23.05.2025, 12.57 Uhr | Meinhard Koke | Artikel drucken | Instapaper | Kommentare
Manuelskotten: Ein Schleifer sitzt nun wieder an den Schleifsteinen

Nach dem Tod von Dirk Fromm sind die Plätze an den Schleifsteinen nicht mehr verwaist: Waldemar Hain ist der neue Schleifer im historischen Manuelskotten im Kaltenbachtal. | Foto: Förderverein Manuelskotten
Nach der traurigen Nachricht vom Tod des Pächters Dirk Fromm im Frühsommer 2024 (die CW berichtete) kam jüngst frohe Kunde aus dem Manuelskotten: Der Förderverein hat einen neuen Schleifer für das Industriedenkmal gewinnen können. Waldemar Hein geht neuerdings an den Schleifsteinen des letzten noch per Wasserrad betriebenen Schleifkottens Wuppertals dem Handwerk nach. Anders als sein verstorbener Vorgänger verleiht Hein keinen Spezialmessern für die Industrie den rechten Schliff. Vielmehr nimmt sich der Schleifer auf Anfrage gerne privaten Messern und Scheren an, die stumpf geworden sind. Wer Interesse an dem Service in dem industriehistorischen Kleinod hat, das zum städtischen Museum Industriekultur zählt: Termine mit Schleifer Waldemar Hein können werktags ab 15 Uhr unter der Telefonnummer 01 73 / 18 01 367 vereinbart werden.
Weitere Neuigkeit aus dem Kotten im Kaltenbachtal: Das im Durchmesser rund sechs Meter große Wasserrad hat am sogenannten Eiskasten seinen „Schütt“ wieder. Vor kurzem fand die Montage der stählernen Rinne statt, die das Wasser am Rad bei Bedarf umleiten kann. Nach Angaben von Fördervereins-Sprecher Wilhelm Hölzer waren vier Mann im Einsatz, um das Schütt sicher in Position zu bringen: An Kettenzügen aufgehängt und mit weiteren Gurten geführt, wurde die Wanne über das Wasserrad hinweggehoben. Die Rinne wurde einst gebaut, damit sich das Wasserrad bei Wartungsarbeiten nicht unkontrolliert drehen kann.
Ebenfalls restauriert ist auch der Eiskasten selbst, also der Behälter, in dem das Wasser vor dem Wasserrad gesammelt wird. Neben der Neulagerung der großen Welle wurden ebenso die Lager der Transmission überholt – „so erwartet die Besucher jetzt eine alte Anlage mit neuer Power“, freut sich Vereinssprecher Hölzer. Wer sich selbst überzeugen möchte: Die nächsten Öffnungstage des Manuelskottens sind am kommenden Sonntag, 25. Mai, und am 1. Juni, dem Tag der Industriekultur, jeweils von 10.30 bis 16.30 Uhr geöffnet. Am Pfingst-Wochenende ist der Kotten nicht nur am 8. Juni (Pfingstsonntag) auf, am 9. Juni (Pfingstmontag) steigt am Kotten auch wieder das Mühlenfest mit vielen Attraktionen für Klein und Groß.
Öffnungstage, Museum & Netzwerk
Anschließend öffnet der Manuelskotten weiter bis Oktober an jedem zweiten und vierten Sonntag im Monat – und an diesen Tagen ist das Kleinod jeweils auch per Tram der Bergischen Museumsbahnen ab Kohlfurth erreichbar und zudem das NaturFreunde-Haus oberhalb am Greuel zur Einkehr geöffnet. Im Kotten können nicht nur die Schleifanlage sowie verschiedene historische Antriebsarten wie Wasserrad, Dampf- und Dieselmaschine besichtigt werden. Auch das Museum zur Sensen-Herstellung und Werkzeug-Geschichte Cronenbergs hat geöffnet.
Zudem liegt die frisch aktualisierte Broschüre des Netzwerks Bergische Museen aus: Das 44-seitige Heft im A5-Format informiert zu den 28 Mitgliedsmuseen, darunter zum Beispiel auch dem Manuelskotten. Es ist online unter www.bergischemuseen.de verfügbar. Mehr Infos zum Kotten online unter www.manuelskotten.de.