18.01.2022, 19.16 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

E-Roller: Dörper SPD will, dass Cronenberg zur „Tabuzone“ wird

Artikelfoto

Sollen nach dem Willen der SPD im „Dorf“ in die „Tabuzone“ rollen: Die Cronenberger Sozialdemokraten wollen E-Scooter im Stadtteil verhindern. | Symbol-Foto: pixabay.com

SPD-Fraktionssprecher Oliver Wagner will Antrag in die Bezirksvertretung Cronenberg einbringen, sodass es im Stadtbezirk zu keinem E-Tretroller-„Wildwuchs“ kommen kann.

„Wir stehen bereits in Kontakt mit den namhaften großen Verleihern“, ließ der zuständige Stadtentwicklungs-Dezernent Arno Minas bereits Ende Juli 2021 gegenüber der CW zum Thema „E-Scooter in Wuppertal“ wissen. Zudem unterstrich Minas vor einem halben Jahr, dass man Horrorbeispiele wie in Köln vermeiden wolle. Hierzu würde die Stadt zum Beispiel sogenannte „Tabuzonen“ einführen.

Eine solche schwebt der SPD Cronenberg offenbar fürs „Dorf“ vor: „Wir sehen nicht, dass E-Tretroller ein geeignetes Verkehrsmittel sind, um die Verkehrswende in Cronenberg voranzubringen“, spricht sich Oliver Wagner, der Fraktionssprecher der SPD in der Bezirksvertretung (BV), gegen sogenannte E-Scooter im Stadtteil aus. Die Topographie in Cronenberg sei für diese Verkehrsmittel ungeeignet. So stellten steile Straßen wie etwa die Solinger oder die Cronenberger Straße bei Bergab-Fahrten eine große Gefahr dar, während die Akkus und Motoren bei Fahrten bergauf schnell an ihre Grenzen kämen.

Oliver Wagner: „Tretroller sind Ressourcenverschwendung“

Überdies, so erläutert Oliver Wagner weiter die Ablehnung der SPD, sei es trotz der coronabedingt zeitweise ausgesetzten Vermietung im Jahr 2020 zu bundesweit 2.155 Unfällen mit Toten oder Verletzten gekommen. „Ein Blick in andere Städte zeigt zudem, dass die Roller mehr Probleme schaffen als sie lösen“, verweist SPD-Fraktionssprecher Oliver Wagner zur Begründung seines Anti-E-Scooter-Antrages zudem auf die Verhältnisse in Köln: Hier lägen die Roller kreuz und quer auf Bürgersteigen, über 500 E-Scooter seien aus dem Rhein gefischt worden, wo die Batterien für Umweltschäden sorgen könnten – daher das Fazit von Oliver Wagner: „Die Tretroller helfen weder bei der Verkehrswende, noch beim Klimaschutz. Sie sind vielmehr umweltschädliche Ressourcenverschwendung.“

SPD: Besser Cronenberg Fußgänger- und Fahrrad-freundlicher machen

Der SPD-Politiker kündigte an, zur nächsten Sitzung der Bezirksvertretung (BV) Cronenberg einen Antrag zu stellen, mit dem der Verleih von E-Scootern im Stadtteil verhindert werden soll – das Dorf soll also eine „E-Scooter-Tabuzone“ werden. Stattdessen solle es vielmehr freundlicher für den Fahrrad- und Fußverkehr gemacht werden. Hierzu fordert Wagner mit dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) die Stadt auf, dringend mehr Verkehrsplaner zum Beispiel speziell für die Stadtteile einzustellen, damit die reichlich vorhandenen Fördergelder von Bund und Land gezielt abgerufen werden könnten: „Seit zig Jahren warten wir auf eine Lösung zur besseren Anbindung des Sambaradwegs und auf Vorschläge der Verwaltung zur Verbesserung des Radverkehrs für den Bereich zwischen der Kreuzung Amboßstraße und dem ehemaligen Bahnübergang“, sieht Wagner seit langem Handlungsbedarf.