12.05.2025, 19.48 Uhr | Meinhard Koke | Artikel drucken | Instapaper | Kommentare
„Ali“ Kroll: Trauer um Unikat, Glücksboten und netten Nachbarn!

Zeichen der großen Sympathie: Als Wolfgang Kroll (mi.) im Jahr 2018 als Bezirksschornsteinfeger in den Ruhestand ging, wurde er am heimischen Küllenhahn mit einem einem großen Überraschungsfest verabschiedet – inklusive Fahrt im Oldtimer, die der „Glücksbote“ so sehr liebte… | Archiv-Foto: Meinhard Koke
Als Wolfgang Kroll vor etwas mehr als neun Jahren als Bezirksschornsteinfeger in Küllenhahn und der oberen Südstadt verabschiedet wurde (die CW berichtete), glich das einem Volksfest: „Du fehlst uns sehr, ein Stück Geschichte bist du, Wolfgang – dich vermissen fällt uns schwer…“, sangen die etwa 200 Überraschungsgäste in ihrem Abschiedslied auf Wolfgang Kroll… Nun müssen sie ganz auf „Ali“ verzichten: Das Küllenhahner „Unikat“ ist am 20. April im Alter von 72 Jahren gestorben.
Auch wenn manche von seiner schweren Krankheit wussten, die Traurigkeit über den Tod von Wolfgang Kroll ist groß – seit 1970 war er schließlich geradezu zu einer Institution im Dörper Norden geworden. Nachdem er als Geselle im Kehrbezirk Küllenhahn/Südstadt begonnen hatte, machte er 1974 seinen Meister, um dann 1991 den Kehrbezirk mit seinen etwa 1.500 zu betreuenden Häusern zu übernehmen.
Als „Kaminkehrer“ stieg er den Anwohnern nicht nur fast ein halbes Jahrhundert lang „aufs Dach“. Markenzeichen von Wolfgang Kroll war vor allem der persönliche Umgang: Gerne hielt Wolfgang Kroll auch mal ein Schwätzchen – weil geradezu ein „Maschinengewehr-Redner“, konnte seine Tasse Kaffee dabei auch manchmal kalt werden… Aber nicht nur mit seiner Berufsauffassung, auch als engagierter Küllenhahner erwarb sich der „Glücksbringer von Berufs wegen“ die Sympathien im Ortsteil.
Über Jahrzehnte bei Bürgervereinsfesten mit angepackt
Bei Festen des Bürgervereins Küllenhahn packte er beim Auf- und/oder Abbau gerne mit an, beim Spielplatzfest grillte er manches Würstchen – wenn er nicht in seinen Garagen an einem seiner Oldtimer schraubte, half der Triumph-Fan überall gerne mit. Kein Wunder also, dass ihm die Küllenhahner, aber auch manche „Schwatte on Witte“ einen rauschenden Abschied mit Fackelzug, Oldtimer-Fahrt und Überraschungsparty bereiteten, als Wolfgang Kroll den Kehrbesen am 28. Februar 2016 an die nächste Schornsteinfeger-Generation weitergab.
„Dass mich ein paar Menschen mögen, hätte ich gedacht – aber so viele“, verschlug es Wolfgang Kroll vor neun Jahren bei seinem Überraschungsfest (natürlich nur fast) die Sprache… – die vielen, die ihn damals feierten, trauern nun gewiss um Wolfgang „Ali“ Kroll…!