31.08.2021, 14.06 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

600er-Inzidenz bei unter 20-Jährigen: Stadt will mehr mobil impfen

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Angesichts einer deutlich unter Landesschnitt liegenden Impf-Quote in Wuppertal und der höchsten Stadt-Inzidenz in ganz Deutschland (mehr dazu in unserem heutigen Corona-Update) fordert der Wuppertaler Krisenstab vom Land, die mobilen Impfungen im Oktober und darüber hinaus fortsetzen zu können.

Zumal der Krisenstab aktuell keine Möglichkeiten für eigene Beschränkungen in der Stadt und zum Beispiel auch nicht für die landesweite Einführung er 2G-Regel sieht, will die Stadt mithilfe von mehr mobilen Angeboten vor Ort die Wuppertaler zum Impfen bewegen. Das Gesundheitsamt sei – trotz Sieben-Tage-Woche und massiver Personalaufstockung – wieder an seinen Grenzen angekommen, heißt es aus dem Krisenstab.

Allein 155 Meldungen eines oder mehrerer Corona-Fälle von den Wuppertaler Schulen binnen einer Woche ließen eine tagesaktuelle Bearbeitung und Kontaktpersonenverfolgung nicht mehr zu. Daher hat die Stadt erneut Bundeswehr, Feuerwehr und Hilfsorganisationen um Unterstützung gebeten. Zudem sollen die Schulen nun angeleitet werden, bei Positivbefunden die ersten Schritte bis zur Beratung durch das Gesundheitsamt selbst einzuleiten.

Hohe Inzidenz, relativ wenige Patienten: „Impfen wirkt!“

Nachdem die ersten Einsätze des Impf-Busses am Hauptbahnhof und ein mobiles Angebot in den City-Arkaden positiv gewesen seien, soll die mobile Impf-Kampagne massiv ausgeweitet werden: „Wir sehen, dass leider vielen einfach der Aufwand einer Fahrt zum Impf-Zentrum zu viel war“, glaubt Oberbürgermeister Uwe Schneidewind: „Wer die wiedergewonnenen Freiheiten für sich selbst und alle anderen erhalten will, soll sich impfen lassen“, appelliert der OB. Einen Schub erhofft sich der Krisenstab auch durch den Wegfall der kostenlosen Tests ab Oktober und Einschränkungen bei Reisen.

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Nicht nur, dass in den Altenheimen kaum noch Fälle auftreten, beweise: Impfen wirkt! Auch ein Blick auf die Krankenhäuser bedeute einen Hoffnungsschimmer: Laut Gesundheitsdezernent Stefan Kühn wirkt sich das exponentielle Wachstum beim Infektionsgeschehen nämlich nicht besorgniserregend auf die lage auf den Corona- und Intensivstationen aus: 42 Patienten werden zurzeit in allen Wuppertaler Krankenhäusern behandelt, 13 von ihnen auf den Intensivstationen.

600er-Inzidenz bei unter 20-Jährigen: An Schulen impfen

„Treiber der 4. Welle sind die Jüngeren“, unterstreicht Kühn weiter: Über 60 Prozent der Corona-Fälle mache die Gruppe der bis 29-Jährigen aus, davon allein rund 48 Prozent die bis 20-Jährigen. Bei diesen liege die Inzidenz aktuell bei fast 600 in Wuppertal: „Daher wollen wir mehr Impf-Angebote direkt an die Schulen bringen“, will Kühn an den weiterführenden Schulen massiv dafür werben.

Sehr kurzfristig sollen dazu weitere Impf-Angebote im Rathaus in Barmen und dem Verwaltungshaus am Neumarkt geschaffen werden: „Wo viele Menschen hinkommen, sollen sie auf ein Impf-Angebot treffen“, erläutert Krisenstabsleiter Johannes Slawig.