01.02.2023, 17.12 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Per Kamera eingefangen: Eine Wolfs-Sichtung am Küllenhahn?

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Ist das ein Wolf in dem Hauseingang am Jung-Stilling-Weg? Nein, meint ein Experte, den WDR zu Rate zog. | Screetshot: Video Frank Janssen

Bereits seit Mitte 2020 ist das Wolfsgebiet Oberbergisches Land ausgewiesen: Die Pufferzone reicht aktuell bis hinter Lindlar. Könnte die Wolfs-Landkarte nun in Richtung Wuppertal erweitert werden? Gleich zwei Isegrim sollen im Bereich Jung-Stilling-Weg am Küllenhahn gesichtet worden sein – ein Anwohner dort hatte die Tiere per Videokamera an seinem Hauseingang eingefangen.

Eine allzu große Überraschung wäre das nicht: Nachdem es zuletzt Wolfs-Meldungen aus Radevormwald und Ennepetal gab oder ein Tier erst in der vergangenen Woche am Katernberg gesichtet worden sein soll, liegt es durchaus nahe, dass ein Canis lupus, so die lateinische Artbezeichnung, früher oder später auch einmal hierzulande auftauchen würde – zumal ein Wolf einen täglichen Radius von etwa 70 Kilometern haben soll. Andre Geier von der Unteren Jagdbehörde der Stadt Wuppertal lag indes noch kein gesicherter Beleg für das Autauchen eines Wolfes am Küllenhahn vor. Immer wieder sei von derartigen Sichtungen zu hören, zuletzt aus Beyenburg oder auch vom Katernberg, berichtet Geier – wissenschaftlich bestätigt sei bislang aber noch kein derartiges Vorkommnis in der Stadt.

Heute Abend: Bericht in der WDR-Lokalzeit Bergisches Land

Das scheint auch bei der nächtlichen Aufnahme vom Küllenhahn so zu sein: Wie der WDR auf CW-Anfrage wissen ließ, habe ein Experte eher verneint, dass es sich bei den vermeintlichen Isegrim vom Jung-Stilling-Weg um Wölfe handele. Wer mehr dazu erfahren möchte: In der WDR-Lokalzeit Bergisches Land soll am heutigen Mittwochabend, 1. Februar 2023, ein Bericht zu den „tierischen“ Video-Aufnahmen Thema sein. Beginn der Sendung wird um 19.30 Uhr sein.

Wölfe: Höchster Schutzstatus in der Republik

Mehr Infos zum Thema Wölfe in NRW sowie auch die Möglichkeit zur Meldung von gesichteten Tieren gibt es online unter wolf.nrw/wolf/de/aktuelles. Wölfe besitzen übrigens den höchstmöglichen Schutzstatus in Deutschland. Wer dagegen verstößt, riskiert Strafen von bis zu fünf Jahren Freiheitsentzug oder hohe Geldbußen. Bei der belegten Wolfs-Sichtung im Bereich Radevormwald riet das Landesamt für Umwelt und Naturschutz (LANUV) zur Ruhe: Zumeist handele es sich bei den Wolfs-Sichtungen um männliche Jungtiere, die ihr Rudel verlassen hätten und überwiegend im Schutz der Dunkelheit unterwegs seien.

Jung-Stilling-Weg: Straßenbezeichnung passt…!

Zum Schluss: In unmittelbarer Nähe des Schul-Parkplatzes am Jung-Stilling-Weg, in dessen Bereich die mutmaßlichen Wölfe per Videokamera „eingefangen“ wurden, liegt übrigens die Straße Am Wolfshahn – klingt damit so, als wäre ein „Wolfs-Comeback“ hier überhaupt nicht kurios…