08.05.2021, 17.15 Uhr | Meinhard Koke | Artikel drucken | Instapaper | Kommentare
April-Bilanz: „Notbremse“ drückt Inzidenz von Allzeit-Hoch runter
Bis Februar (-24%) hatte sich das Infektionsgeschehen kontinuierlich abgeflacht, im März jedoch schwappte die „dritte Welle“ in die Stadt: Es kam zu mehr als einer Verdoppelung der Neuinfektionen in Wuppertal, der Anstieg lag bei 135 Prozent! Dennoch kam es im März zu Lockerungen im Einzelhandel oder auch an den Schulen. Zum Osterfest beschloss die Bund-Länder-Konferenz dann zwar angesichts der steigenden Infektionszahlen sogenannte „Ruhetage“ – „April, April“, wurden sie umgehend aber wieder zurückgezogen.
Für Städte mit Inzidenzen über „100“, wie Wuppertal, wurden Lockerungen aber ebenfalls „einkassiert“, schließlich zog die Stadt die „Notbremse“. Noch bevor die Bundes-„Notbremse“ in Kraft trat, galten in Wuppertal bereits ab dem 19. April unter anderem eine nächtliche Ausgangssperre, während Geschäfte des nicht-täglichen Bedarfs wieder zu kontaktfreiem Click & Collect zurückkehren mussten. Wie sich das auf das Infektionsgeschehen ausgewirkt hat, zeigt unsere April-Bilanz.
Mitte April: Neues Allzeit-Hoch seit Pandemie-Ausbruch
Die Sieben-Tage-Zahl der Neuinfektionen lag zum 1. April noch bei 656 Fällen, am 30. April vermeldete die Stadt 735 Neuinfektionen – das ist ein Plus von zwölf Prozent. Entsprechend erhöhte sich auch die Wuppertal-Inzidenz: Sie kletterte von 169,01 Fällen (1.4.) auf 207,04 Fälle in sieben Tagen pro 100.000 Einwohner am 30. April.
Allerdings: Am 19. April, also dem ersten Tag der Wuppertal-Notbremse, lag die Stadt-Inzidenz nicht nur den dritten Werktag über der 200er-Marke, sie überstieg zudem auch den bisherigen Wuppertaler Allzeit-Höchststand seit Pandemie-Ausbruch (am 23. Dezember 2020: 243,66). Zwei Tage später, am 21. April, erreichte die Stadt-Inzidenz mit 273,80 ein neues Wuppertaler Allzeit-Hoch.
Da lag die Sieben-Tage-Zahl der Neuinfektionen bei 972 – demgegenüber ist die Zahl bis Ende April um rund 48 Prozent gesunken. Die „Notbremse“ zeigte also zusammen mit dem Impffortschritt in der Stadt Wirkung.
April: 38 Prozent mehr Todesfälle als im März
Die Verschärfung des Infektionsgeschehens bis zum 21. April schlug sich auch auf die Zahl der Todesfälle mit/an COVID-19 nieder: Die Anzahl der Corona-Toten wuchs im April von 401 (1.4.) auf 437 Verstorbene (30.4.). Nach 26 Corona-Toten im März waren das 36 Todesfälle und damit ein Anstieg von rund 38 Prozent.
Zur Erinnerung: Allein in der letzten Januar-Woche lag die Zahl der Todesfälle aber bei 37, im gesamten Januar waren 119 Verstorbene zu beklagen – gegenüber dem traurigen Monatsrekord seit Pandemie-Ausbruch in Wuppertal war die Zahl der Corona-Opfer im April also um rund 70 Prozent niedriger.
Infizierten-Zahl: Zuwachs fast so hoch wie im Januar
Nachdem die Zahl aller bestätigten COVID-19-Infizierten seit Ausbruch der Pandemie am 1. April bei 15.056 Wuppertalern lag, betrug sie zum 30. April insgesamt 18.195 Wuppertaler – die Gesamtzahl aller bestätigten Corona-Infizierten in der Stadt seit Pandemie-Ausbruch wuchs im Laufe des April auf über fünf Prozent der Wuppertaler Bevölkerung (362.350, Stand: 31.12.2020). 16.096 Betroffene davon waren am 30. April wieder genesen.
Der Infizierten-Zuwachs lag im April bei rund 20 Prozent, im März waren es rund 16 Prozent und im Februar noch rund 8 Prozent.
Erste Mai-Woche: Inzidenz runter, mehr Todesfälle
Laut des Stadt-Updates zum gestrigen Freitag, 7. Mai, sank die Zahl der aktuell Corona-Infizierten in Wuppertal im Laufe der ersten Mai-Woche auf 1.362 Personen (30.4.: 1.662) – ein Minus von 18 Prozent. Die Neuinfektionen in sieben Tagen verringerte sich auf 628 Wuppertaler (30.4.: 735), die Wuppertal-Inzidenz sank auf 176,90 (30.4.: 207,04). In dieser Woche ist die Zahl der Neufälle also um rund 15 Prozent gesunken.
Die Anzahl der Todesfälle mit/an Corona stieg derweil im Laufe der Woche um elf Verstorbene auf insgesamt 448 (437) – in der Vorwoche waren „nur“ zwei Todesfälle zu beklagen.
Die Corona-Hotline der Stadt ist unter Telefon (02 02) 563-20 00 (Mo. bis Fr.: 7-19 Uhr sowie Sa. und So.: 10-14 Uhr) erreichbar. Bei medizinischen Fragen steht die kostenlose Arztrufnummer unter 11 6 11 7 (ohne Vorwahl) zur Verfügung.