20.12.2022, 18.49 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Vom Azubi zum Sparkassen-Chef: Gunther Wölfges im „Portrait“

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Mit Gunther Wölfges (mi.) ließ sich der Vorstandsvorsitzende der Stadtsparkasse Wuppertal in der Reihe „Portrait“ der Evangelischen Gemeinde Küllenhahn so einiges von Martin Probach (re.) und Prof. Dr. Martin Fleuß entlocken. | Foto: Meinhard Koke

„Wenn’s um Geld geht – Sparkasse“ – in Abwandlung dieses Slogans der Sparkasse könnte es heißen: „Wenn’s um Gunther Wölfges geht – Sparkasse“. Nicht ohne Grund stellten Prof. Martin Fleuß und Martin Probach ihren Gast in der Reihe „Portrait“ als „Kind der Sparkasse“ vor: Der Vorstandsvorsitzende der Stadtsparkasse Wuppertal ist schließlich seit der Ausbildung bei dem Kreditinstitut – seit 42 Jahren. Der Vater schon war bei der Sparkasse Krefeld beschäftigt, verriet Gunther Wölfges im Gemeindehaus der Evangelischen Gemeinde Küllenhahn: Wenn er ihn mal am Arbeitsplatz besuchte, habe er die Atmosphäre dort als „familiär“ empfunden – Grund genug, ein Mitglied der „Sparkassen-Familie“ werden zu wollen.

Gemeinnützige Orientierung war „faszinierende“ Triebfeder

„Bei uns können Sie auch Vorstand werden“, habe der Personalchef ihm 1980 gesagt: „Sie müssen nur etwas mehr tun als die anderen…“ Das hat der 63-Jährige offenbar beherzigt: Im Jahre 2001 trat Wölfges bei der Sparkasse Haan seinen ersten Vorstandsposten an, in 2009 nahm er auf dem Chefsessel der Sparkasse Mittelmosel Platz, bevor er 2014 zum Vorstandsvorsitzenden in Wuppertal berufen wurde. Warum der einst „einigermaßen erfolgreiche“ Basketballspieler mit Gardemaß nie zum Sprung woanders hin ansetzte? Weil er von der gemeinnützigen Mission der Bank fasziniert sei, ließ Gunther Wölfges wissen: „Die Förderung der Gemeinschaft hat mich gefesselt.“

Wuppertal ist „sensationell und faszinierend“

Zum 200-jährigen Jubiläum der Bank in diesem Jahr passend wusste Wölfges zu berichten, dass die Sparkasse Elberfeld sozusagen als Einrichtung der Armenpflege gegründet worden sei: „Das ist heute noch das Grundprinzip – wir kümmern uns um vielfältige Formen von Gemeinwesen“, unterstrich der Banker. Was er an seiner (beruflichen) Heimat schätze, versuchten Martin Fleuß und Martin Probach ihrem Gast auch zu entlocken: So viele schöne Wohnsituationen mit Fernblick, so viel Grün, auf den Höhen dörfliches Leben, im Tal großstädtischer Raum – „ich finde das sensationell und faszinierend“, schwärmte Gunther Wölfges, als ob er die Wuppertaler Immobilienpreise noch mehr in die Höhe treiben wolle: „Das ist eine unglaublich attraktive Stadt.“

Mehr Stadt-Stolz und flammendes BUGA-Bekenntnis

In der es allerdings auch Verbesserungsbedarf gibt. Auf die diesbezügliche Frage seiner Gastgeber wurde die Wölfges-Antwort zu einem leidenschaftlichen Wuppertal-Appell: Wuppertal habe ein tolles Orchester, tolle Bühnen, Pina Bausch und, und, und – das, was die Stadt habe, möge man sich besser bewusst machen, mahnte Gunther Wölfges mehr „Stadt-Stolz“ an, um im nächsten Atemzug ein nicht minder leidenschaftliches Plädoyer pro BUGA dranzuhängen: „Solche Leuchttürme braucht die Stadt“, verwies Wölfges auf den BUGA-Schub in seinem „Ex-Dunstkreis“ Koblenz („Die Stadt hat sich sowas von entwickelt, dass sie die BUGA 2029 nochmals macht“) – „diese BUGA ist eine Riesenchance“, rief der Bankchef die Zuhörer am Küllenhahn dazu auf, sich zur BUGA vor der Haustür einzubringen…

Zuhörer fragen nach der Filiale Hahnerberg

Die Küllenhahner indes zeigten sich vielmehr „handfest-realistisch“: Wann es wieder Guthaben-Zinsen gibt, wollten sie ebenso wissen, wie wann die Filiale Hahnerberg wieder öffnet – „sobald sich die Corona-Lage wieder normalisiert hat“, versprach Gunther Wölfges an der Nesselbergstraße: „Wir wollen den Standort erhalten!“ Nicht nur deswegen gab’s zum Abschluss eine Flasche vom besten Küllenhahn-Crémant mit auf den Heimweg – den erhalten alle „Portrait“-Gäste als Dank dafür, dass sie sich „Privates“ entlocken ließen…!