07.07.2021, 17.51 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

GMW zu Knipex-Kritik: „Kein einfaches Grundstücksgeschäft…“

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Das technisch überholte Hochrregallager auf dem Belzer-Areal liegt auf der Teilfläche, welche die Firma Knipex erwerben möchte. Übernimmt der Zangen-Hersteller nun den auf 1,5 Millionen Euro taxierten Abriss in Eigenregie? | Foto: Meinhard Koke

„Das Thema ist viel umfassender als ein reines Grundstücksgeschäft, das man schnell abwickelt“, so reagiert das zuständige Gebäudemanagement Wuppertal (GMW) auf die Enttäuschung von Knipex-Chef Ralf Putsch: Zu den jahrelangen Knipex-Bemühungen um einen Ankauf von Flächen auf dem Belzer-Areal hatte sich Putsch ernüchtert geäußert: „Nach so langer Zeit kann ich zunehmend weniger daran glauben“, ließ der Chef des Cronenberger Zangen-Herstellers verlauten.

Der stellvertretende GMW-Leiter Dirk Baumer erläuterte auf CW-Nachfrage, dass es bei dem stockenden Grundstücksgeschäft eine Reihe von Hemmnissen gebe: „Die Hauptproblematik ist hier, überhaupt die Voraussetzungen für einen Verkauf zu schaffen.“ Kardinalproblem sei dabei, dass die Stadt-Tochter Delphin Vermögensverwaltung als Eigentümerin Teilflächen des Belzer-Areals verkauft habe, sodass das Gesamtgrundstück nun ein Flickenteppich aus Eigentümer-Gemeinschaften beziehungsweise Einzel-Eigentümern ist.

„Wir haben schon eine ganze Menge gemacht…“

Auf der anderen Seite habe Knipex die Erwartungshaltung, nicht Teil einer Eigentümer-Gemeinschaft werden zu müssen, erläutert Dirk Baumer weiter. Hierzu müsse aber zum Beispiel eine Gemeinschaft aufgelöst oder auch die gesamte Haustechnik auf dem Areal getrennt werden. Überdies seien zwischenzeitlich Altlasten-Hinweise aufgetaucht, die untersucht würden – „das ist wie ein Rattenschwanz, das ist sehr komplex“, räumt Dirk Baumer aber auch ein: „Das ist vielleicht unterschätzt worden.“

Die Komplexität der Eigentümer-Problematik hatte Dirk Baumer bereits vor einem Jahr gegenüber der CW zu Protokoll gegeben. Dass seitdem nichts geschehen sei, verneint der GMW-Vize jedoch: Für die Trennung der Haustechnik sei mittlerweile ein Konzept erstellt worden, die Verhandlungen mit den Eigentümern liefen – „wir haben eine ganze Menge schon gemacht“, versichert Dirk Baumer. Auch wenn sich der GMW-Vize dazu nicht äußern wollte („Das sind vertrauliche Gespräche“), scheint es allerdings so zu sein, dass die Verhandlungen mit einem Eigentümer stockten.

Abriss des Hochregallagers nun direkt durch Knipex?

Gleichwohl: Bei einem weiteren Problem der rund 25.000 Quadratmeter großen Teilfläche, für die sich Knipex interessiert, ist offenbar eine Lösung in Sicht: Das Hochregallager wird nun eventuell von Knipex abgerissen – das sei die praktikablere Variante, erläutert Dirk Baumer. In einer städtischen Vorlage waren die Abrisskosten im vergangenen Jahr mit bis zu 1,5 Millionen Euro beziffert worden.

Hierzu, so hofft Dirk Baumer könnte es noch in diesem Jahr eine Einigung geben. Wann die Endlos-Geschichte der Verkaufs in trockenen Tüchern sei, dazu wollte sich der GMW-Vize indes nicht festlegen. Auch zum Verkaufspreis der Belzer-Fläche wollte Baumer keine Auskunft geben.