Imker bitten um Mithilfe: Nester der Asiatischen Hornisse gesucht!

Nicht die Polizei bittet dringend um Mithilfe, sondern die Imker in Cronenberg und die Wuppertaler Naturschutzbehörden. Gesucht werden die Nester der Asiatischen Hornisse. Vorweg: Menschen müssen keine Angst vor den Tieren haben – sie sind nicht stichfreudiger als ihre heimischen Verwandten. Aber die Bienzüchter fürchten sich, denn: Die ursprünglich aus Südostasien stammende Hornissenart ist eine große Gefahr für die heimischen Bienen: Um ihren Eiweißbedarf zu decken, fallen sie über Bienenvölker her und fressen die Honigbienen. Zumal sich die Asiatische Hornisse fast explosionsartig vermehrt, ein Volk im Laufe eines Jahres etwa 25 Bienenvölker „verspeist“, geht bei Imkern die Angst um – nun auch in Cronenberg!

Seit dem Jahr 2004 in Europa auf dem Vormarsch

„Asiatische Hornisse entdeckt“ – die Suchmaschine spuckt haufenweise solcher Nachrichten dazu aus: Europa- und bundesweit breiten sich die geflügelten „Einwanderer“ seit 2004 immer weiter aus – sie steht daher auf der EU-Liste der invasiven Arten ganz oben. Nachdem die „Vespa Velutina“ vergangene Woche erstmals in Solingen entdeckt wurde, schrillten nun im Dorf die Alarmglocken: Bienenzüchter Hans-Joachim Donner meldete aus seinem Dörper Garten am Schorf die erste Sichtung einer Asiatischen Hornisse in Cronenberg. Die unerwünschten Einwanderer sind gut von heimischen Hornissen zu unterscheiden: Während die Europäische Hornisse (Vespa crabro) leuchtend gelb ist, hat die kleinere Vespa Velutina einen überwiegend schwarzen Körper sowie einen schwarzen Kopf.

Zur Nester-Suche: Nicht töten, sondern vielmehr melden!

Laut des Naturschutzbund Deutschland (NABU) bauen die mehrere tausend Tiere zählenden Völker der Vespa Velutina ihre Nester vor allem in hohen Baumkronen oder auch an Dachrinnen. „Die Tiere verhalten sich friedlich und defensiv, reagieren aber empfindlich bei Annäherungen unter zwei Metern an ihr Nest“, weiß NABU-Expertin Dr. Melanie Orlow: „Die Stiche sind nicht gefährlicher als die einheimischer Wespenarten.“ Keinesfalls, so bitten die Dörper Imker, sollten Hornissen bei Verdacht getötet werden – zu oft werden sie mit den streng geschützten heimischen Hornissen verwechselt. Zweitens, und das ist das vordringliche Anliegen der Bienenzüchter: Durch Sichtungen und Markieren der Tiere, hoffen Imker und Naturschutzbehörden den Nestern der Asiatischen Hornisse auf die Spur zu kommen.

So sieht sie aus, die Asiatische Hornisse, welche die heimischen Bienenzüchter in Sorge versetzt. | Foto: privat

Telefon-Hinweise an Imkerin Anja Stamm, bitte!

Anja Stamm, Imkerin in Sudberg („Honigtankstelle Cronenberg“) und ehrenamtliche Ansprechpartnerin der Stadt Wuppertal für die Asiatische Hornisse, bittet dringend um Hinweise zu möglichen Sichtungen. Die Medizinball-großen ersten Nester in Cronenberg werden im Bereich Herichhausen/Schwabhausen/Friedensstraße vermutet: „Wenn Sie irgendwo eine Anhäufung von Hornissen beobachten, melden Sie sich bitte“, appelliert Anja Stamm, sie unter Telefon 0173 / 817 05 50 zu informieren: „Wir kommen vorbei und schauen uns an, ob es diese Art ist.“ Anja Stamm betont, dass die Vespa Velutina nicht im Wald nistet, sondern überwiegend in Stammnähe in hohen Bäumen (nicht Birken). Allerdings: In Solingen sei das Nest unüblich in der Deckenverkleidung eines Balkons gefunden worden. Durch Meldungen hoffen Stamm und ihre Kollegen, die Planquadrate der Nester eingrenzen, dann lokalisieren und schließlich bekämpfen zu können.

Weitere Infos & Meldungen

Wer Asiatische Hornissen im CW-Land beobachtet, kann das auch (möglichst mit Foto) unter neobiota.naturschutzinformationen. nrw.de/neobiota/de/fundpunkte/erfassung melden. Infos auch via velutina.de/tag/vespa-velutina.