03.06.2025, 09.59 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Marder-Welpen allein „zu Haus’“: Hilfesuche als Geduldsprobe…!

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Die „Nesthocker“ von Blumen Balewski: Noch sind sie süße „Wollknäuel“, allerdings wenn sie groß sind, werden Marder mitunter zum Schrecken von Hausbesitzern… | Foto: Privat

Sie sehen hübsch aus, haben aber einen schlechten Ruf: Marder. Googelt man Marder, lautet ein erster Treffer: „Wie wird man sie wieder los?“ Kein Wunder, die possierlichen Räuber avancieren zum Schrecken von Hausbesitzern. Haben sie sich ungebeten eingenistet, verbreiten sie unangenehme Gerüche und sorgen für Schäden – so auch unter dem Dach von Gudrun Balewskis Blumengeschäft an der Küllenhahner Straße 225.

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Vergangene Woche wurde die halbwegs friedliche Koexistenz jäh durch erbarmungswürdige Rufe gestört: von Marder-Welpen…! War dem Muttertier etwas in der Küllenhahner Wildbahn zugestoßen? Der putzige Nachwuchs jedenfalls war allein im Nest, und schrie herzzerreißend – schließlich wird der Marder-Nachwuchs bis zu acht Wochen lang gesäugt. Mit List und Geschick gelang es Bernd und Gudrun Balewski, die Nesthocker in den Ladenbereich zu locken – mit Milch und Hundefutter wurde der Bärenhunger gestillt…

Das DINA 4-Blatt voller Adressen und Telefonnummern zeigt es an: Gudrun Balewski, Inhaberin des Küllenhahner Geschäfts „Blumen Balewski“, wählte sich die Finger wund, um Hilfe zu ihren „tierischen Untermietern“ zu bekommen… | Foto: Meinhard Koke

Das DINA 4-Blatt voller Adressen und Telefonnummern zeigt es an: Gudrun Balewski, Inhaberin des Küllenhahner Geschäfts „Blumen Balewski“, wählte sich die Finger wund, um Hilfe zu ihren „tierischen Untermietern“ zu bekommen… | Foto: Meinhard Koke

Obgleich die putzigen Knäuel die Herzen der Balewski-Geschwister ebenso im Sturm eroberten wie die ihrer Kunden, stellte sich die Frage: Wohin mit ihnen? Darauf eine Antwort zu bekommen, entpuppte sich als Problem. Ein Blatt voller Telefonnummern zeugt davon: Ob Ordnungsamt, Förster, Ranger, Tierschutz, Zoo, WPZ Burgholz, Station Natur und Umwelt, NABU,… – Gudrun Balewski tippte sich die Finger wund, aber: Niemand fand sich zuständig oder wusste, was zu tun sei… Ein Tipp brachte die Lösung: Die Küllenhahner Blumenfee schaute sich im sozialen Netzwerk Facebook um, und tatsächlich: Über den Verein „Arche Noah – Tiere in Not“ in Witten stieß die Küllenhahnerin auf das „Marderhilfsnetz“ – zur Erleichterung von Gudrun Balewski nahmen sich die Aktivisten der vier „Nesthocker“ an.

Eine Moral der „tierischen Geschicht’“ für die Küllenhahner Blumenfee ist: Nicht zu fassen, dass es so schwer war, einen Ansprechpartner zu finden…! Die andere lautet: Facebook hat auch sein Gutes“, findet Gudrun Balewski – und ihre vier Ex-Gäste sicherlich ebenso…