03.08.2021, 13.12 Uhr | Meinhard Koke | Artikel drucken | Instapaper | Kommentare
Hochwasser-Katastrophe: „Habe viele Menschen weinen gesehen“
Pfarrer Thomas Hoppe, der die „Hochwasserhilfe Cronenberg“ koordiniert, zeigt sich vom Leid der Betroffenen und der Hilfsbereitschaft beeindruckt.
Die Aufräum-Arbeiten in der Kohlfurth dauern an, vielfach sind die Sanierungsarbeiten im vollen Gange, das steht aber für Pfarrer Thomas Hoppe einen halben Monat nach der Hochwasser-Katastrophe fest: „Wir helfen einander.“
Unmittelbar nach dem verheerenden 14. Juli 2021 übernahm der Pfarrer der Evangelischen Gemeinde Cronenberg die Federführung der „Hochwasserhilfe Cronenberg“. Vor Ort unterstützt durch die Kohlfurther Barbara Hettig und Wolfgang Wandel sowie durch das Gemeindeamt hat Pfarrer Hoppe natürlich auch die praktischen Hilfen im Blick, besonders aber auch die seelischen Schäden.
„Ich habe viele Menschen weinen gesehen“, berichtet der Seelsorger: Viele Betroffene seien „angeknackst“, manche sogar traumatisiert – „es ist sehr berührend“, sagt Pfarrer Hoppe nach vielen Gesprächen: „Ich hoffe, ich konnte seelsorgerisch helfen und die Not etwas lindern.“ Für den Pfarrer von Evangelisch-Cronenberg und seine Mitstreiter ist das eine „echte Herausforderung“: „Wir kommen vom Telefon und vom E-Mail-Schreiben kaum noch weg“, berichtet Hoppe – im Gemeindeamt oder bei Barbara Hettig und Wolfgang Wandel geht es ähnlich.
Alle seien mit dem Herzen dabei, betont Thomas Hoppe, zumal: „Wir wollen ja keinen vergessen, der unsere Hilfe braucht.“ Der Pfarrer zeigt sich nicht nur bewegt von der Situation in den betroffenen Bereichen, Hoppe staunt auch über die Ambivalenzen: Unten in der Kohlfurth Zerstörung und Leid, wenige Kilometer bergauf in der Ortsmitte „heile Welt“ – „das sind zwei Cronenberger Welten“.
Diese Zwiespältigkeit ist das eine, das andere ist der Zusammenhalt: Die Hilfsbereitschaft „von Cronenbergern für Cronenberger“ bezeichnet Thomas Hoppe als „ganz, ganz großartig – man ist füreinander da“. Ausdrücklich würdigt der Pfarrer jede kleine oder größere Hilfe, auch die Unterstützung der Diakonie sei großartig, betont Hoppe: „Wenn das nicht mit Not verbunden wäre, würde ich sagen: ,Boah‘!“
Die rund 100.000 Euro Spenden, darunter über 18.000 Euro, welche bei der GoFundMe-Aktion der Familie Altmeier zusammenkamen, oder auch eine 16.000-Euro-Spende der Berger-Mitarbeiter, sollen nun rasch zu den Betroffenen.
» Alle bisherigen CW-Berichte zu der Hochwasser-Katastrophe sind hier aufrufbar.