12.04.2023, 19.41 Uhr | Meinhard Koke | Artikel drucken | Instapaper | Kommentare
Feuerwehr Hahnerberg: Viel Einsatz, ein Einhorn und ein Pinguin
Corona ist vorbei – auf jeden Fall bei der Freiwilligen Feuerwehr Hahnerberg (FFH): Fast 50 Prozent mehr Stunden für Übungsdienste, die Einsatzstunden bei Festen, Feiern und Veranstaltungen versiebenfacht und die Dienststunden von rund 5.300 (2021) auf 8.541 Stunden gesteigert – was FFH-Chronistin Tanja Liefke in ihrem (wie immer launig-unterhaltsamen) Jahresrückblick an (trockenen) Zahlen verkündete, machte deutlich: Die Floriansjünger sind als „Retter in der Not“, aber auch im Ortsteil-Leben unverzichtbar!
Nach Corona: Alarme gleich und mehr Freiwillige
Dazu passt: Während mehr geübt und geholfen wurde, musste weniger „gerettet“ werden: Die Zahl der reinen Einsatzstunden ging auf rund 2.000 zurück (2021: 2.348 Stunden). Zwar, so erläuterte Tanja Liefke, blieb die Anzahl der Alarmierungen mit 298 unverändert. Aber die Technischen Hilfeleistungen sanken um ein Drittel auf 90 (2021: 127). In 144 Fällen (2021: 123) rückte die Hahnerberger Wehr vergeblich aus, weil es sich um blinde Alarme handelte oder sie vor Ort nicht eingesetzt wurden – besonders ärgerlich für die Ehrenamtler!
Positiv dagegen: Auch in Sachen Personalstärke ist Corona überwunden: Ob Jugendwehr oder aktive Wehr – beide Abteilungen verzeichneten Zuwächse, gegenüber 2021 (109) verbuchte die Wehr einen Zuwachs auf 129 Aktive. Über letztere Entwicklung zeigte sich FFH-Leiter Daniel Rupp froh. Er hatte indes auch Ärgerliches zu vermelden. So kritisierte Rupp an die Adresse von Dezernent Matthias Nocke und Feuerwehrchef Ulrich Zander, dass seit 2018 keine Drehleiter-Schulung mehr stattgefunden habe. Wenn die FFH-Drehleiter nicht ausrücken könne, weil nicht genügend Lehrgangs-geprüfte vor Ort sind, „dann liegt das nicht in unserer Verantwortung“, mahnte Rupp.
Frust zu neuem Löschfahrzeug und Notstromaggregat
Immerhin: Der Ärger um ein neues Löschfahrzeug hat sich gelegt: Eigentlich war es für die Feuerwehr Beyenburg bestimmt. Weil es dort nicht in die Wache hineinpasst, kam es an die Theishahner Straße. Die Hahnerberger arbeiteten sich damit ein, um dann zu erfahren: Pustekuchen, das Fahrzeug geht wieder weg – die Freude wurde da von Frust abgelöst. Zufrieden konnte Daniel Rupp nun vermelden, dass das Wechselbad der Gefühle vorbei ist: Das Fahrzeug bleibt am Hahnerberg.
Ähnlich verhält es sich mit dem Notstromaggregat, welches der FFH nach einem Stromausfall durch einen Brand im Umspannwerk am Hahnerberg in 2013 (die CW berichtete mehrfach) zugesagt worden war. Weil es seitdem nicht ankam, verbuchte FFH-Schriftführerin Liefke das Aggregat bereits als „rosafarbenes Einhorn“ – hoppla, zum zweifelhaften zehnjährigen Stromausfall-Jubiläum steht ein Aggregat als fahrbare Version auf vier Rädern auf dem FFH-Hof. Allerdings: Dass es im Fall der Fälle erst zu einem Anschluss an der Feuerwache gezogen werden muss („Wer macht das dann?“), der noch dazu an einer aus FFH-Sicht unpraktischen Stelle angebracht wurde, stieß der Hahnerberger Wehr auf: „Es wäre wünschenswert, wenn wir einbezogen würden“, unterstrich Tanja Liefke – ein zweiter, besserer Anschluss ist denn auch zwischenzeitlich zugesagt…!
Pinguin-Präsent aus dem Gelper Hof
Während das „rosa Einhorn“ damit ins Reich der Legenden verschwunden ist, konnte Daniel Rupp ein neues tierisches FFH-Maskottchen vorstellen: Michael Jacob schenkte der Feuerwehr Hahnerberg zum Andenken an sein geschlossenes Restaurant „Gelper Hof“ einen ausgestopften Pinguin – nachdem die zuständige Artenschutzbehörde zwischenzeitlich ihren Segen gegeben hat, schaut der präparierte Pinguin nun aus seiner Glasbox auf das Einhorn-Aggregat auf dem FFH-Hof – alles im Lot also an der Theishahner Straße…!