07.10.2022, 18.51 Uhr   |   Marion Heidenreich   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

„Kinderwelten“-KiTa: Anwohner-Sorgen im Hans-Rötzel-Weg

Artikelfoto

Der Hans-Rötzel-Weg bis zum Wendepunkt. Dort, wo im CW-Bild Steine gelagert sind, wird der Eingangsbereich der künftigen „Kinderwelten“-KiTa sein. Wie ebenfalls zu sehen, verfügt der Hans-Rötzel-Weg über keinen Bürgersteig. | Foto: Marion Heidenreich

Im Hans-Rötzel-Weg wird eine Montessori-Kindertagesstätte entstehen: Voraussichtlich ab August 2023 werden dort Kinder von 0 bis 6 Jahren in vier altersgerechten Gruppen betreut. Anfang September 2022 trafen sich am künftigen Neubau der Kindertagesstätte der „Kinderwelten Wuppertal“ Anwohner mit Vertretern des KiTa-Trägers und des Bauunternehmens zu einem längst fälligem Informationsgespräch. Der kurzfristigen Einladung von „Kinderwelten“-Geschäftsführer Paul Matej folgten ein Dutzend Anwohner.

Seit 20 Jahren ist der Bau einer Kindertagesstätte in der Siedlung im Cronenberger Süden vorgesehen. Aus Sicht der Anwohner gibt es keine Bedenken gegen eine KiTa in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft. Sehr enttäuscht zeigten sie sich vielmehr über „Art und Weise des Beginns“. Alle Anwohner fanden, dass ein derartiges Treffen vor Baustart hätte stattfinden sollen. Schließlich machen sie sich Sorgen zur Verkehrssituation in der Spielstraße. Die Einfahrt in den Hans-Rötzel-Weg besitzt eine – besonders für die Kinder auf ihrem Weg zur Grundschule – schlecht einsehbare, enge Kurve. Im gesamten Bereich passen „zwei normale Pkw nicht nebeneinander“, reklamierten die Anwohner. Weiter merken sie an, dass es keinen klaren Bürgersteig sowohl in der Spielstraße als auch an der Einmündung zur und im weiteren Verlauf der Oberheidter Straße gebe.

Keine Bürgersteige – Sorge vor Eltern-Taxi-Verkehr

Mit dem Baubeginn sehen sie nun ein weiteren Gefährungsfaktor dazugekommen: Der Baustellenverkehr wird als „mega gefährlich“ empfunden. Die Lkw hielten sich nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzung und seien doch „recht flott“ unterwegs. Ist ein Ende des Baustellenverkehrs zwar absehbar, so wird befürchtet, dass sich das Problem mit der KiTa-Eröffnung auf die Bring- und Abholzeiten verlagert. Diese Bedenken versuchte „Kinderwelten“-Geschäftsführer Matej mit dem geplanten Verkehrskonzept zu entkräften. So sollen auf dem KiTa-Gelände sechs Parkplätze und ein drei Meter breiter Zufahrtsweg bis zum Eingangsbreich auf Höhe des Wendepunktes im Hans-Rötzel-Weg entstehen.

„Kinderwelten“-Geschäftsführer Paul Matej (re. hi.) erläuterte bei dem Vor-Ort-Termin die KiTa-Pläne im Hans-Rötzel-Weg. | Foto: Marion Heidenreich

„Kinderwelten“-Geschäftsführer Paul Matej (re. hi.) erläuterte bei dem Vor-Ort-Termin die KiTa-Pläne im Hans-Rötzel-Weg. | Foto: Marion Heidenreich

„Kinderwelten“-Zusage: „Wollen Situation gemeinsam lösen“

Dieses bezeichnete Matej ob seiner Erfahrungen mit der schon bestehenden „Kinderwelten“-KiTa in der Heinz-Fangman-Straße als ausreichend: Nicht alle Eltern würden ihre Kinder mit dem Auto bringen. Dem hielt eine Anwohnerin entgegen: „20 Autos, die hier reinfahren – dafür ist kein Platz.“ Die Frage, warum das Verkehrskonzept ohne Anhörung der Anwohner bewilligt wurde, konnte auch Paul Matej nicht beantworten. Zur Klärung der Verkehrssituation will er sich aber gerne noch einmal an die Stadt wenden. Auch dem Vorschlag der Anwohner, die KiTa-Zufahrt zu verlegen, versprach er bei der Stadt zur Sprache zu bringen – er wolle „die Situation gerne gemeinsam lösen“, versicherte der „Kinderwelten“-Geschäftsführer.

Anwohner erhalten „feste Beschwerdestelle“

Blieb die zukünftige Verkehrssituation am Hans-Rötzel-Weg also offen, so einigten sich die Parteien auf eine Verbesserung der aktuellen Situation während der Bauphase: Neben der Anweisung an die Lkw-Fahrer zur Rücksichtnahme sollen die Anwohner künftig rechtzeitig über besonders laute Bauphasen informiert werden. Ebenso wurde der tägliche Baubeginn auf 7 Uhr festgelegt. Darüber hinaus erhalten die Anwohner eine „Beschwerdestelle“, an die sie sich jederzeit wenden können. Geplant und gewünscht ist auch ein weiterer Vorort-Termin mit Vertretern der Stadt.