30.10.2024, 10.23 Uhr | Marion Heidenreich | Artikel drucken | Instapaper | Kommentare
Verkehrswende ganzheitlich: SPD-Diskussion in der Umweltstation

„Lass uns reden…!“ – bei der SPD-Diskussionsrunde zum Thema „Innerstädtischer Verkehr“ in der Station Natur und Umwelt unter anderem mit dabei: WSW mobil-Geschäftsführerin Sabine Schnake (li.) und Miriam Scherff (2.v.r.), die Wuppertaler SPD-Vorsitzende und Cronenberger Bezirksbürgermeisterin. | Foto: Marion Heidenreich
Innerstädtischer Verkehr ist so vielfältig wie die BürgerInnen und braucht in Zukunft bessere Lösungen – von individuelleren ÖPNV-Angeboten hin zu barrierefreiem Fußgängerverkehr. Und kaum ein Thema wird derzeit so heiß diskutiert wie die Verkehrswende. Im Rahmen ihrer Veranstaltungsreihe „Wuppertal, lass uns reden!“ lud daher die SPD Wuppertal zur Diskussion in die Station Natur und Umwelt (StNU) ein. Moderiert von Sedat Ugurman (SPD), dem Vorsitzenden des Verkehrsausschusses des Rates, kamen dabei an der Jägerhofstraße 229 mit Tolga Kaya der NRW-Beauftragte des ACE Auto Clubs Europa, WSW-Geschäftsführerin Sabine Schnake und Thorsten Niebuhr (Fuß e.V.) sowie Wuppertals SPD-Vorsitzende, die Cronenberger Bezirksbürgermeisterin Miriam Scherff, zu Wort.
„Lange hat die Politik das Auto hofiert,“ räumte Scherff einleitend ein. Bei einem Neudenken der Verkehrsplanung müssten nun viele Akteure mit unterschiedlichen Ansprüchen und Wünschen berücksichtigt werden: „Verkehr und Stadtentwicklung ist eine Einheit.“ Tolga Kaya unterstrich, dass es dem ACE um einen bewussteren Umgang mit dem Auto und der Nutzung möglicher Alternativen gehe: „Alternativen zum eigenen PKW brauchen Sicherheit und Verlässlichkeit. Das ist leider noch nicht gegeben“, betonte Kaya mit Blick aufs DeutschlandTicket, dessen Preiserhöhung kurz zuvor bekannt geworden war.
Innerstädtischer Verkehr aus verschiedenen Blickwinkeln
Die Unsicherheiten bei dem Ticket beträfen nicht nur die Kunden, sondern auch die Verkehrsbetriebe, kritisierte WSW-Vertreterin Sabine Schnake, dass innovative Ideen und Projekte zu individuelleren Mobilitäts-Angeboten an fehlender Finanzunterstützung von Bund und Land scheiterten – oder auch am Personalmangel: „Die mobile Flexibilität braucht On Demand-Angebote, Car-Sharing-Modelle und E-Roller – trotz negativer Auswirkungen – die händelbar und bezahlbar sind.“ Dass das Auto die meiste innerstädtische Fläche beanspruche, während der Fußgängerverkehr nahezu keine Berücksichtigung fände, bemängelte Thorsten Niebuhr. Aber: „Mittlerweile sieht man uns, wir brauchen aber mehr freie und sichere Wege.“ Auch Feuerwehr, Bus und Rettungswagen bräuchten freie Durchfahrten in Wuppertals engen Straßen. Kleinteilige Parkraumeinschränkungen und Parkraumbewirtschaftung zugunsten des ÖPNV seien erste Schritte dahin. Aber nicht nur aufs Auto, Bund oder Land wurde an dem SPD-Abend gezeigt: Der Wandel der Mobilität und damit eine ganzheitliche Verkehrswende fange bei jedem einzelnen an, war auch ein Fazit des Abends…!
AG Verkehr: Interessierte willkommen
Die SPD-Arbeitsgruppe Verkehr lädt Interessierte zum Mitdiskutieren, Mitdenken und Mitarbeiten ein. Das nächste Treffen ist am 15. November (18 Uhr) in der Wuppertaler SPD-Geschäftsstelle in der Robertstraße 5a. Mehr Infos: www.spd-wuppertal.de.