28.08.2024, 13.19 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

WSW nach Ammoniak-Austritt: „Keine Gefahr am Friedrichsberg!“

Artikelfoto

Ein Ammoniak-Austritt im Fernwärme-Betriebsgebäude an der Ecke Dürrweg / Steubenstraße warf besorgte Anwohner-Fragen rund um die Friedrichallee (Foto) auf… | Foto: Meinhard Koke

Sie mache sich „jetzt doch etwas Sorgen“, schrieb eine Leserin an die CW, nachdem wir über einen Feuerwehr-Einsatz an der Friedrichsallee berichtet hatten. Am 24. Juli war aus einem Fernwärme-Betriebsgebäude der Wuppertaler Stadtwerke (WSW) an der Ecke Dürrweg / Steubenstraße das Gas Ammoniak (NH3) entwichen. „Besteht oder bestand eine Gefahr für die Anwohner?“, fragte die CW-Leserin in ihrer Mail: Ammoniak sei ja schließlich nicht ganz ungefährlich für Mensch und Umwelt und könne zu Verätzungen der Atemwege führen.

Zusammenhang mit Geruch und Baumschäden?

Weiter berichtete die Frau, dass ihr und auch anderen Spaziergängern in diesem Jahr bereits mehrfach Urin-Geruch im Bereich der Fernwärmetrasse im nahegelegenen Wald aufgefallen sei. Dazu passt: Häufig wird Ammoniak mit dem Geruch nach abgestandenem Urin verbunden. Zudem, so die Leserin weiter, hätten auf der Friedrichsallee seit dem Bau der Fernwärmetrasse mehrere Bäume gefällt werden müssen: „Inwieweit hängt das mit der Fernwärmetrasse zusammen?“, fragte die Anwohnerin, ob auch für die Menschen in der Umgebung eine Gefahr bestehe.

„Austritt verdünnt gelüftet und ungefährlich…“

„Es bestand und besteht keine Gefahr für die Anwohner“, stellte dazu Dr. Rainer Friedrich klar. Zwar sei bei dem Vorfall eine erhöhte Ammoniak-Konzentration in der Fernwärmestation festgestellt worden, deren Geruch auch in der Umgebung wahrnehmbar gewesen sei. Die ausgetretene Ammoniakmenge, so der Sprecher der Wuppertaler Stadtwerke (WSW), sei jedoch verdünnt ins Freie gelüftet worden: „Diese verdünnte Mischung war nach Messung der Feuerwehr unschädlich, wenn auch geruchsintensiv“, so Rainer Friedrich zur CW.

Keine Gefahr entlang von Fernwärmetrasse

Da Ammoniak kein Einsatzstoff in der Fernwärme sei, werde aktuell untersucht, warum sich in der Station Ammoniak gebildet hat. Die Substanz, erläuterte der WSW-Sprecher, sei im sogenannten „Ringraum“ der Dampfleitung aufgetreten, also in dem Stahlrohr, welches das Dampf führende Rohr umhüllt. In dem „Ringraum“ herrsche Unterdruck, sodass Stoffe oder Gase hier nicht nach außen entweichen könnten. Mit Baumschäden an der Friedrichsallee oder Gerüchen entlang der Leitungstrasse im Wald könne daher kein Zusammenhang bestehen.

Allenfalls an den Installationen in der Station sei ein Entweichen von Gasen oder Gerüchen technisch möglich, erklärte WSW-Sprecher Friedrich abschließend.