04.12.2023, 17.07 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Friedhelm Ackermann: Pickverein trauert um Chef „wie ’ne Eiche“

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In einer Reihe mit Washington, Lincoln & Co. – eine der (Spaß-)Collagen, die anlässlich des 80. Geburtstags für den „Lieblingspräsidenten“ Friedhelm Ackermann erstellt wurde… | Collage: Bernd Haas

Ein trauriger Schatten lag über dem traditionellen Jahresabschluss, zu dem sich der Pickverein „Grüne Eiche“ am letzten November-Wochenende im gemütlichen Vereinsheim versammelte: Mit Friedhelm Ackermann war wenige Tage zuvor der „Präsident“ des Vonkelner Vereins im Alter von 85 Jahren verstorben. Seit den 1990er-Jahren war Ackermann Mitglied, im Jahre 2006 rückte er an die Spitze des Vonkelner Vereins, der als letzter seiner Art noch das altbergische Wurfspiel „Picken“ pflegt – das alljährliche „Königspicken“ am Pfingst-Wochenende darf sich daher als inoffizielle Pick-Weltmeisterschaft bezeichnen…

Friedhelm Ackermann war kein „weltmeisterlicher“ Picker, nahm vielmehr manches Mal die „Zitrone“ als augenzwinkernde „Auszeichnung“ für den Letzten beim „Königspicken entgegen. Umso mehr Verdienste erwarb er sich als Vorsitzender des Vereins: Aber nicht nur die idyllische Anlage unter der „Grünen Eiche“ zwischen Vonkeln und Hensges Neuhaus wurde in den 17 Jahren unter seiner Ägide grundlegend in Schuss gebracht.

„Promi-Picken“ oder „Musik auf dem CronenBerg“: Immer offen für Neues

Der zupackende Pickchef mit der kräftigen Statur „wie eine Eiche“ zeigte sich auch stets offen für Neues: Als die CW in Vonkeln anklopfte, um dort gemeinsam mit dem Verein „Promi-Weltmeisterschaften“ zu veranstalten, machten Friedhelm Ackermann und seine Picker gerne ihre Bahn frei dafür: So übten sich etwa Dörper PfarrerInnen, Oberbürgermeister-KandidatInnen oder auch die Vorsitzenden der Dörper Bürgervereine in dem Wurfspiel – und lernten dabei dessen „Tücken“ kennen…!

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Gleiches galt für Musikprofessor Werner Dickel: Auch er rannte offene Türen bei Friedhelm Ackermann und seinem Pickverein ein – ein Tango-Abend mit Pina Bausch-Tänzern oder das multikulturelle „Sommerfestival“ im Rahmen der Reihe „Musik auf dem Cronenberg“ sind allerbeste Beispiele dafür, dass der im nächsten Jahr 130 Jahre alte Traditionsverein unter seinem verstorbenen Vorsitzenden alles andere als „altbacken“ war und sicherlich bleiben wird… „Friedhelm war immer up to date“, würdigt Vorstandsmitglied Wolfgang Kuhn den Pick-Präsidenten: Mit ruhiger Hand und fester Stimme habe er die Geschicke des Vereins gelenkt – dazu passt: Auch die Weichen für die Zukunft des Vereins nach seinem für nächstes Jahr geplanten Rückzug hatte Friedhelm Ackermann bereits gestellt…!

Stählerne Pick-Skulptur als bleibendes „Denkmal“

„Obwohl er schon ein gesegnetes Alter erreicht hatte, wirkte er immer noch sehr „jung“, sowohl körperlich als auch geistig“, unterstreicht Kuhn zudem die „hoch integrierende“ und harmonisierende Art des Verstorbenen, der sich überdies auch im Bürgerverein Hahnerberg-Cronenfeld (BHC) engagierte, für die Pflanzenzucht interessierte oder auch handwerklich-künstlerisch „ein Händchen“ hatte – die stählerne Pick-Skulptur auf dem Dach des Pickbahn-Bunkers ist ein bleibendes Andenken daran…! „Wir alle können uns glücklich schätzen, einen solch interessanten, freundlichen und tollen Menschen kennen gelernt zu haben und werden ihn sehr vermissen“, sagt Wolfgang Kuhn: „In unseren Gedanken wird er weiterleben und immer einen festen Platz haben.“

Mehr zum Pickverein „Grüne Eiche“ findet sich online unter pickverein.de.