17.03.2022, 15.54 Uhr   |   Redaktion   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Zwei Ukraine-Konzerte: Ergreifende Stimmung und toller Erlös

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Am Knipex-Samba und in Unterbarmen: Rund 600 Zuhörer kamen zu den beiden Benefizkonzerten von Florian D. und Dirk Rosenbaum – und spendeten fleißig! | Foto: Matthias Müller

Herrscht irgendwo Not, ist Sänger Florian D. nicht weit. Der Entertainer machte 2020 mit seiner „Corona Live Band“ im Lockdown (musikalisch) Mut; er sammelte für die Flutopfer Süßes und bescherte damit zu Weihnachten die Kleinen an Ahr und Erft; nicht zuletzt gab er ein Parkplatz-Konzert für die Hochwasser-Betroffenen in der Kohlfurth oder ging für den Förderverein der Feuerwehr Cronenberg auf „Mini-Tournee“. Keine Frage, angesichts des Leids in der Ukraine stellte sich Florian Danowski ebenfalls in den Dienst der guten Sache: Mit zwei „Spontan-Konzerte“ für die Notleidenden in und aus der Ukraine wollte er Spenden für die Ukraine-Hilfe der Diakonie sammeln.

Unterstützt von Schlagzeuger Dirk Rosenbaum sowie Donner Tontechnik spielte Florian D. zunächst am Knipex-Samba auf. Anschließend bewegte sich die „Mini-Tournee“ hinunter ins Tal, wo ein weiteres Benefizkonzert zugunsten der Ukraine-Hilfe der Diakonie Wuppertal vor der Unterbarmer Hauptkirche stieg. Sich den Sonntag „um die Ohren gehauen“ zu haben, zahlte sich buchstäblich aus – und zwar unerwartet großzügig: Stolze rund 17.000 Spenden-Euro erbrachten die beiden Benefizkonzerte für die Notleidenden aus dem von Russland-Diktator Putin überfallenen Land – ein weiteres mutmachendes Signal der Solidarität hier für die gebeutelten Menschen aus der Ukraine. Besonders spendenfreudig zeigten sich dabei die rund 400 Zuhörer, die zu dem Cronenberger Konzert an der Ecke Oberkamper Straße / Hauptstraße kamen.

Spontan-Gast: MdL Neumann berichtete von Grenz-Besuch

Rund 400 Zuhörer waren zum Teil mit Ukraine-Fahnen und Transparenten gekommen, um ihre Solidarität mit dem osteuropäischen Land zu demonstrieren. Spontan kam nicht nur der Cronenberger Bundestagabgeordnete Ingo Schäfer (SPD) an die Oberkamper Straße. Auch der Dörper Landtagsabgeordnete Josef Neumann (SPD) erschien, um aus erster Hand zu berichten: Neumann schilderte die frischen Eindrücke seines Besuches an der polnisch-ukrainischen Grenze, von dem er gerade erst am Freitag zuvor zurückgekehrt war.

Wind of change“ wehte über Knipex-Parkplatz

Neumann betonte unter anderem, dass es nun darum gehe, „mit dem Herzen zu agieren und mit dem Kopf zu handeln“ – Hilfe sei natürlich auch mit Musik und Benefizkonzerten möglich. Das bewiesen dann Florian D. und Schlagzeuger Dirk Rosenbaum. Sie hatten ihr musikalisches Programm ganz auf den traurigen Anlass abgestimmt: „Hinterm Horizont“ von Udo Lindenberg erklang im Schatten des Knipex-Samba genauso wie die Jackson-Hymne „We are the World“ und auch auch „Wind of Change“ „wehte“ über den Parkplatz. Aber auch bei dem David-Hasselhoff-Hit „Looking for Freedom“ sowie dem Müller-Westernhagen-Song „Freiheit“ füllte sich die eigens aufgestellte Spendenbox unablässig mehr, selbst kleine Kinder schritten an die Box, um ihren Obolus zur Linderung der Not in der Ukraine einzuwerfen.

Zweites Konzert: Von Cronenberg nach Unterbarmen

Als das ergreifende Cronenberg-Konzert nach rund anderthalb Stunden ausklang, war für Florian D. und Dirk Rosenbaum erst eine Etappe geschafft: Anschließend gab das engagierte Duo ein zweites Benefizkonzert an der Unterbarmer Hauptkirche. Während die NaturFreunde in Cronenberg für Getränke gesorgt hatten, tischte der „Unterbarmer Kinderteller“ hier Kuchen sowie Brat- und Currywurst auf. Im Anschluss zeigten sich Florian Danowski und Dirk Rosenbaum zwar „platt“, aber auch glücklich, und zwar über die zuvor nie erwartete Spendensumme von 16.714,58 Euro, welche über die Diakonie weitergeleitet wird: „Das ist so beeindruckend“, dankt Florian D. allen SpenderInnen und würdigt zugleich den Zusammenhalt der insgesamt rund 600 Zuhörer in Cronenberg und Unterbarmen.

Auch das Ordnungsamt half unbürokratisch

„Der Zusammenhalt war sehr emotional – die Leute sind nicht wegen der Musik gekommen, sondern wegen der Sache.“ Zumal Zustrom und Spendenfreudigkeit in Cronenberg (einmal mehr) groß gewesen seien, fügt Florian D. an: „Cronenberg ist schon was ganz Besonderes.“ Aber sein Lob geht auch an das Wuppertaler Ordnungsamt: Das Amt habe unbürokratisch unterstützt, sogar die Anträge vorbereitet und Gebühren erlassen: „Die haben sich total ins Zeug gelegt“, geht ein Dank von Florian D. auch ins Barmer Rathaus. Nicht vergessen werden sollte ein weiteres Dankeschön – und zwar an Florian D., Dirk Rosenbaum und Donner Tontechnik sowie Knipex, die Cronenberger NaturFreunde und den „Unterbarmer Kinderteller“.