04.07.2022, 19.32 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Nach „beschränkter“ Oberstufe: Ein besonderer CFG-Jahrgang

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Traditioneller Auftakt zum CFG-Abi-Ball: Der Abitur-Jahrgang 2022 des Carl-Fuhrott-Gymnasiums versammelt sich zum Foto-Shooting auf der Treppe vor der Historischen Stadthalle Wuppertal. | Meinhard Koke

Sie hatten ihre gesamte Oberstufen-Zeit mit Einschränkungen leben und lernen müssen, am vergangenen Samstag hätten sie zumindest uneingeschränkt feiern können. Doch über dem Abi-Ball des Carl-Fuhlrott-Gymnasiums (CFG), der traditionell wieder in der Historischen Stadthalle stattfand, lag ein zutiefst trauriger Schatten: Wenige Tage zuvor war ein CFG-Abiturient völlig unerwartet verstorben – von einem unbeschwerten Ball konnte damit keine Rede mehr sein.

Im ersten Teil der Abschlussfeier gedachte die rund 1.200 Gäste zählende Schulgemeinde im Großen Saal zunächst des so plötzlich aus dem Leben gerissenen Schülers. Für das Abschlussfoto des Sport-Leistungskurses hatten die SchülerInnen einen leeren Stuhl andachtsvoll gestaltet. Den gesamten Abend hatten alle Teilnehmer des Abi-Balls die Möglichkeit, in einem Trauerraum Abschied von dem verstorbenen Mitschüler zu nehmen.

Im weiteren Verlauf konnte CFG-Leiter Reinold Mertens dann 171 Abitur-Zeugnisse überreichen. Mit 72 Absolventen schafften 42 Prozent ein Abi mit einer Eins vor dem Komma, zwölf Fuhlrott-Abiturienten konnte Reinold Mertens sogar zu einem glatten Einser-Abitur gratulieren. Beglückwünscht wurden natürlich auch diejenigen, die per Nachprüfung noch genug Punkte zum Bestehen hatten sammeln können, sowie jene Schüler, die mit Besonderen Lernleistungen (BLL) aufwarten konnten: Rund 30 Abiturienten glänzten mit MINT- oder Zertilingua-Zertifikaten beziehungsweise weiteren BLL – eine sehr hohe Anzahl für einen Abitur-Jahrgang, würdigt CFG-Leiter Mertens.

Der Küllenhahner Schulleiter hob gegenüber der CW hervor, dass der Jahrgang coronabedingt „viele Hürden zu überspringen, Hindernisse aus dem Weg zu räumen und mit völlig Neuem umzugehen hatte“ – „das ist die besondere Leistung dieser Jahrgangsstufe, das ist eine echte Qualifikation“, so Mertens. Dazu passte der Rückblick der Stufensprecherinnen Liana und Taissia: Man habe in den letzten Jahren auch viel fürs Leben gelernt und erfahren, „dass man für ein Ziel hart arbeiten muss, dass das Leben nicht immer fair ist“.

Aber, so die CFG-Schülersprecherinnen weiter, man habe auch „gelernt, uns gegenseitig zu unterstützen und einander zu helfen“.