16.07.2021, 21.16 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Nach der Hochwasser-Welle: Jetzt eine Hilfe-Welle in der Kohlfurth

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Einige der Helfer, die zwei Tage nach dem verheerenden Starkregen-Hochwasser bei den Aufräumarbeiten in der Kohlfurth mit anpacken. | Foto: Wolfgang Wandel

Nach der verheerenden Hochwasser-Welle hat eine neue Welle eingesetzt – und zwar (Gott sei Dank!) eine positive, nämlich eine Welle der Hilfsbereitschaft! Von überall, wo das verheerende Starkregen-Unwetter Schäden angerichtet und sogar Verletzte und Todesopfer gefordert hat, wird von Solidarität und Zusammenhalt berichtet – so auch aus der Kohlfurth!

Er sei von diversen Helfern kontaktiert worden, berichtet Wolfgang Wandel nach dem CW-Aufruf zur tatkräftigen Mithilfe und zu Spenden am heutigen Freitag-Nachmittag, 16. Juli 2021: „Es sind auch viele gekommen oder kommen in den nächsten Tagen noch! Auch das Strandcafe hat jetzt tolle Unterstützung“, freut sich der Kohlfurther, dessen Haus von den Wassermassen verschont geblieben ist, sodass er seinen Nachbarn bei den Aufräumarbeiten helfen kann.

Nachdem das Hochwasser gewichen ist: die Straße Kaltenbachweg neben dem Betriebshof der Bergischen Museumsbahnen in der Kohlfurth. | Foto: Oliver Grundhoff

Nachdem das Hochwasser gewichen ist: die Straße Kaltenbachweg neben dem Betriebshof der Bergischen Museumsbahnen in der Kohlfurth. | Foto: Oliver Grundhoff

Dank für Aufräumhilfe in der Kohlfurth

Während Wolfgang Wandel allen freiwilligen Helfern sowie den Kräften der Feuerwehr, des THW oder der Stadtreinigung dankt, können sich auch Lara und Ruben Altmeier freuen. Wie berichtet hatte das Kohlfurther Ehepaar, das persönlich ebenfalls von den Fluten verschont blieb, heute eine Spenden-Aktion gestartet – nicht zuletzt dank einer Großspende des Küllenhahner Asphalt-Unternehmens Juvet sind auf der GoFundMe-Spendenplattform bislang (Stand 21.15 Uhr) rund 7.100 Euro für die Betroffenen in der Kohlfurth zusammengekommen.

Kohlfurt-Spenden auf GoFundMe oder Gemeinde-Konto

Zwischenzeitlich hat die Evangelische Gemeinde Cronenberg eine Spenden-Möglichkeit eingerichtet: Wer die Geschädigten in der Kohlfurth unterstützen möchte, kann nun auch auf das Konto des Evangelischen Gesamtverbandes Wuppertal mit der IBAN DE 72 3305 0000 0000 2946 37 spenden (den Verwendungszweck „Hochwasserhilfe Cronenberg“ bitte nicht vergessen).

Im Rahmen der GoFundMe-Spendenaktion kann jedoch unvermindert weiter geholfen werden. Lara und Ruben Altmeier werden alle eingehenden Gelder an die Gemeinde Cronenberg weitergeben – ob über die Plattform oder das Gemeinde-Konto, auf Wunsch erhalten alle Spender Spenden-Bescheinigungen. Über diesen Link gelangen Hilfsbereite zu der Kohlfurther Privat-Spendenaktion auf der Plattform GoFundMe.

Für Fragen ist Wolfgang Wandel ist unter der Nummer 01 72 217 91 08 erreichbar. Ruben Altmeier steht unter Telefon 01 76 225 043 83 zur Verfügung.

Landwirt Ingo Smalakies hilft mit seinem Trecker bei den Aufräumarbeiten Strandcafé. | Foto: Wolfgang Wandel

Landwirt Ingo Smalakies hilft mit seinem Trecker bei den Aufräumarbeiten am Strandcafé. | Foto: Wolfgang Wandel

Lage in Wuppertal entspannt sich langsam

Wie die Stadt zwischenzeitlich mitgeteilt hat, sinkt der Wupper-Pegel um zehn Zentimeter pro Stunde. Gegen 18 Uhr lag der Pegelstand „nur“ noch um 1,10 Meter über Normalstand. Gleichzeitig würde damit die Dimension der Schäden deutlich: Allein die Schäden an der Technik im Opernhaus werden auf etwa sieben Millionen Euro beziffert. Laut Wupperverband soll der Wupper-Pegel bis Montag unter einen Meter gesunken sein. Dann sollen die Untersuchungen von Ufermauern, Schwebebahn-Fundamenten und Fernwärmeleitungen beginnen.

Zu den Straßenschäden hat die Stadt derweil leichte Entwarnung gegeben: „Es sind viele kleine und mittlere Schäden, aber Stand jetzt nichts Großes.“ An vielen Brücken gebe es aber noch Probleme mit Treibgut. Eine Brücke an der Ortslage Berg im Morsbachtal wurde indes durch das Hochwasser komplett mitgerissen.

Stadt-Dank für Hilfsbereitschaft: „Hilfe-Börse“ geplant

Auch die Stadt dankt für die große Hilfsbereitschaft: „Der Wunsch, mit anzupacken und zu helfen ist riesig“, freut sich Oberbürgermeister Uwe Schneidewind: „Das macht Mut und auch stolz auf diesen Gemeinschaftsgeist der Stadt.“ Da noch nicht überall Helfer-Einsätze möglich sind, bittet die Stadt noch um etwas Geduld: Sobald möglich soll eine „Börse“ für Hilfsangebote und Unterstützungswünsche eingerichtet werden.

Lara und Ruben Altmeier an der Straße Kohlfurther Brücke: Die junge Familie hat eine Spendenaktion für die Hochwasser-Geschädigten in der Kohlfurth gestartet. | Foto: privat

Lara und Ruben Altmeier an der Straße Kohlfurther Brücke: Die junge Familie hat eine Spendenaktion für die Hochwasser-Geschädigten in der Kohlfurth gestartet. | Foto: privat

Wuppertals Feuerwehr-Chef Ulrich Zander berichtet, dass Feuerwehr und Hilfsorganisationen weiter am Limit arbeiteten. Zander lobt auch die Geduld der allermeisten Betroffenen: „Es gibt viel Verständnis für die Gesamtsituation und dafür, dass nicht allen gleichzeitig geholfen werden kann, sondern die Einsätze priorisiert werden müssen.“

Freiwillige Feuerwehren im CW-Land: Seit Mittwoch-Nachmittag im Dauereinsatz

Dirk Jacobs, Chef der Freiwilligen Feuerwehr Cronenberg (FFC), hatte der CW berichtet, dass die FFC und die Nachbarn von der Freiwilligen Feuerwehr Hahnerberg (FFH) seit Mittwoch-Nachmittag fast pausenlos auf der Südhöhe unterwegs sind – bis zum jetzigen Zeitpunkt! Stand gestern Mittag waren allein im CW-Land über 80 Einsatzstellen abzuarbeiten.

Unsere bisherigen Berichte sowie zwei Videos zu dem verheerenden Starkregen-Unwetter vom 14. Juli sind hier abrufbar.