15.07.2023, 19.09 Uhr   |   Matthias Müller   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Sommerkirche 2023: Am Sonntag geht es weiter „gegen den Strich“

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Musikalisch wurde der „Sommerkirche“-Auftakt von Pastor Ulrich Weidner vom Ensemble „Nel Vento“ mit Katrin Steinfeld (Fagott) und Simone Hauprich (Klarinette, li.) umrahmt. | Foto: Matthias Müller

Wie berichtet: Bis zum 23. Juli lädt Pastor Ulrich Weidner, früherer Pfarrer der Evangelischen Gemeinde Cronenberg, an den Ferien-Sonntagen wieder zur Reihe „Sommerkirche“ ein. Diesmal wird dabei in der Reformierten Kirche „gegen den Strich gelesen“, und zwar das 13. Kapitel des 1. Korintherbriefes: Das sogenannte „Hohelied der Liebe“ im Neuen Testament ist einer der bekanntesten Bibeltexte, der oft für Trauansprachen gewünscht wird.

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„Oder ist das nur feierliche Dekoration?“, fragte Ulrich Weidner zum Auftakt am vorigen Sonntag. Dabei knüpfte der Dörper Theologe an die berühmten Worte des Hohelieds „…und hätte der Liebe nicht“ die kritische Frage des Schriftstellers und Schweizer Pfarrers Kurt Marti: Ist der Satz „Gott ist Liebe“ ein Zentralsatz des Glaubensbekenntnisses? Damit wurde Ulrich Weidners erste „Sommerkirche“-Predigt auch zu einer Konfrontation von Tradition und Gegenwart. Denn: Zu dem alten Lehr-Satz: „Außerhalb der Kirche kein Heil“, befindet Kurt Marti, dass dieser neutestamentlich eigentlich heißen müsste: „Außer der Liebe kein Heil!“ – dementsprechend sähe die Kirchengeschichte auch aus, so Marti.  Ulrich Weidner warf in seiner Predigt weiter die Fragen auf: „Was macht die Liebe in der Beziehung von Menschen aus?“ und welche Chance habe die Liebe in einer Welt voller Gewalt? Weidners Erkenntnis am vergangenen Sonntag: Die Liebe ist die größte Kraft – und diese werde auch die Kirche wandeln…!

Die nächsten beiden „Sommerkirchen“

Am kommenden Sonntag, 16. Juli, geht es bei der zweiten Sommerkirche 2023 um den Satz „Die Liebe ist geduldig …“. Dieses „Credo“, welches heute eher als problematisch und als Aufruf zu Wachsamkeit gesehen wird, setzt Pastor Ulrich Weidner in Kontrast zu dem Wort von Kurt Marti: „Die Liebe ist… – erbittlich, aber unbestechlich“. Musikalisch begleitet André Enthöfer (Saxophon und Klarinette) den Gottesdienst. Beim Finale der Sommerkirche wird am 23. Juli die Frage „Glaube, Hoffnung, Liebe – die Stelle, an welcher der Teufelskreis bricht“ im Mittelpunkt stehen. Die „Sommerkirche“-Gottesdienste beginnen jeweils um 10 Uhr in der Reformierten Kirche, Solinger Straße 2, Interessierte sind herzlich willkommen.