06.03.2024, 17.02 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Südhöhen-Pfarreien: Katholikenrat kritisiert das „Nein“ aus Köln

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Auch in der Südhöhen-Gemeinde rund um die Pfarrkirche St. Hedwig bangen die Gläubigen um die weitere Südhöhen-Selbstständigkeit. | Foto: Meinhard Koke

Nach dem „Nein“ des Erzbistums Köln zur weiteren Selbstständigkeit der katholischen Pfarreiengemeinschaft Südhöhen bis mindestens zum Jahr 2028 (die CW berichtete) hat sich jetzt der Katholikenrat Wuppertal in einem Offenen Brief zu Wort gemeldet. Darin zeigt sich Vorsitzende Gerlinde Geisler erstaunt, dass Köln seine erst im Frühjahr 2023 getroffene Zusage zu der selbstständigen pastoralen Einheit auf den Südhöhen revidiert habe und die Südhöhen-Gemeinden vielmehr baldigst mit den Pastoralen Einheiten im Wuppertaler Westen fusionieren sollten.

Geisler äußert sich ebenso überrascht, dass der zuständige neue Bereich „Strategie“ in Köln keinen Hinweis darauf haben wolle, dass eine Selbstständigkeit der Südhöhen-Pfarreiengemeinschaft überhaupt Thema gewesen sei: Das stehe im Widerspruch zu einer Veranstaltung mit dem damaligen stellvertretenden Generalvikar, Monsignore Markus Bosbach, Mitte Februar 2023. Hier, so heißt es in dem Offenen Brief, sei das Südhöhen-Modell sogar als mögliche „Blaupause“ für andere Gemeinden bezeichnet worden.

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Kritik: „Priester-Zahl alleiniger Maßstab in Köln…“

„Die Tatsache, dass eine Lösung, die mit sehr viel haupt- und ehrenamtlicher Arbeit und Leidenschaft für das Leben im Glauben vom Team der Wuppertaler Südhöhen entwickelt wurde, innerhalb von drei Minuten vom Tisch gewischt wird, ist nicht die wertschätzende Art der Kommunikation, die wir uns als christliche Geschwister vom Generalvikariat und von der Bistumsleitung wünschen“, kritisiert die Katholikenrats-Vorsitzende in dem an den Kölner Bereichsleiter Simon Schmidtbaur adressierten Schreiben: Die Art und Weise der Kommunikation des Erzbistums lasse vermuten, dass keine ergebnisoffene Diskussion mehr möglich sei, sondern für Köln allein die zur Verfügung stehenden Priester Maßstab seien.

Besorgnis über weiteren Vertrauensverlust

Der Katholikenrat zeigt sich besorgt über einen möglichen „weiteren Vertrauensverlust“ durch das Vorgehen. Wie vor diesem Hintergrund „ein gemeinsamer, von Verlässlichkeit geprägter Zukunftsweg“ mit dem Generalvikariat „gelingen kann, bleibt abzuwarten“. Der Offene Brief fordert Köln zu einer „echten Beteiligung der Laien“ auf: Geeignete Organisationsformen müssten eine Chance bekommen – in anderen Bistümern würden ähnliche Modelle bereits gelebt…