25.10.2022, 15.33 Uhr   |   Marion Heidenreich   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

CFG-Projekt „GoBeyond“: „Herausfordernd“ gen Meer und Berge

Artikelfoto

Die „GoBeyond“-Teilnehmer 2022 des Carl-Fuhlrott-Gymnasiums bei der Reflexion zum Abschluss des Schüler-Projekts. | Foto: CFG/Sandra Steltenkamp

Unter der Überschrift „GoBeyond“ startete das Carl-Fuhlrott-Gymnasium (CFG) im vergangenen Schuljahr erstmals ein Herausforderungsprojekt für SchülerInnen der Jahrgangsstufe 9. Elf Teilnehmer feierten nun zusammen mit Eltern, Betreuern und Lehrern den erfolgreichen Abschluss des Projektes. Die Idee zu „GoBeyond“ stammte von CFG-Lehrer Mathias Pfeiffer, der das Projekt mit seinen KollegInnen Joakim Noack und Sandra Steltenkamp realisierte. Dabei gaben sie den Jugendlichen im Rahmen einer freiwilligen AG den Raum zur freien Selbstentfaltung.

Anders als sonst üblich entwickelten und planten die SchülerInnen in Projektgruppen eigenständig ihre jeweilige zehntägige Herausforderung. „GoBeyond“ war dabei nicht nur eine Herausforderung für die Jugendlichen, sondern auch für die Lehrkräfte eine völlig neue Erfahrung. Gestalten sie sonst Schulfahrten und Projekte, so ließen sie den SchülerInnen nun völlige Handlungsfreiheit. Wenn die Jugendlichen lieber tagelang über die Zeltbelegungen anstatt mögliche Übernachtungsorte diskutierten, fiel es ihnen schon manchmal schwer, nicht einzugreifen…

„An Grenzen stoßen und diese überwinden“

Von zuvor drei Gruppen traten im August nur zwei Reisen an. So begleitete Tom Weyland, ehemaliger Schüler des CFG und aktuell Lehramtsstudent, zwei Schülerinnen entlang der Alpen. Anstatt wie geplant am ersten Tag Füssen zu erreichen, stellte die Deutsche Bahn die CFG-Schülerinnen vor die erste Herausforderung: Gestrandet in Muhr am See mussten sie sich einen Schlafplatz organisieren. Auch im weiteren Verlauf der Tour waren sie auf die Gastfreundschaft der Bayern angewiesen. Trotz seines „manchmal mulmigen Gefühls“, bis ein Schlafplatz gefunden war, beschreibt Tom Weyland die Schülerinnen als „offen und mutig“ – der Aufstieg bis zur Hälfte der Zugspitze sei dagegen „einfach“ gewesen.

Kein Bus, aber Kartoffelsuppe im Jugendclub

In der zweiten „GoBeyond“-Gruppe machten sich neun CFG-Jugendliche auf an die Ostsee. Begleitet von Mette Trimborn, ebenfalls ehemalige Schülerin und Lehramtsstudentin, mussten sich die Jugendlichen auch hier selbst um Verpflegung und Übernachtung kümmern. Ihre längste Tour von 25 Kilometer bei 30 Grad war dabei eher unfreiwillig: „Wir wollten eigentlich nur 8 Kilometer laufen und dann den Bus nehmen – aber der fuhr wegen den Sommerferien nicht.“ Unverhofft zupass kam da, dass sie in einem Jugendclub übernachten und sich mit Suppe stärken konnten.

Die SchülerInnen zu erleben, wie sie Selbstvertrauen aufbauten, in dem sie fremde Menschen um Hilfe baten, war für Tom Weyland und Mette Trimborn eine Erfahrung, die sie nicht mehr missen möchten. Die beiden LehramtsstudentInnen zeigen sich von Hilfsbereitschaft und Gastfreundschaft der Menschen überwältigt. Und die Jugendlichen würden das „auf jeden Fall wieder machen“.

Planung für „GoBeyond“ 2023

„Wieder machen“ lautet auch das Fazit von Joakim Noack, Sandra Steltenkamp und Mathias Pfeiffer, die ihren Schülern sowie Tom Weyland und Mette Trimborn während der Reise rund um die Uhr als Ansprechpartner zur Verfügung standen. So wird „GoBeyond“ „auf jeden Fall 2023“ wiederholt. Allerdings mit einer grundlegende Änderung, welche die SchülerInnen (selbstständig) eingefordert haben: Es soll einen verbindlichen Zeitpunkt geben, an dem keiner mehr vom Projekt zurücktreten kann. Schließlich ist „GoBeyond“ auch eine Herausforderung für die Eltern – ihren Kindern etwas zuzutrauen und sie mal „loszulassen“.

Wem das „Loslassen“ etwas schwerer fiel, der konnte die Abenteuer der CFG-SchülerInnen übrigens via Instagram unter gobeyondcfg verfolgen.