07.03.2024, 13.24 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Johanneskirche: Velimir Milankov auch im Ruhestand unermüdlich

Artikelfoto

Velimir Milankov sanierte, mit tatkräftiger Unterstützung von Küster Henry Müller (li.), das „Fensterband“ der denkmalgeschützten Johanneskirche am Friedenshain. | Foto: Claus Dieter Meier

Sowas darf wohl „gelebtes Amt“ genannt werden: Seit mehr als einem halben Jahrhundert, ganz genau seit 52 Jahren, ist Velimir Milankov für die evangelische Südstadt-Gemeinde im Einsatz. Obwohl der „Gemeinde-Handwerker für alle Fälle“ mit 65 Jahren zwischenzeitlich in den Ruhestand gegangen, ist er weiter für die Gemeinde im Einsatz, und damit gilt nach wie vor: „Velimir Milankov ist unsere Universallösung für alles Schwierige, Knifflige und (eigentlich) Unmögliche“, betont Presbyter Claus Dieter Meier.

Das wird zwar in der kälteren Zeit unterbrochen – dann überwintert der rüstige Ruheständler in seiner früheren Heimat auf dem Balkan. Wenn er zurück in Wuppertal ist, legt Milankov aber seine fachkundigen Hände an – sein letztes Werk: Milankov restaurierte die Holzfenster der Johanneskirche. Eigentlich war zunächst „nur“ an eine Neulackierung der Rahmen gedacht. Als der Gemeinde-Handwerker im Ruhestand loslegte, wurde aber rasch klar: Der Fenstergürtel der Kirche, welche 1949 als erster Kirchenneubau Wuppertals nach dem Zweiten Weltkrieg errichtet wurde, bedarf einer Grundsanierung.

Anzeige

Unterstützt von Johanneskirchen-Küster Henry Müller nahm sie Velimir Milankov im vergangenen Jahr in Angriff: Rund um die bleiverglasten Fenster entfernte er die alte Farbe, verzinkte die metallenen Rahmen um die Bleiverglasungen ebenso neu wie er die Verkittung der Scheiben überholte. Überdies ersetzte Milankov auch einige Holzrahmenteile und nicht zuletzt stand natürlich auch eine Neulackierung an. Dass das „handwerkende Maschinengewehr Gottes“ dabei zugleich einem zukünftigen Einsickern von Wasser durch die Bleiruten nachhaltig vorbeugte, „war schon fast selbstverständlich“, würdigt Claus Dieter Meier das ebenso engagierte wie fachkundige Gewerk des „unruhigen“ Gemeinde-Ruheständlers.

Große Dankbarkeit der Gemeinde für Engagement & Gewissenhaftigkeit

„Immer wieder wurde er von vorbeikommenden Gemeindegliedern interessiert auf seine Arbeit angesprochen“, unterstreicht Meier, dass die Dankbarkeit an der Altenberger Straße groß ist. Sicher ist sich Claus Dieter Meier: Hätte die Gemeinde eine Firma mit der Grund-Sanierung beauftragen müssen, wäre fraglich gewesen, ob die Arbeiten mit gleicher Umsicht und Weitsicht ausgeführt worden wären… Genau 20 Jahre, nachdem die Johanneskirche „als zeitgeschichtliches Dokument einer innovativen Nachkriegsarchitektur“, so heißt es in der Begründung, unter Denkmalschutz gestellt wurde, haben Velimir Milankov und sein „Unterstützer“ Henry Müller also dafür Sorge getragen, dass „der Lack“ nicht mehr „ab“ ist.

„Geschenk“ zum 75-jährigen Kirchjubiläum

„Wir wissen nun, dass die wertvollen Fenster der Johanneskirche bestmöglich zukunftssicher gemacht wurden“, freut sich Claus Dieter Meier – ein besseres Vorab-Geschenk zum 75. Geburtstag, den die sogenannte „Notkirche“ von Architekt Otto Bartning in diesem Jahr feiern kann, dürfte es wohl kaum geben…!