09.07.2024, 18.48 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Langer Tisch: Erst Trubel & EM-Rudelgucken, dann Regen-Finale

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Aus Cronenberg, vom Sudberg und Küllenhahn und dem Hahnerberg: Engagierte der vier Dörper Bürgervereine am Cronenberg-Stand auf dem Langen Tisch 2024. | Foto: Meinhard Koke

Die Stadt bot an diesem letzten Juni-Samstag das Bild einer pulsierenden Metropole: Wer den Langen Tisch 2024 vom CW-Land aus mit öffentlichen Verkehrsmitteln ansteuerte, fand sich vielfach in vollen Bussen wieder. Am Döppersberg angekommen, herrschte Trubel auf dem Platz vor dem Hauptbahnhof, per Schwebebahn dann den Festtisch anzufahren, war kaum möglich: Zumindest am Nachmittag waren alle Bahnen proppevoll…

Die einen fanden’s nicht so voll, anderen war’s zu voll…

Und so sah es dann auch entlang der Festmeile zum 95. Wuppertal-Geburtstag aus: Am Tisch-Anfang/-Ende am Haspel verlief sich das Getümmel der Stadtgeburtstagsgäste zwar noch etwas auf den vier Fahrspuren plus Grünstreifen. Ab dem Unterbarmen-Findling, an dem sich die Friedrich-Engels-Allee verschlankt, wurde es dann jedoch streckenweise ziemlich eng… Wie an einer dicht besetzten Geburtstagstafel blieb daher auch am Langen Tisch mitunter nicht verborgen, was im Getümmel davor oder dahinter geplaudert wurde… So hieß es auf dem Weg zum Cronenberg-Stand, es sei nicht so voll wie bei der letzten Stadtfete 2019. Ein anderer Besucher indes befand das Fest als viel zu voll – was nun auch immer gestimmt haben mag: Zwischen 200.000 bis 250.000 Besucher sollen vom Haspel bis zum Alten Markt oder umgekehrt flaniert sein – ähnlich wie beim letzten Mal also, als aber kein deutsches EM-Achtelfinale Konkurrenz machte…!

Das TiC-Theater machte nicht nur Musik, sondern lud auch zu lustigen Bildern mit diesem und jenem aus dem Fundus ein – SPD-Landtagsabgeordneter Josef Neumann (li.) ließ sich da fürs CW-Foto sogar krönen… | Foto: Meinhard Koke

Das TiC-Theater machte nicht nur Musik, sondern lud auch zu lustigen Bildern mit diesem und jenem aus dem Fundus ein – SPD-Landtagsabgeordneter Josef Neumann (li.) ließ sich da fürs CW-Foto sogar krönen… | Foto: Meinhard Koke

Ausgelassen-entspannte Stadtfete ohne Randale & Co.

In einer Hinsicht waren sich viele Besucher einig: Es ging entspannt zu entlang des Langen Tischs, kaum Stress und Ärger, umso mehr gute Laune – Wuppertal präsentierte sich von seiner besten Seite – und kunterbunt dazu. Dazu trugen auch Cronenberger Geburtstagsgäste bei: Gleich am einen Tischanfang am Haspel hatte das TiC-Theater wieder mit den Wirtschaftsjunioren (WJ) Wuppertal seinen Stand „aufgeschlagen“.

Gudrun Balewski und Annette Landsiedel erläuterten den Interessierten die Cronenberg-Ausschnitte der Luftaufnahmen, welche 1928 aus einem Zeppelin aufgenommen worden waren. | Foto: Meinhard Koke

Gudrun Balewski und Annette Landsiedel erläuterten den Interessierten die Cronenberg-Ausschnitte der Luftaufnahmen, welche 1928 aus einem Zeppelin aufgenommen worden waren. | Foto: Meinhard Koke

TiC-Theater: Fundus-Fotos & Live-Musik

Hier ließen sich mit allerlei Utensilien aus dem TiC-Fundus nicht nur lustige Erinnerungsbilder aufnehmen. Co-Geschäftsführer Prof. Stefan Hüfner „haute“ auch am E-Piano in die Tasten und TiC-Künstler gaben dazu Lieder aus den TiC-Musicals „Addams Family“ und „Sister Act“ zum Besten – wohlklingender konnte der „Einstieg“ in das Geburtstagsfest kaum ausfallen…! Wer dann nicht am „Alleestübchen“ hängen blieb, konnte ein paar Meter weiter seinen Durst löschen und dabei in Erfahrung bringen: In Cronenberg wird nicht nur Top-Werkzeug gemacht, sondern auch leckeres Bier gebraut – 400 Liter seines Gerstensafts „Cronenberg No. 4“ hatte Brauherr Axel Dreyer extra für den Wuppertal-Geburtstag angesetzt. Während da zum Beispiel Gäste vom Dönberg bei einigen Gläsern des Dreyer-Biers neidisch auf die Lebendigkeit der Dörper Höhe gegenüber wurden, kamen die HelferInnen der vier Cronenberger Bürgervereine an den Zapfhähnen oder beim Spülen der Becher ins Schwitzen. Direkt neben dem Cronenberg-Tresen hatte Gudrun Balewski keinen leichten Stand.

„Zum in die Luft gehen“: Zu laut für Dörper Foto-Fragen

Wie berichtet präsentierte die Aktivistin des Bürgervereins Küllenhahn historische Luftaufnahmen von Cronenberg, die 1928 aus einem Zeppelin aufgenommen waren und welche sie mit Jens Albrecht beim Geodatenzentrum der Stadt ausfindig gemacht und aufbereitet hatte. Das sorgte natürlich vornehmlich bei Dörper Stadtfest-Besuchern für interessierte Fragen an Balewski und ihre Mitstreiterin Annette Fleuß-Landsiedel, sie in dem Festgetümmel zu beantworten, war kaum möglich: „Man konnte sich kaum unterhalten – um Fragen zu beantworten, musste man um die Ecke hinter den Stand gehen“, berichtet Gudrun Balewski. Trotz des Geräuschpegels wurde dennoch das klar: CHBV-Vorsitzender Rolf Tesche hat auch bei den fast 100 Jahre alten Cronenberg-Bildern den Überblick – „er kennt Cronenberg in- und auswendig“, attestiert Gudrun Balewski.

Es schmeckte offenbar…: Mit dem Bier „Cronenberger No. 4“ konnte auf dem Langen Tisch am Cronenberg-Stand angestoßen werden. | Foto: Meinhard Koke

Es schmeckte offenbar…: Mit dem Bier „Cronenberger No. 4“ konnte auf dem Langen Tisch am Cronenberg-Stand angestoßen werden. | Foto: Meinhard Koke

Erst EM-Spiel, dann Unwetter sorgten für frühes Ende

Die Luftaufnahmen wurden dann durch andere Aufnahmen abgelöst: Das Sudbürger-Public Viewing des deutschen EM-Achtelfinals sorgte für einen belagerten Cronenberg-Stand, bevor der einsetzende Regen und die Unwetter-Warnung gegen Mitternacht ein vorzeitiges Ende bescherten.

Cronenberg-Bier: Das nächste Mal auf der Werkzeugkiste

Ein Gutes hatte der wetterbedingte Abbruch: Es ist noch Cronenberg-Bier da – heute Abend soll es beim CHBV-Rudelgucken des Spanien-Spiels in der „Hütte“ ausgetrunken werden…! Keine Bange: Bei der Werkzeugkiste wird wieder ausreichend Cronenberg-Bier da sein – 1.400 Liter seiner „Nummer 4“ wird Axel Dreyer für den 31. August brauen…!