08.01.2024, 19.49 Uhr   |   Marion Heidenreich   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

„Wissenswertes“: WDR-Journalistin war am Küllenhahn „on air“

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Initiator und Gastgeber Prof. Dr. Martin Fleuß entlockte zuletzt Edda Dammmüller „Wissenswertes“ aus der Arbeit als Radio-Journalistin. | Foto: Marion Heidenreich

Im Rahmen seiner Reihe „Wissenswertes“ begrüßte Prof. Dr. Martin Fleuß zuletzt die Radio-Journalistin Edda Dammmüller im Gemeindehaus Küllenhahn. Ihre Stimme ist vielen Hörern aus den WDR-Nachrichten oder der Sendung „ZeitZeichen“ bekannt – nun lernten die zahlreichen Zuhörer auch das Gesicht dazu kennen, und überdies Einblicke hinter die Kulissen des WDR-Rundfunks…! Seit 1993 arbeitet die Journalistin als freie Redakteurin, Autorin und Moderatorin für den WDR – angefangen bei 1Live über das Studio Wuppertal, WDR 2 bis hin zu WDR 5. Neben ihrer freiberuflichen Tätigkeit studierte Dammmüller Politik und Geschichte: „Weil ich besser wissen wollte, was dieses Land zusammenhält“. Seit 2001 ist Dammmüller für die Nachrichten-Redaktion des WDR tätig, seit 2007 ist sie zudem Autorin und Moderatorin der Sendung „ZeitZeichen“. Ihre markante Stimme ist zudem besonders vom Landesmagazin „Westblick“ „im Ohr“.

Aus der Nachrichtenredaktion

Der Tag in der Nachrichten-Redaktion beginnt recht früh: Ab 4 Uhr werden die über Nacht eingegangenen Agenturmeldungen aus aller Welt im Kölner WDR-News-Room gesichtet. Dazu kommen die regionalen Nachrichten – aus der Fülle an Neuigkeiten gilt es zu entscheiden, was, wie, wann und in welcher Sendung gesendet wird. Dabei gilt es, die Aktualität der Meldungen und deren Quellen im Blick zu haben und die Informationen für Hörfunk und Fernsehen so aufzubereiten, dass keine zeitlichen Überschneidungen oder Einseitigkeiten bei der Verwendung von O-Tönen entstehen – rund 600 MitarbeiterInnen sind dafür täglich im Einsatz.

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Auch wie entschieden wird, welche Nachrichten gesendet werden, klärte Edda Dammmüller auf. Für die Inhalte sind allein die Redakteure verantwortlich, die drei aktuelle Hauptthemen zusammen mit wichtigen lokalen Nachrichten aus den NRW-Regionen stellen. „Jede Stunde entsteht eine neue Mischung.“ Auf Nachfrage berichtete die WDR-Journalistin auch über mögliche psychologische Supervision bei Katastrophenmeldungen. Oft helfe aber die professionelle Distanz und der enge Zusammenhalt im News-Team mit erschütternden Meldungen umzugehen. „Manchmal fällt es auf, dass es nur schlimme Nachrichten gibt“, berichtete Edda Dammmüller: „Dann muss man auch mal nach den schönen suchen…“

Hinter den Kulissen von „ZeitZeichen“

An der Sendung „ZeitZeichen“ arbeiten bis zu 70 Autoren mit, die einmal im Quartal die Themen für die kommenden Wochen festlegen. „Hier kann man sich für ein Thema melden, die Redaktion entscheidet aber, wer es letztlich bekommt“, berichtete die Autorin. Erster Schritt bei der Arbeit an einem Thema sei auch immer ein Blick auf Wikipedia – „als Quellenfundus oft eine wahre Goldgrube“. Ab den 1930er-Jahren greife sie auch gerne auf O-Töne aus dem Rundfunkarchiv zurück. Zusätzlich werden Fachmänner/ Fachfrauen ins WDR-Gebäude eingeladen: „Telefon-Interview ist indes ein No-Go für ZeitZeichen.“

Weil Dienstreisen gespart werden, entfallen zwar viele interessante Begegnungen an geschichtsträchtigen Orten. Dennoch entdecke sie stets viel mehr Hintergründe als sie in den 14 Sendeminuten würdigen könne: „Kill your Darlings“ zugunsten der Geschichte, die erzählt werden solle, lautet daher die Devise. Auch dass Fehler passieren können, verhehlte Edda Dammmüller nicht: Sie selbst habe sogar schon einmal wegen mangelhafter Quellenrecherche für große Empörung gesorgt… Zur Zukunft des Radios verwies Dammmüller auf die Möglichkeiten der WDR-Apps zum Beispiel zur Erstellung eigener Listen mit Wunsch-Sendungen: „Dann machen Sie sich ihren Sender selber…“

Nächste Termine: CFG-Chef Mertens & OB Schneidewind

Die nächste Veranstaltung in der Reihe „Wissenswertes“ findet am kommenden Freitag, 12. Januar, statt: Mit Reinold Mertens wird dann um 19.30 Uhr der Leiter des Carl-Fuhlrott-Gymnasiums (CFG) zu Gast sein. In der Reihe „Portrait“ werden Prof. Dr. Martin Fleuß und Martin Probach beim ersten Termin 2024 am 2. Februar den Wuppertaler Oberbürgermeister Uwe Schneidewind im Küllenhahner Gemeindesaal zu Gast haben. Der Eintritt an der Nesselbergstraße 12 wird wie immer frei sein.