05.02.2024, 13.27 Uhr   |   Redaktion   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

„Himmlisches“: Vom CFG zum Mond und über die Eifel zurück

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CFG-Physiklehrer Tobias Happe zeigt, wie man die Antenne ausrichtet, wenn man vor lauter Wolken den Mond nicht sieht… || Foto: Thomas Daniels

Wenn morgens um sieben Uhr bei klirrender Kälte und schneidendem Wind zwei Physik-Lehrer auf dem Dach des Schulzentrums Süd eine übergroße Satellitenschüssel aufbauen, dann ist klar: Die Astronomie-AG am Carl Fuhlrott-Gymnasium (CFG) hat wieder was vor. Diesmal wurde aber nicht in den Himmel geschaut – der war ja schließlich winterlich wolkenverhangen. Vielmehr wurde am Jung-Stilling-Weg gehört: Vom CFG aus wurde ein Morse-Signal zum Mond geschickt, welches der Erdtrabant reflektierte und das anschließend vom großen Radioteleskop Effelsberg in der Eifel aufgenommen wurde. Das dort empfangene Signal wurde dann per Internet nach Küllenhahn weitergeleitet und hier ausgewertet.

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Die CFG-Aktion unter der Leitung der beiden CFG-Lehrer Tobias Happe und Thomas Daniels war Teil des Wissenschaftsjahres 2023 zum Thema „Unser Universum“. Sie wurde vom Max-Planck-Institut für Radioastronomie in Bonn ermöglicht: Dort wurde die Sendeanlage gebaut und die Beobachtungszeit auf dem großen 100-Meter-Spiegel in Effelsberg zur Verfügung gestellt. Gemeinsam mit den Lehramtsstudenten Johannes Betz und Jonathan Hardenacke von der Universität Siegen arbeiteten die CFG-SchülerInnen zunächst an verschiedenen Stationen unter anderem zu den Themen „Ausbreitung elektromagnetischer Strahlung“, „Dopplereffekt“ oder „Morsecode“, um schließlich mit Lehrer Thomas Daniels als sendeberechtigtem Funkamateur auf dem Dach unter dem Schulrufzeichen „DK 0 CFG“ den Mond anzufunken.

400.000 Kilometer in weniuger als drei Sekunden

Und: Die Antwort vom Mond kam, aber nicht prompt. Denn bei einer Entfernung von rund 400.000 Kilometern brauchte das „nur“ 300.000 Kilometer pro Sekunde schnelle Funksignal knapp 2,7 Sekunden für den Hin- und Rückweg. Wie CFG-Lehrer Daniels erläutert, ist es dann aber so schwach, dass das Radioteleskop noch einige Sekundenbruchteile benötigt, um es mit geeigneten Rechenmethoden aus dem elektromagnetischen Rauschen wieder herauszufischen.

Das Mond-Experiment miterleben zu dürfen, beeindruckte die teilnehmenden CFG-SchülerInnen sehr. Zumal ihnen der Mond noch etwas zeigte: Den Doppler-Effekt gibt es nicht nur bei Feuerwehrautos und Formel1-Rennen, auch das reflektierte Signal wurde in der Frequenz tiefer, „weil wir uns in Wuppertal durch die Erddrehung gerade vom Mond wegbewegten“, erklärt Thomas Daniels weiter. Bei aller harten wissenschaftlichen Kost kam aber auch der Spaß nicht zu kurz: Denn wann sonst hat man schließlich schon die Gelegenheit, den eigenen Vornamen oder den der Physiklehrerin auf den Mond zu senden…?