt, weil man sich als Radler auf die Barrieren konzentriert“, findet Haas, dass die Neuregelung gefährlicher als zuvor sei. Neue Umlaufsperren, allerdings weiter auseiandergesetzt, sodass sie von Lastenrädern oder mit Kinderwagen besser durchfahrbar wären, müssten her, findet Bernd Haas: „Sonst lesen wir in einer der nächsten CW-Ausgaben: ,Schwerer Verkehrsunfall an der Einfahrt Vonkeln/Sambatrasse…‘“, befürchtet der Anwohner.

Das Problem: „Jeder meint, er/sie hätte recht…!“

Dass etwas passieren könnte, befürchtet ebenfalls besagtes Vonkelner Ehepaar: Einige Fahrradfahrer würden einfach die Vorfahrt missachten, spreche man sie darauf an, bekomme man unflätige Antworten: „Wie man uns beschimpft hat, kann man gar nicht wiederholen.“ Sie selbst, seit acht Jahren in Vonkeln zu Hause, würden sich der Querung stets vorsichtig nähern – „wir passen auf“, betont das Ehepaar: „Wenn das jeder täte, hätten wir kein Problem“, glauben sie: „Aber jeder meint ja, er sei im Recht.“ Zum Beispiel auch deswegen, so die beiden Vonkelner, würden sie am Wochenende die Sambatrasse meiden – und zwar als Fußgänger…!