26.10.2022, 19.38 Uhr   |   Marion Heidenreich   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Auch „Buddie“ ist neu: „Stadtteilbibi“ mit tierischem Mitarbeiter

Artikelfoto

Birte Weinig, die neue Leiterin der Stadtteilbibliothek Cronenberg, und ihr „tierischer Mitarbeiter“ – Therapiehund „Buddie“. | Foto: Marion Heidenreich

Die Stadtteilbibliothek Cronenberg hat eine neue Leiterin: Birte Weinig hat die Nachfolge von Christian Brenscheidt angetreten. Die junge Medienpädagogin ist nicht die einzige Neue im Dörper „Bibi“-Team – sie hat auch „Buddie“ mit an die Borner Straße 1 gebracht. Der zweijährige Aussiedor – ein Mischling zwischen Australian Shepherd und Labrador – ist ein ausgebildeter Therapiehund. Einer seiner Lieblingsplätze ist die Eingangstür der Bibliothek – gerne begrüßt er hier die NutzerInnen.

Aber er merkt auch, wer sich unwohl in seiner Gegenwart fühlt, – dann zieht er sich zurück auf seine Decke. „Besonders kleinere Kinder haben erstmal Angst, wenn Buddie vor der Tür steht“, erklärt Birte Weinig: Die Vorbehalte weichen indes rasch, schnell ist Streicheln, Spielen und Kuscheln mit „Buddie“ angesagt. Genau das ist eine der Aufgaben des Therapiehundes: eine Wohlfühlumgebung und Geborgenheit zu schaffen: „Er soll helfen, das verstaubte Bild einer Bibliothek aus den Köpfen zu bringen – die moderne Bibliothek ist eher als ein Wohnzimmer, also als Wohlfühlort zu verstehen“, betont Birte Weinig.

Nicht nur zum Streicheln: Buddie auch als „Lesehund“

Nachdem er sich eingelebt hat, wird der tierische „Bibi“-Mitarbeiter auch in der Leseförderung eingesetzt. Hier plant Birte Weinig in Zusammenarbeit mit Cronenberger Schulen ein Projekt. Denn  anders  als menschliche Zuhörer kritisiert „Buddie“ Vorlesefehler nicht: „Stottern, Nervosität, falsche Aussprache – all das kennt er nicht“, verdeutlicht Birte Weinig: „Buddie wertet nicht, es gibt kein Auslachen – er hilft den Kindern, Probleme beim Vorlesen abzubauen.“ Aber er spiegelt die Stimmung des Kindes beim Vorlesen: „Ist das Kind nervös, ist es auch Buddie. Dann schlage ich eine Lese-Pause vor, in der das Kind mit Buddie spielen kann“, erläutert die neue Leiterin. Dabei richtet sich das neue Angebot nicht nur an Jüngere, auch SchülerInnen weiterführender Schulen sind angesprochen.

Und ganz im Sinne des modernen Bibliotheksbildes als Ort des Wohlfühlens bietet „Buddie“ natürlich auch älteren Nutzern ein offenes Ohr – dabei ist auch die Sprache völlig egal: „Buddie“ versteht alles und spendet allen Trost. Nur ausleihen kann man ihn nicht…!