CFG: Standing Ovations für ukrainische „Rosynka“-Ballettgruppe

Standing Ovations gab es gestern Abend, 10. März, im Pausenzentrum des Schulzentrums Süd: Nachdem die ukrainische Jugend-Ballettgruppe „Rosynka“ ihr Tanzstück „Wiegenlied für den Planeten“ am Carl-Fuhlrott-Gymnasium (CFG) aufgeführt hatte, wollte der Applaus nicht enden – die Zuschauer am Jung-Stilling-Weg zeigten sich restlos begeistert von der Aufführung der jungen Tänzerinnen.

Und ebenso ergriffen. Und zwar doppelt: Einerseits weil das Stück in einer Mischung aus Tanztheater und Ballett das Leiden des Planeten Erde themasiert. Untermalt mit Klängen aus den Vier Jahreszeiten von Vivaldi sowie Liedern von verschiedenen Kontinenten tanzen die jungen Tänzerinnen im Alter von 8 bis 18 Jahren nicht nur mit einem symbolischen Erdenball. Auch mit Plastikflaschen, Planen oder auch Tüten und Schirmen sowie in schwarzen Tutus, blutroten Gewändern oder in Uniform-Jacken drücken sie (menschengemachte) Krisen und Katastrophen aus, die den blauen Planeten peinigen, und mit ihm Tier, Mensch und Umwelt – tief beeindruckend!

Und umso mehr ergreifend vor dem Hintergrund des Schicksals von Compagnie-Leiterin Nataliia Kolnoguzenko und ihrer Jugendballettgruppe: Aus ihrer Heimat, der umkämpften ostukrainischen Metropole Charkiw, mussten sie infolge des russischen Überfalls auf die Ukraine nach Deutschland flüchten. Hier in „alle Winde verstreut“ lebend, konnte das vielfach international aufgetretene und preisgekrönte Ensemble seine Proben zum Teil nur virtuell durchführen. Als eine persönliche Anklage auch gegen Krieg, Zerstörung und Vertreibung nicht nur, aber auch in der Ukraine ist das „Wiegenlied für den Planeten“ ein umso eindrucksvolleres und ergreifenderes Stück.

„Die Seele ist in der Ukraine, das Herz ist in Deutschland“, sagte Nataliia Kolnoguzenko bei der Aufführung am Carl-Fuhlrott-Gymnasium – das Ensemble „Rosynka“ schien seine Herzen den Zuschauern zu Füßen zu legen. Von Herzen gaben die Gäste am Jung-Stilling-Weg mit viel Applaus und Spenden zurück. Und so mancher Besucher seufzte vielleicht auf dem Heimweg vom Jung-Stilling-Weg: „Ach, würde dieses Wiegelied doch nur auch (an entscheidenden Stellen) anderswo gesehen und gehört werden…!“

Morgen: Weitere Aufführung in der Pauluskirche

Apropos: Wer die berührende Aufführung verpasst hat, am morgigen Samstag, 11. März, ist sie ein weiteres Mal in Wuppertal zu erleben. Um 18 Uhr wird die Jugend-Ballettgruppe „Rosynka“ in der Pauluskirche an der Pauluskirchstraße 8 in Unterbarmen erneut ihr „Wiegenlied für den Planeten“ aufführen. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.