06.09.2022, 14.35 Uhr   |   Matthias Müller   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Bernd Kulla: Leidenschaft zur Musik hält ihn jung – und engagiert

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Bernhard Kulla am Keyboard im Christlichen Hospiz Wuppertal-Niederberg, wo der ehemalige Orchester-Leiter selbst mit 89 Jahren noch allwöchentlich für musikalische Unterhaltung sorgt. | Foto: Matthias Müller

Bernhard „Bernd“ Kulla ist in Cronenberg vielfach bekannt, schließlich war der ehemalige Polizei-Hauptkommissar jahrzehntelang im Dorf musikalisch engagiert: Der heute 89-Jährige leitete von 1987 bis 2008 das Sinfonische Blasorchester Posaunenchor Cronenberg.

Der Cronenberger absolvierte von 1967 bis 1970 sein Kapellmeister-Examen am Folkwang Konservatorium in Essen. Von 1979 bis 1994 leitete Bernd Kulla zunächst das Polizeimusikkorps Wuppertal, bevor dieser 1999 mit den Polizeiorchestern von Düsseldorf, Köln, Essen, Dortmund, sowie Wuppertal zum heutigen NRW-Landespolizeiorchester zusammengelegt wurde. „Wir hatten 160 Einsätze im Jahr“, erinnert sich Kulla gerne auch an so prominente Künstler wie Karel Gott, Rudolf Schock oder auch Ivan Rebroff zurück, die er in dieser Zeit durch gemeinsame Auftritte persönlich kennenlernen durfte.

Ebenso wie in Cronenberg entwickelte der Kappellmeister auch den Dönberger Posaunenchor in seinen 31 Jahren als Leiter (1980-2011) zu einem leistungsstarken Blasorchester. Darüber hinaus fand Kulla auch noch die Zeit für soziales Engagement: So fuhr er von 1993 bis 1997 ehrenamtlich Fahrzeuge für die Lebenshilfe. 2011 erlitt der Dirigent und Musiker aus Berufung einen Schlaganfall, von dem er sich jedoch erholen konnte. Bevor er 2012 Witwer wurde, stand Bernd Kulla seiner Ehferau im Hospiz am Dönberg treu zur Seite – und spielte hier auch am Klavier für sie. Kullas Liebe zur Musik und sein Engagement fielen Pfarrerin Brigitte Hamburger auf: „Er fand sofort den richtigen Ton“, blickt die Hospiz-Seelsorgerin zurück.

„Eine zuverlässige Säule ehrenamtlicher Tätigkeit“

Ergebnis: Seit inzwischen zehn Jahren sitzt Bernd Kulla immer donnerstags ab 15 Uhr im Hospiz am Dönberg am Keyboard, um die Gäste und ihre Angehörigen mit Kaffeehaus-Musik zu unterhalten – der ehemalige Orchester-Leiter erfüllt auch gerne Wünsche der Zuhörer, die sich zum Kaffeetrinken und Waffel-Essen treffen: „Herr Kulla ist eine zuverlässige Säule der ehrenamtlichen Tätigkeit“, würdigt Brigitte Hamburger das Engagement des 89-Jährigen: Bernd Kulla kümmere sich liebevoll um die Menschen im Hospiz und bereite auch zum Advent oder zum Geburtstag musikalische Freuden: „Die Menschen freuen sich riesig, wenn das Keyboard im Hospiz erklingt“, unterstreicht die Hospiz-Seelsorgerin.

Seinen Einsatz in den vergangenen zehn Jahren würdigte das Christliche Hospiz Wuppertal-Niederberg kürzlich mit der Überreichung einer Ehrenurkunde. „Ich spiele hier am Dönberg, solange ich kann“, verspricht der Cronenberger, welcher zwar nie Verbrecher jagte, dafür aber immer den richtigen Ton – und das bis heute mit Erfolg…!