20.10.2022, 15.15 Uhr | Marion Heidenreich | Artikel drucken | Instapaper | Kommentare
Horst Wegener: FBR-Meet & Greet mit Wuppertals Top-Rapper
Auf Initiative der Lehrerinnen Berfin Kurtal und Nicola Huhn sowie 13 SchülerInnen der Klassen 7 bis 9 bewirbt sich die Friedrich-Bayer-Realschule (FBR) um die Re-Zertifizierung als „Schule ohne Rassismus“. Als Paten für dieses Projekt konnten sie Wuppertal-Rapper Horst Jesue Wegener und Meieli Borowski gewinnen. Anfang Oktober 2022 kam Wegener an den Jung-Stilling-Weg, um gemeinsam mit den Schülern einen Podcast aufzunehmen. Während der Pause fand anschließend ein „Meet & Greet“ im Veranstaltungsraum statt. Aber wie kam es zur Patenschaft-Anfrage an Horst Wegener? Für Initiatorin Berfin Kurtal war es wichtig, nicht irgendwen als Paten zu gewinnen, sondern jemanden, der bereits „etwas unternimmt.“ Und Horst – so erläuterte die Lehrerin weiter – passt(e) da als ehemaliger FBR-Schüler „wie die Faust aufs Auge“.
„Schule ganz ohne Rassismus ist (leider) eine Utopie…“
Aber auch Horst fühlt sich der FBR verbunden: Sie hat ihn geprägt, seine Person geformt. Andere Wuppertaler Schulen hätten ihn zwar auch angefragt, aber das fühlte sich nicht „richtig an“. „Schule ohne Rassismus“, betont der Musiker weiter, sei allerdings eine Utopie, sowas „gibt es nicht“. Aber die Plakette soll helfen, auf die Diskriminierung und Marginalisierung im Schulalltag aufmerksam zu machen. Besonders im Hinblick auf seine eigene schwere Schulzeit hoffe er, zukünftigen Jugendlichen negative, rassistischen Erfahrungen und daraus resultierende Traumata durch die Mitarbeit am Projekt zu ersparen: Die Vermeidung von Diskriminierungen müsse aber von innen – also aus der Schüler- und Lehrerschaft – kommen.
Viele Selfies, Autogramme und ein Schüler-Geschenk
Wie passend die Wahl von Horst als Pate für das Anti-Rassismus-Projekt ist, wurde bei seinem Besuch deutlich: Eine große Anzahl aufgeregt-strahlender SchülerInnen versammelte sich im Veranstaltungsraum, um den jungen Künstler zu treffen. Dabei wurden nicht nur viele Selfies gemacht, sondern auch Gegenstände und sogar Arme mit Autogrammen verziert. Selbst für eine kleine Beat-Box-Einlage nahm sich der Horst Jesue Wegener Zeit. Und als FBR-Schülerin Tuana ihm sogar ein kleines selbstgemachtes Geschenk überreichte, war indes der Musiker überrascht.
Die im Projekt engagierten Jugendlichen hatten im Vorfeld des Besuches zwar „Werbung gemacht“, in dem sie einen Podcast aufnahmen und durch die Klassen gingen. Von der großen Resonanz zeigten sie sich dennoch überwältigt. Horst Jesue Wegener versprach, „öfters zur FBRS“ zu kommen und den Jugendlichen bei ihren Projekten gegen Rassismus und Diskriminierung unterstützend zur Seite zu stehen. Auf die Frage nach seinem Vorbildern gab er den Jugendlichen gleich einen Rat mit auf den Weg: Sich eine „Mischung vieler guter Personen zu suchen“.
Ganz bestimmt ist Wegener für viele der RealschülerInnen solch eine gute Person – und zugleich ein Vorbild…!