06.03.2024, 09.52 Uhr | Marion Heidenreich | Artikel drucken | Instapaper | Kommentare
1,5 Grad in und mit der Zange: Klimawandel-Projekt bei KNIPEX
Zusammen mit der Firma KNIPEX führt das Gymnasium Sedanstraße auf Initiative und mit Unterstützung des Bergischen Bildungsnetzwerks Kurs 21 e.V. ein außerschulisches Projekt durch. Das Angebot zu nachhaltiger Entwicklung sowie zur Berufs- und Studienorientierung fand seinen Auftakt in Cronenberg: Im „Forum“, der guten Stube der Firma KNIPEX, führte mit Prof. Dr. Peter Hennicke der frühere Präsident und heutige Senior Advisor des Wuppertal Instituts in das Thema ein.
Dem ÖPNV-Streik getrotzt
Von den 88 Projekt-SchülerInnen des Barmer Gymnasiums konnte Thorsten Herkert, bei KNIPEX für Ausbildung, Fort- und Weiterbildung verantwortlich, trotz des ÖPNV-Streiks dennoch rund 50 Jugendliche oder auch Schulleiterin Hildegard Harwix begrüßen. Neben einer Einführung in die Historie des Cronenberger Weltmarktführers für Qualitätszangen stellte Thorsten Herkert auch die umfassende Bedeutung des Themas „Nachhaltigkeit“ bei der Produktion sowie die gesellschaftlichen, sozialen Aspekte der KNIPEX-Betriebsführung dar. Peter Hennicke begann seine Einführung derweil mit zwei Fragen – jene nach der persönlichen Bedrohung durch den Klimawandel für das eigene Leben beantwortete die Mehrheit der jungen Leute mit ja. Ebenso mehrheitlich verneinten die GymnasiastInnen eine Chance, den Klimawandel stoppen zu können.
Peter Hennicke: „Resignation ist schlechter Ratgeber“
Resignation und/oder Pessimismus bezeichnete Peter Hennicke aber „als schlechte Ratgeber“: „Wir haben viel Wissen, den Klimawandel abzuwehren.“ Der Ressourcen-Kreislauf, der auch den Kern des Projekts bildet, ist dabei ein Hebel zur Einhaltung der Klimaschutzziele. Dabei warf der Träger des „Deutschen Umweltpreises“ und des schwedischen Umweltpreises auch einen Blick zurück – Hennicke erinnerte daran, dass das Thema „Energiewende“ bereits in den 1980er-Jahren aktuell gewesen sei.
Aufruf an Jugend: „Mehr wagen statt ,Doomscrolling’…“
Neben den Anforderungen an Wirtschaft und Politik zum Klimaschutz gab Hennicke auch den Jugendlichen eine private Verantwortung mit auf den Weg, und zwar in Form eines optimistischen „Mehr Zukunft wagen“ statt des negativen „Doomscrollings“. Das Weltwirtschaftsforum in Davos bewertete Hennicke als einen guten Weg insofern, als junge Menschen die Chance zum Austausch mit den „Wirtschafts-Bossen“ hatten.
Die Zange als Objekt der Nachhaltigkeit
Was hat die KNIPEX-Zange mit einem Nachhaltigkeits-Projekt zu tun? Norbert Peikert von Kurs 21 e.V. erläuterte, dass das Projekt für das Thema „Nachhaltigkeit“ sensibilisieren soll: „Wir wollen, dass Nachhaltigkeit als selbstverständlicher Teil von Lernen, Leben und Arbeiten angesehen wird. Damit unsere Erde als Lebensraum erhalten und geschützt wird.“ In den kommenden Werkstatt-Tagen wird es zusammen mit KNIPEX-Auszubildenden und einem Kunstprojekt in der Solinger Eventschmiede Brandes darum gehen, das Endprodukt Zange als Ressource einer neuen Nutzung zuzuführen. Geplant ist der Bau von Abfalleimern für den Schulhof, der Bau von Pumpe und Gerüst zum „Vertical Farming“ sowie die Schaffung von Kunstwerken.
Mehr zum Thema „Energiewende zum Mitmachen“, „Klimawandel begrenzen“ und weiteren Themen rund um den Klimaschutz gibt es auf der Online-Präsenz des Wuppertal Instituts unter wupperinst.org.