10.11.2023, 16.21 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Vorreiter im Kirchenkreis: „Grüner Hahn“ kräht nun in Cronenberg

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Werden mit der Zertifizierung am kommenden Sonntag für ihr Engagement belohnt: Birgit Ackermann, Claus Barthel, Martin Ribbe, Annette Rasch und Beate Hablitzel (v.l.n.r.) vom „Umweltteam“ von Evangelisch-Cronenberg. | Foto: privat

Die Ev. Gemeinde Cronenberg darf sich als Vorreiterin fühlen: Als erste Gemeinde im Kirchenkreis Wuppertal erhält Evangelisch-Cronenberg für sein nachhaltiges Umwelt-Engagement das kirchliche Umwelt-Zertifikat „Grüner Hahn“. Mit der Zertifizierung, zu welcher Superintendentin Ilka Federschmidt am kommenden Sonntag offiziell die Plakette überreichen wird, werden die nachhaltigen Bemühungen der Gemeinde gewürdigt: Bereits seit dem Jahr 2015 arbeitet die Gemeinde mit dem kirchlichen Umweltmanagementsystem „Grüner Hahn“.

„Gerade wir als Kirche haben hier eine Vorbildfunktion“, sagt Annette Rasch: „Wir müssen für das Thema sensibilisieren und es vorleben.“ Rasch bildet mit Claus Barthel, Beate Hablitzel und Martin Ribbe das Umweltteam, dem ebenso Küsterin Birgit Ackermann als Umweltbeauftragte der Gemeinde angehört. Ihre jahrelangen Bemühungen für den Umweltschutz begannen mit eher kleinen Schritten: Das engagierte Umweltteam nahm zunächst an Schulungen teil und organisierte Vorträge und Filme zum Thema Nachhaltigkeit.

Nicht nur nachhaltig, auch bares Geld wert

Dann wurden Pflanzkisten mit Kräutern und Blumen am Zentrum Emmaus gebaut oder auch dort eine Ladestation für E-Bikes eingerichtet; auf der ehemaligen Friedenskirche wurde eine Photovoltaik-Anlage installiert, nicht zuletzt wird bei Gemeindefesten längst kein Plastikgeschirr mehr verwendet, überdies sind die hier angebotenen Lebensmittel ebenso saisonal wie regional. Im Gemeindebüro wird Umweltschutzpapier verwendet, auch wird mit der Stadtteil-Initiative „Cronenberg will mehr“ kooperiert und zum Beispiel das „Fahrrad Repaircafé“ unterstützt.

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Das Engagement hat nicht nur große Auswirkungen auf die Gemeindearbeit, es bringt auch eine erhebliche Kosteneinsparung mit sich. So wurde schon vor einigen Jahren die Winterkirche eingeführt und die Temperatur in der Reformierten Kirche um drei Grad gesenkt. „Wir sparen durch intelligente Heizungssteuerung in der Kirche und im Zentrum Emmaus jedes Jahr um die zehntausend Euro“, erläutert Annette Rasch. „Das ist ein starkes Argument, auch wenn die Kosteneinsparung nicht unsere alleinige Motivation war.“

Infos zu Gottesdienst und zum „Grünen Hahn“

Der Gottesdienst zur feierlichen Übergabe der „Grüner Hahn“-Plakette an die Evangelische Gemeinde Cronenberg beginnt am kommenden Sonntag, 12. November, um 10 Uhr in der Reformierten Kirche an der Solinger Straße 2. Anschließend gibt es ein Büfett – natürlich ebenso gesund wie regional und nachhaltig…!

Der „Grüne Hahn“ ist ein Umweltmanagementsystem für kirchliche Einrichtungen und Gemeinden. Es basiert auf dem europäischen EMAS-System (Eco-Management and Audit Scheme) und wurde seit dem Jahr 2000 von den evangelischen Landeskirchen in Württemberg, Baden, Hannover und Westfalen entwickelt. Es lehnt sich an betriebliche Umweltmanagementsysteme an. Das Ziel des „Grünen Hahns“ ist es, Abläufe so zu organisieren, dass eine kontinuierliche Verbesserung der Umweltbilanz der Gemeinde erreicht wird. Mehr Infos zu der kirchlichen Initiative gibt es online hier: www.kircheundklima.de/der-gruene-hahn.