03.11.2023, 18.02 Uhr | Marion Heidenreich | Artikel drucken | Instapaper | Kommentare
Kürzerer City-Takt: Ein ÖPNV-Erfolg für die Bezirksvertretung
Keine positiven Nachrichten brachte Ludwig Froning (WSW mobil) zur Oktober-Sitzung der Bezirksvertretung (BV) Cronenberg mit: Eine Verbesserung der aktuellen ÖVPN-Versorgung Cronenbergs sei aufgrund fehlender Fachkräfte nicht in Sicht. „Der Wille ist da, es kann aber dieses Jahr noch nicht wieder hochgefahren werden“, so der Vertreter der Wuppertaler Stadtwerke (WSW). Oliver Wagner, Fraktionssprecher der SPD in der BV, merkte an, dass Cronenberg schon immer „der am schlechtesten versorgte Stadtteil Wuppertals“ sei. Besonders die Verbindung Cronenberg-Ronsdorf sei verbesserungswürdig, fand Wagner. Diese betrifft besonders auch SchülerInnen in beiden Stadtteilen, welche das Schulzentrum Süd beziehungsweise die Erich-Fried-Gesamtschule besuchen.
FDP-Ratsherr Hartmut Stiller bemängelte, dass an der Bushaltestelle „Hahnerberg“ beide CE-Busse gleichzeitig abfahren: Dass die Haltestelle „Am Trübsal“ liegt, sei den WSW wahrscheinlich „zum Motto für den ÖPNV in Cronenberg geworden“, wurde in der BV augenzwinkernd kritisiert. WSW-Vertreter Froning versprach, sich die Taktung der CE-Busse genauer anzuschauen – besonders auch im Hinblick auf dort „gestrandete“ SchülerInnen. Einer besseren Anbindung Cronenbergs durch neue und/oder zusätzliche Verbindungen erteilte Froning jedoch eine Absage: Dies sei „ein alter Wunsch, aber finanziell nicht unbedingt machbar“.
Zweite BV-Forderung: Südhöhen-Linie
Die Bezirksvertretung appellierte zum neuen Nahverkehrsplan (NVP) mit großer Mehrheit an den Verkehrsausschuss des Rates, für eine Taktverdichtung der Verbindung Elberfeld-Cronenberg und zurück zu sorgen. Zur Einführung eines „Südhöhen-Express“ zwischen Ronsdorf über das Schulzentrum Süd bis Vohwinkel-Bahnhof plädiert die BV für eine veränderte Linienführung: Diese solle über Cronenberg-Rathaus und weiter über die L74 und / oder einen Ringverkehr über den Burgholztunnel bis nach Vohwinkel führen.
WSW hält Versprechen ein: Besserer Takt ins Tal und zurück
Zwei Wochen nach der BV-Sitzung bereits besteht Aussicht auf die Erfüllung einer Forderung: Zum 8. Januar 2024 soll die Taktung der Linien CE64 und 625 verbessert werden. Wie WSW-Vertreter Ludwig Froning mitteilt, sollen die Abfahrtzeiten der beiden Linien derart „entzerrt“ werden, sodass sie künftig in einem 15-Minuten-Abstand zum Hauptbahnhof beziehungsweise von hier aus in Richtung Cronenberg verkehren werden. Aktuell fahren die Linie 625 und der Schnellbus kurz nacheinander, sodass die Verbindung Elberfeld-Cronenberg de facto im Halbstundentakt bedient wird.
Erfreut von dieser „erheblichen Verbesserung“ zeigt sich SPD-Fraktionssprecher Oliver Wagner. Zwar sei damit bei weitem noch nicht das Niveau von früher erreicht, als Schnellbusse im Zehn-Minuten-Takt fuhren. „Es ist jedoch eine erhebliche Verbesserung der Nutzungsmöglichkeiten“, freut sich Wagner, dass die Stadtwerke damit positiv auf einen entsprechenden SPD-Antrag vom August eingegangen seien. Zugleich stellt der SPD-Sprecher ebenso klar, dass die aktuell geltenden Einschränkungen des „Notfahrplans“ als befristet angedacht waren – darauf werde man auch weiterhin hinweisen.