28.05.2024, 19.45 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Generationen-Wohnprojekt: NRW.Bank fördert Sozialwohnungen

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Wieder zuversichtlicher: Die Genossenschafter des Wohnprojekts in der Ortsmitte mit dem SPD-Landtagsabgeordneten Josef Neumann (3.v.l.) und Architekt Hans G. Schmidt-Domogalla (2.v.l.). | Foto: Meinhard Koke

Eine Odyssee ist eine „lange, mit vielen Schwierigkeiten verbundene, abenteuerliche Reise“, definiert der Duden. Ebenso wie der Held der griechischen Mythologie so manche Widernisse zu bewältigen hatte, liegt auch hinter den Aktivisten des Wohnprojekts „Mittendrin in Cronenberg“ eine Art Odyssee. Bereits seit 2017 wollen die Genossenschafter, die dem Dachverband Ko-Operativ eG NRW angeschlossen sind, das Gebäude des ehemaligen akzenta-Supermarktes zu einem Mehrgenerationen-Wohnhaus umbauen (die CW berichtete mehrfach) – Hürden bei Grundstücksfragen, beim Brandschutz-Konzept oder der Baugenehmigung und nicht zuletzt die Corona-Pandemie, gestiegene Baukosten und weggefallene Förderungen oder auch steigende Zinsen sorgten immer wieder aufs Neue für Verzögerungen – und machten das Vorhaben zu einer Odyssee…!

Kosten auf rund sieben Millionen Euro gestiegen

Konsequenz: Die Kosten für das Projekt mit 16 barrierefreien Wohnungen sowie einem großen Raum und einem Garten für die Gemeinschaft, Tiefgarage, Photovoltaikanlage und möglicherweise Wärmepumpe sind mittlerweile auf etwa sieben Millionen Euro in die Höhe geschnellt. Nicht nur, weil die gemeinnützige Stiftung „trias“ das Grundstück für die Genossenschaft erwerben wird. Auch weil zur Kostendämmung umgeplant werden musste und nun zudem mit einem neuen Bauunternehmen in Modulbauweise gebaut werden soll, muss „Mittendrin in Cronenberg“ eventuell einen neuen Bauantrag stellen, erläuterten Ulrich Fischer und Rolf Bärmann.

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Nach kfw-Bank fördert jetzt auch die NRW-Bank

Nun geriet für den „harten Genossenschafter-Kern“, der noch nicht von Bord gegangen ist, verstärkt wieder Land in Sicht: Während der Löwenanteil günstig über die „Kreditanstalt für Wiederaufbau“ finanziert wird, fördert die landeseigene NRW-Bank 25 Prozent des Mehrgenerationen-Wohnprojekts, konkret die fünf geplanten Sozialwohnungen des Vorhabens. Dafür eingesetzt hat sich der Cronenberger SPD-Landtagsabgeordnete Josef Neumann: Bei seinem Besuch auf der Baustelle an der Ecke Am Ehrenmal/Hauptstraße dankten die Genossenschafter für sein Engagement. Zudem informierten sie ihn bei einem Rundgang, wo sonst noch der Schuh drückt. 

MdL Neumann: Genossenschaft als Zukunftsmodell

„Das Spannende ist, dass hier der gemeinschaftliche Wohnbaugedanke wieder auflebt“, zeigte sich Neumann nicht nur von dem Durchhaltewillen, sondern auch von dem Grundgedanken des genossenschaftlichen Wohnprojekts angetan. Der SPD-Politiker stimmte Architekt Hans G. Schmidt-Domogalla zu: Genossenschaftliche Wohnprojekte seien ein Schlüssel zur Lösung von Mietenexplosion und Wohnungsnot. Apropos Not: Nun sind die standfesten Genossenschafter zuversichtlich, dass ihre Odyssee in ruhigeres Fahrwasser gerät – wenn nun alles endlich einmal für sie laufen sollte, hoffen sie Ende 2025 oder im Laufe des Jahres 2026 in die frühere Heimstatt von Supermarkt und Kaiserlichem Postamt einziehen zu können. 

Infos & Kontakt

Die Genossenschafter, die schon jetzt für laufende Kosten wie zum Beispiel Gerüst, Baustellensicherung oder Winterdienst einstehen müssen, zeigten sich trotz ihrer Odyssee unverändert „Feuer und Flamme“ für das Vorhaben: „Wir wollen hier nicht nur wohnen, wir wollen hier auch gemeinsam leben“, betonte Ulrich Fischer den Grundgedanken des Projekts: „Wir wollen offen sein füreinander, miteinander und für Cronenberg – eben ,Mittendrin in Cronenberg‘.“ Mehr Informationen zu dem Mehrgenerationen-Wohnprojekt sind online via mittendrin-in-cronenberg.de erhältlich. Wer sich für eine Wohnung interessiert, kann über die Online-Seite Kontakt zu der Genossenschaft aufnehmen. Insbesondere willkommen sind junge Familien.