31.05.2024, 09.09 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Aktion „Wuppersocken“: „Nadelzeit“ hofft auf Verstärkung & Wolle

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Die Aktivistinnen der Aktion „Wuppersocken“ vor dem Siedlerheim Wilhelmring, in dem sie sich alle 14 Tage treffen, um Socken für krebserkrankte Frauen zu stricken. | Foto: Meinhard Koke

Gesellig-gemütlich sitzen sie in einem kleinen Raum des Neusiedlerheims Wilhelmring zusammen. Kaffee ist aufgesetzt, mitgebrachter Kuchen steht bereit – zunächst aber wird zu Nadeln und Knäueln gegriffen, denn: Hier sitzt keine (reine) „Klönrunde“ zusammen, sondern der Stricktreff „Nadelzeit“. Alle 14 Tage dienstags in den ungeraden Kalenderwochen treffen sich Strick-Begeisterte in dem Siedlerheim am Neuenhaus 94, um die Nadeln „glühen“ zu lassen. Beziehungsweise zur „Fingergymnastik“, wie Astrid Giebeler das emsige Treiben mit Nadeln und Wolle scherzhaft bezeichnet.

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Der „Nadeltreff“ hat sich vor einem Jahr aus dem Siedlerverein Wilhelmring zusammengefunden. Dass inzwischen Strickerinnen vom Lichtscheid oder aus Remscheid hinzugestoßen sind, beweist: Die gesellige Runde ist offen für Neulinge von überall her, und natürlich auch für Stricker: „Wir hätten gerne auch ein paar Männer“…! Verstärkung kann die „Nadelzeit“ gebrauchen, denn seit dem Frühjahr widmet sich der Stricktreff einer besonderen Aktion: Unter der Überschrift „Wuppersocken“ stricken die TeilnehmerInnen des Wilhelmring-Treffs „mit heißer Nadel“ Socken für Frauen mit onkologischen Erkrankungen.

Patientinnen ein bisschen Wärme schenken…

Inspiriert von der Aktion „Grüne Socken“, bei der Frauen mit gynäkologischer Krebserkrankung unterstützt werden, und anderen Projekten in den einschlägigen Strick-Foren hatte Sandra Heiermann die Idee zu der „Wuppersocken“-Aktion: „Eigentlich wollten wir die fertigen Socken dann an die ,Grüne Socke‘ spenden“, erläutert Heiermann, dass in der „Nadelzeit“ der Faden aber „weitergestrickt“ wurde: Warum mit den „Hoffnungssocken“ nicht allen krebserkrankten Frauen in Wuppertal eine Freude bereiten? Sandra Heiermann nahm dazu Kontakt mit dem Verein „Grazie“ am Helios-Klinikum auf – Ergebnis: Der Förderverein wird mit dem „Nadeltreff“ die Verteilung der Socken organisieren, freuen sich Astrid Giebeler und Sandra Heiermann über die Kooperation.

Nach dem Vorbild von „Mutmach-Socken“ oder der „Grüne Socken“-Aktion ist die Wilhelmring-Initiative mehr als eine Geste der Solidarität und des Mitgefühls. Die „Wuppersocken“ sollen den Betroffenen auch ganz praktisch ein bisschen Wärme schenken: Infolge der Einschränkung des Immunsystems seien kalte Füße ganz oft eine Begleiterscheinung bei den Betroffenen, erläutert Astrid Giebeler: „Die Patientinnen freuen sich zudem einfach auch darüber, dass jemand für sie da ist…“

Infos, Kontakt & Wolle-Spenden

Der „Nadeltreff“ freut sich über Interessierte, die „den Faden aufnehmen“ und mitstricken möchten: „Gemeinsam wuppen wir das und freuen uns auf das, was kommt“, hoffen die „Nadelzeit“-Initiatorinnen auf neue Mitstrickende…! Mehr zu der Initiative unter Telefon (0202) 40 85 005 sowie online via www.verband-wohneigentum.de/sg-wilhelmring/on241985. Übrigens: Auch für Wolle-Spenden ist die Initiative dankbar – hierzu kann gerne auch per E-Mail an Nadelzeit @ web.de Kontakt aufgenommen werden.