29.05.2024, 16.11 Uhr | Meinhard Koke | Artikel drucken | Instapaper | Kommentare
Wehmut auf TiC-Bühne: Ovationen zum Abschied von Dirk Emde

Der bisherige erste „TiC-Clubberer“ Dirk Emde (re.) mit seinem Nachfolger Stephan Ries (li.) sowie dem weiteren Vorstand mit Ulrike Gevers, Karolin Hummerich, Monika Owart, Claudia Reuffurth und Alexander Lurz. Es fehlt Patrick Hahne. | Foto: Meinhard Koke
Emotionen auf der Bühne des TiC-Ateliers sind üblicherweise gespielt…! Nicht aber an diesem Mittwoch-Abend Mitte Mai: Trauer kam bei der Mitgliederversammlung des TiC Clubs e.V. auf, als der verstorbenen Urgesteine Hansotto Rademacher und Hartwig Kolbe gedacht wurde. Beide standen sowohl als Schauspieler auf der TiC-Bühne wie sie sich als Schatzmeister beziehungsweise Vorsitzender des Fördervereins TiC Club engagierten. „Radi“ Rademacher war im November 2023 verstorben (die CW berichtete), Hartwig Kolbe, der Mitgründer der gemeinnützigen TiC gGmbh war, verstarb am 13. März.
Ebenso „echt“ wie die Trauer um die beiden TiC-Urgesteine waren auch die große Dankbarkeit, aber auch Wehmut und Rührung, welche im TiC-Atelier zu Dirk Emde deutlich wurden: Nach 17 Jahren kandidierte Dirk Emde nicht wieder für den Vorsitz des Theater-Fördervereins. Bei seinem Abtritt schlug dem Geschäftsführer des Visiodrom, der mit der aktuellen Da Vinci-Ausstellung bislang 100.000 Zuschauer in den Heckinghauser Gaskessel lockte, eine Welle der Sympathie entgegen. „Wir alle haben sehr, sehr gerne mit ihm zusammengearbeitet“, betonte TiC-Club-Vizin Ulrike Gevers das enge Miteinander im Vorstand und Beirat des Fördervereins: „Sowas Harmonisches erlebt man selten in einem Verein.“
Dirk Emde: „Auch mit seinem Namen für das TiC stark gemacht…“
„Das TiC wäre nicht da, wo es heute ist“, würdigten die TiC-Geschäftsführer Ralf Budde und Prof. Stefan Hüfner, dass sich Dirk Emde nach dem Insolvenz-Restart mit seiner Persönlichkeit und seinem Namen für das Theater eingesetzt habe, übrigens auch im Gesellschafterkreis der gemeinnützigen TiC GmbH sowie als TiC-Beirat: „Er hat uns auch auf persönlicher Ebene unterstützt“, bekannten die TiC-Geschäftsführer, dass ihnen der Rückzug „sehr leid“ tue, aber auch ihre Freude, dass Dirk Emde dem Cronenberger Theater auch aktiv verbunden bleiben wolle. Obgleich er sich „kein Gedöns“ auserbeten hatte, wurde es dann doch emotional für Dirk Emde: Kassenprüferin Reinhild Klöckner überreichte einen Kuchen mit einer brennenden „17“-Kerze darauf und auch von Ralf Budde und Stefan Hüfner gab’s ein Abschiedspräsent – als sich die Club-Mitglieder im Atelier Unterkirchen von ihren Stühlen erhoben und Standing ovations spendeten, stand Dirk Emde die Rührung ins Gesicht geschrieben…!

Kassenprüferin Reinhild Klöckner (2.v.l.) überraschte Dirk Emde für den Vorstand mit einem „Dankes-Butterkuchen“ – dem angeblich leckersten der Theaterwelt… | Foto: Meinhard Koke
In seinen Abschiedsworten bekannte Emde, dass ihn „das TiC als solches und diese Menschen“ in den vergangenen 17 Jahren angetrieben hätten: Er habe viele Ehrenämter inne gehabt, „aber hier hat es nie Streit gegeben, herrscht ein Miteinander, ist immer jemand da…“, dankte Emde seinen Club-MitstreiterInnen für „eine tolle Zeit“ und versprach zugleich, dem Theater im Beirat und als Gesellschafter erhalten zu bleiben. Als Nachfolger von Dirk Emde wurde Stephan Ries zum neuen Vorsitzenden des rund 690 Mitglieder zählenden Fördervereins gewählt, der fast die Hälfte der 230.000 Euro umfassenden Fördergelder für das TiC trägt.
Emde-Nachfolger ist einstiger „TiC-Retter“
Der Rechtsanwalt und Sanierungsberater ist alles andere als ein Unbekannter bei dem Cronenberger Theater: Ries ist nicht nur Mitglied des TiC-Beirats, er führte das Dörper Theater nach dessen Insolvenz im Jahre 2006 als Insolvenzverwalter mit viel Geschick in eine neue Zukunft. Und auch schon 20 Jahre zuvor spielte der frühere 2. Vorsitzende des Cronenberger Heimat- und Bürgervereins eine prägende Rolle: 1986 zählte Stephan Ries zu den Gründungsmitgliedern des damaligen Vereins Kulturzentrum Borner Schule, aus dem das TiC-Theater erwuchs.
Das TiC-Theater unterstützen und dem TiC Club beitreten
Mehr zum Theater-Förderverein TiC Club ist online unter www.tic-theater.de zu erfahren. Wer die TiC-Förderer und damit das Dörper Theater unterstützen möchte, findet hier auch eine Beitrittserklärung. Die Mitgliedschaft kostet 35 Euro, für eine Familie liegt sie bei 55 Euro.