15.09.2021, 15.09 Uhr | Martin Hagemeyer | Artikel drucken | Instapaper | Kommentare
CHBV: „Da gebührt euch der Dank von ganz Cronenberg“
Hüttenfest und Martinszug: Nur zwei der sonst üblichen Traditionstermine des Cronenberger Heimat- und Bürgervereins (CHBV), die 2020 coronabedingt ausfallen mussten. Eine weitere Streichung war fürs Vereinsleben aber noch ein gutes Stück grundsätzlicher: Auch die eigentlich obligatorische Jahreshauptversammlung des Vorjahrs fiel der Pandemie zum Opfer.
Viel zu referieren also im „Cronenberger Festsaal“, wo sich zur nun wieder erlaubten Zusammenkunft vierzig Mitglieder eingefunden hatten – galt es doch, gleich zwei Jahre Revue passieren zu lassen. Doch auch in puncto Vereinspersonal stand einiges auf der To-do-Liste, sprich Tagesordnung – vor allem durch eine nötige Neubesetzung im Vorstand: Stephan Ries stand als 2. Vorsitzender nicht mehr zur Verfügung.
Beim Bericht von Rolf Tesche als 1. Vorsitzender schlug ein Thema einen Bogen zwischen den Jahren: Zur Neugestaltung des Kirchplatzes fanden Vorbereitungen schon im Rückblick zu 2019 Erwähnung, während Tesche für Anfang 2020 dann die Förderzusage vermelden konnte. Und im jetzt laufenden Jahr angekommen, lautete sein Fazit: „Im März waren die meisten Arbeiten komplett fertig.“ Für 2019 gab es unter anderem noch die Erinnerung an eine von Kämmerer Slawig versprochene Geldsumme von 250.000 Euro fürs Dorf – plus postwendendem Kommentar des Vereinschefs: „Bisher weiß ich noch nicht, wo sie geblieben sind…“
Für 2020 hieß es laut Bericht mit sich zuspitzender Corona-Lage dann: Zunächst bis September fielen alle Veranstaltungen vor Ort aus. Weiter zu verzeichnen waren Fortschritte beim Kirchplatz-Plan wie die Ausschreibung für die verantwortlichen Architekten und danach die Besetzung der Gewerke zur Umsetzung. Und was das bisherige 2021 betraf, war ein wichtiger Punkt für Tesche natürlich die Hochwasserkatastrophe: „Hier haben wir vor allem geholfen, dass die gesammelten Gelder gerecht verteilt wurden.“ Mit Blick auf die versammelten Mitglieder war er sicher: „Ich glaube, es gibt keinen hier, der nicht was in diesen Pott getan hat.“
Was die Regularien betraf, so gab ein Irrtum einen kleinen Dämpfer: Über Kassierer Michael Niebisch war zu vermelden, er habe sich den Termin versehentlich erst für den Folgetag notiert – er fehlte also. Rolf Tesche improvisierte schnell und nahm kleine Änderungen an der Reihenfolge vor; der satzungskonforme Ablauf der Versammlung war nach übereinstimmendem Urteil im Saal nicht gefährdet.
Zum Wechsel im Vorstand: An die Stelle von Stephan Ries rückte Ralf Kiepe, der statt wie bisher 3. nun der 2. Vorsitzende des CHBV ist. Nachdem dadurch einer der drei Vorstandsposten frei wurde, übernahm ihn nach Votum des Vereins Rolf Beermann, der zuvor schon im Beirat gesessen hatte. Neue Kassenprüfer werden Axel Dreyer und Michael Gericke. Ganz neu im Verein ist der Posten des „Administrators für Digitales“: Um einen frischen und aktuellen Internetauftritt hat Benedikt Krönung sich schon in der letzten Zeit gekümmert, nun führt er es in dieser offiziellen Funktion weiter.
Auch über die Regularien hinaus avancierte besagte Gestaltung des Kirchplatzes heute zu dem Vereinserfolg, der bei der JHV wohl am häufigsten erwähnt wurde. Stefan Alker lobte an die Adresse des Vorstands: „Da gebührt euch der Dank von ganz Cronenberg.“
Einiges neu war an diesem Abend für den Gastredner des Abends: Der Stadtteil Cronenberg überhaupt wie auch die manchmal streitbare Haltung im Dorf. Heimo Stegner ist neuer Co-Betriebsleiter des Eigenbetriebs Straßenreinigung Wuppertal (ESW) und kritische Nachfragen erlebte er nach seinem Vortrag genug. Vor allem Michael Gericke ließ nicht locker und insistierte, statt etwa in Langerfeld wäre für den Winterdienst ein ESW-Standort in Cronenberg sinnvoller. Doch nicht nur er benannte Fälle, in denen es bei der Straßenpflege demnach gehörig haperte: Auf der Straße von der Kohlfurth ins Zentrum, so eine Meldung, sei abgestellter Unrat schon länger unübersehbar, ohne dass ihm abgeholfen werde. „Da bin ich dankbar!“, konterte Stegner: Er zeigte sich bedauernd, sah die Situation aber just als Fall für das geplante Mängelmelde-System, das er im Vortrag angekündigt hatte und von dem er sich viel versprach.
Durchaus höflich, aber hartnäckig zu sein: Das dürfte ein Eindruck sein, mit dem der Referent von der Versammlung ins Tal zurückkehrte… Die Mitglieder wiederum konnten die 2021-„Version“ der JHV unterm Strich wohl als nicht zu spektakulär verbuchen – trotz „3G“-Pflicht und einem „vergesslichen“ Kassierer.