07.10.2024, 18.59 Uhr | Meinhard Koke | Artikel drucken | Instapaper | Kommentare
Permakulturhof: Sommer jubilierte letztmals beim Wandelkonzert

Ein Ensemble des „Ochesters des Wandels“ des Sinfonieorchesters Wuppertal bei seinem Auftritt vor dem Permakulturhof Vorm Eichholz. | Foto: Meinhard Koke
Es war das letzte richtig sommerliche Wochenende des Jahres – am Permakulturhof Vorm Eichholz konnte es aus vollen Zügen genossen werden: Herrlicher Sonnenschein verband sich mit virtuoser Musik zu einem wunderschönen Spätsommer-Nachmittag: Mitglieder des Sinfonieorchesters Wuppertal spielten zum vierten Mal zu einem „Wandelkonzert“ am Dorner Weg auf. Die wortspielerische Bezeichnung hat eine doppelte Bedeutung. Zum einen ist das Sinfonieorchester Mitglied des Vereins „Orchester des Wandels“. In der Initiative, vor über zehn Jahren von Mitgliedern der Staatskapelle Berlin begründet, engagieren sich sich MusikerInnen deutscher Profiorchester – oder wie im Wuppertaler Fall das gesamte Sinfonieorchester – für einen nachhaltigen Umgang mit Natur und Umwelt.
Aufforstungsprojekte für Edelhölzer zum Instrumentenbau
In diesem Sinne hat das „Orchester des Wandels e.V.“ unter anderem zwei Wiederaufforstungsprojekte ins Leben gerufen: Neben einem Projekt in Brasilien werden auch im Masoala Nationalpark auf Madagaskar gerodete und zwischenzeitlich ausgedorrte Flächen wieder aufgeforstet. Und zwar unter anderem auch mit Edelhölzern wie Palisander und Ebenholz, die im Instrumentenbau verwendet werden. Auf diese Weise möchte das Orchester des Wandels ebenso auf Madagaskar wie auch in Brasilien dazu beitragen, dass dem Bau von Musikinstrumenten nicht länger Regenwälder zum Opfer fallen. Für das Ansinnen, seine ZuhörerInnen auch auf das Thema „Nachhaltigkeit“ aufmerksam zu machen und ein Bewusstsein für den Erhalt von Natur und Umwelt zu fördern, hat das Sinfonieorchester im Permakulturhof eine „Bühne“ gefunden. Und zwar eine, die kaum besser passen könnte: Schließlich versteht sich der Verein vom Dorner Weg als Ort für Nachhaltigkeit, Experimente und gemeinschaftliches Lernen. Diesen nutzt zum Beispiel die Bergische Gartenarche im Wupperviereck e.V., um in einem sogenannten „Erhaltergarten“ regionale bergische Nutz- und Zierpflanzen anzubauen und zu verbreiteten.

Zu einer Konzertstätte des Wandelkonzerts 2024 wurde auch die Remise des Permakulturhofes Vorm Eichholz. | Foto: Meinhard Koke
Ensembles „wandelten“ über den Permakulturhof
Beim Wandelkonzert am ersten September-Samstag verbanden sich beide Engagements: Denn Mitglieder des Sinfonieorchesters nahmen nicht nur auf dem Hof vor dem einstigen Kuhstall Aufstellung, um dort buchstäblich „ins Horn“ zu stoßen und unter anderem Händels „Wassermusik“ zu intonieren. Auch in der zu einer stimmungsvollen Konzertstätte hergerichteten Scheune oder auch der Remise gleich nebenan spielten Ensembles des Sinfonieeorchesters mit sichtlich großer Freude Barockes, Klassisches oder auch Volkstümliches auf.
Bergische Heimatlied im „Mandala-Garten“
Und zum Abschluss „wandelte“ das Bläser-Quintett an die Rückseite des altbergischen Resthofes: Im sogenannten „Mandalabeet“ erklang nicht nur unter anderem ein Stück von den „Beatles“. Zum Finale brachten Hartmut Müller, Ex-Tubist des Sinfonieorchesters, und seine Mitspieler auch das Bergische Heimatlied zu Gehör – wohl kaum war es derart „sinfonisch“ erklungen…! Den „ganzheitlich-stimmungsvollen“ Nachmittag, gerade zwei Steinwürfe von der vielbefahrenen L418 entfernt, ergänzten ein Samen-Verkauf der „Gartenarche“ und ein üppig-leckeres kulinarisches Angebot: Von Kuchen bis Kürbissuppe, von hausgemachtem Apfelsaft bis kühlem Pfefferminztee – alles von den Mitgliedern des „Permahofes“ selbstgemacht – konnten sich die zahlreichen BesucherInnen zu den Wohlklängen verwöhnen.
Infos im Internet
Aus Dankbarkeit für dieses Sommer-Vergnügen spendete mancher Besucher gerne in den Geigenkasten des Orchesters für die Aufforstungsprojekte und/oder in die Büchsen zugunsten des Permakulturhof-Vereins. Mehr Infos im Internet unter www.orchester-des-wandels.de sowie zu dem Hof-Projekt oberhalb des Gelpetales unter vormeichholz.de.

Am sogenannten „Mandalabeet“ im Garten des Permakulturhofes schloss das Wandelkonzert 2024 unter anderem mit dem Bergischen Heimatlied. | Foto: Meinhard Koke