02.04.2022, 11.00 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

April-Scherz mit Wahrheitspfiff: Cronenberg bleibt unselbstständig

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Das historische Cronenberger Wappen-Relief sowie das Rathaus-Kreuz (im Hintergrund) bekommen keinen „Ehrenplatz“ an einem künftigen neuen Rathaus der womöglich wieder selbstständigen Stadt Cronenberg: April-Scherz-Initiator Wolfgang Molkenthin und Cronenbergs Vize-Bürgermeisterin Regina Orth an den beiden Relikten der einstigen Eigenständigkeit Cronenbergs. Diese sind übrigens auf dem Rathausplatz aufgestellt – immerhin: den hat Cronenberg behalten…! | Foto: Meinhard Koke

Bei unserem Bericht vom 1. April zu dem Überraschungsfund Cronenberger Hobby-Historiker in Archiven handelte es sich natürlich um einen April-Scherz. Auch wenn mancher im Dorf sich das anders wünscht: Es fand sich kein historischer Formfehler rund um die Eingemeindung Cronenbergs von 1929. Die Zugehörigkeit zur Stadt Wuppertal steht also nicht zur Disposition – zumindest nicht insofern…!

Wuppertal wird daher nicht bald ohne Müllverbrennungsanlage dastehen, die Stadtwerke werden ihre Wasserstoffbusse auch weiterhin ohne „Cronenberg-Aufschlag“ auf Korzert betanken können, die Stadt muss keine Gewerbesteuer-Rückzahlungen an Dörper Unternehmen befürchten und auch die BUGA-Gegner können aufatmen: Am 29. Mai wird es – neben dem geplanten Bürgerentscheid für beziehungsweise gegen die BUGA 2031 in Wuppertal – keinen zweiten Entscheid zur Selbstständigkeit Cronenbergs geben. Das Pro und Kontra zur Hängebrücke & Co. wird also von daher nicht zu einer Hängepartie…!

Ein April-Scherz, „aus dem die Wahrheit pfeift“…

Wir danken Wolfgang Molkenthin für seine Anregung zu dem April-Scherz: Die immer wieder neuen Enttäuschungen aus dem Rathaus Barmen (siehe Erstbericht) ließen das engagierte Mitglied des  Cronenberger Heimat- und Bürgervereins (CHBV) und der Patenschaft Kaltenbachtal auf die Idee zu dem vermeintlichen Sensationsfund kommen. Insofern handelte es sich dabei um einen April-Scherz, aus dem schon „die Wahrheit pfiff“. Nicht wenige Dörper sind vom Stadt-Handeln nachhaltig frustriert und wünschen sich nach dem Motto „Cronenberg statt Wuppertal“, dass das Dorf nie seine Selbstständigkeit verloren hätte.

So weit würden Bezirksbürgermeisterin Miriam Scherff (SPD) und ihre Stellvertreterin Regina Rorth (Grüne) zwar nicht gehen. Aber „wir fühlen uns als Stadtteil schon ungeliebt von der Stadt“, unterstrich Vize-Bürgermeisterin Orth, dass sie Cronenberger Interessen im Rathaus Barmen alles andere als bedingungslos unterstützt sieht.

Natürlich geht unserer abschließender Dank fürs „Mitspielen“ auch an Miriam Scherff und Regina Orth. Zudem hoffen wir, dass der April-Scherz 2022 bei den (Cronenberger) CW-Lesern nicht allzu starke Hoffnungen geweckt und somit für letztlich umso größere Enttäuschungen gesorgt hat…!