03.09.2024, 18.20 Uhr | Marion Heidenreich | Artikel drucken | Instapaper | Kommentare
Aktionsfest: Pro-Natur-Hipkendahl rief – und Hunderte kamen…!
Mit dem Ziel, die Bevölkerung über die massiven städtischen Baupläne Hipkendahl (die CW berichtete mehrmals) aufzuklären, lud die Bürgerinitiative Pro-Natur-Hipkendahl am letzten August-Sonntag zu einem Aktionsfest in die Hahnerberger Hofschaft ein. Unterhalb des laut Stadt „weißen Flecks“, also der zur Bebauung angedachten Fläche, informierte Biologe Jannik Jahnke über die Biodiversität des Areals.
Jahnke erläuterte, dass die geplante Baufläche im gleichen Maße als Lebensraum geschützter Tierarten wie Rotmilan und Uhu, als Versickerungsfläche und als Naherholungsgebiet dient. Gerade das angrenzende FFH-Schutzgebiet Gelpe-Saalbachtal beherberge eine Vielzahl bedrohter Tier- und Pflanzenarten der „Roten Liste“ in NRW wie Eisvogel, Edelkrebs, Blasen-Segge oder auch Kuckucks-Lichtnelke. Neben dem Fachvortrag des Biologen konnten sich die rund 300 BesucherInnen auch bei einer Begehung des Areals von der idyllischen Schönheit der Wiesenlandschaft überzeugen. Unter den Gästen waren dabei auch Vertreter der Cronenberger Bezirksvertretung wie der Wuppertaler Stadt-Politik.
Nach Aktionsfest: Treffen mit SPD-Fraktionschef
Neben den Fachvorträgen gab es auch ein umfangreiches Kinderprogramm mit vielen Spielen sowie den gemeinsamen Bau eines großen Insektenhotels. Zusätzlich zu Softdrinks, Kaffee und Kuchen leisteten das Team des Hahnerberger Restaurants „Sira“ sowie Kult-Eismann „Salva“ Morreale von „Eis Meran“ lecker-erfrischende kulinarische Unterstützung. Ein voller Erfolg des Aktionstages zeigte sich auch in der kurzfristigen Zusage der Wuppertaler SPD zu einem Ortstermin, der am folgenden Mittwoch, 28. August, stattfand.
Auch wenn SPD-Fraktionsvorsitzender Klaus-Jürgen Reese dabei großes Verständnis für die ökologischen Bedenken gezeigt habe, so habe „dennoch der vermeintlich notwendige Bau neuer Wohneinheiten Priorität“, berichtet Initiative-Sprecher Jochen Plate. „Unser Unverständnis hierüber, bei über 11.000 leerstehenden Wohnungen und vielen innerstädtischen Brachflächen, brachten wir nachdrücklich zum Ausdruck.“ Selbst wenn der Wohnungsbedarf zuträfe, „so müsste hierfür keine so wichtige Naturfläche geopfert werden“, so Plate.
Über 8.000 Unterschriften – Ausschuss-Sitzung am 5. September
Die Online-Petition der Initiative haben zwischenzeitlich über 8.000 Personen unterzeichnet. Wer sich anschließen möchte, kann die Unterschriftensammlun hier aufrufen: www.change.org/p/gelpetal-in-gefahr-rettet-das-landschaftsschutzgebiet-hipkendahl. Mehr Informationen zu der Bürgerinitiative finden sich online unter www.pro-natur-hipkendahl.de. In seiner Sitzung am kommenden Donnerstag, 5. September, wird der Stadtentwicklungsausschuss des Rates ab 16 Uhr im Rathaus Barmen am Johannes-Rau-Platz 1 final über die Hipkendahl-Planungen abstimmen.