06.06.2025, 08.28 Uhr   |   Marion Heidenreich   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

KI im Schulunterricht: Pilotprojekt am Carl-Fuhlrott-Gymnasium

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Katharina Steinbach und Felix Urban (li.), die beiden CFG-KoordinatorInnen des KI-Forschungsprojektes „KIMANDU“ in den Fächern Mathematik und Deutsch. | Foto: CFG

Wie kann Künstliche Intelligenz (KI) sinnvoll im Unterricht eingesetzt werden und dabei Lernen und Lehren kompetent unterstützen? Mit dieser Frage beschäftigt sich ein NRW-weites Pilotprojekt des Schul- und Bildungsministeriums und der Universität Siegen. Dafür wurden insgesamt 25 Schulen mit Sekundarstufe I ausgewählt, darunter auch das Carl-Fuhlrott-Gymnasium (CFG). Am Jung-Stilling-Weg konzentriert sich das KI-Pilotprojekt „KIMADU“ auf die Fächer Mathematik und Deutsch: Zweieinhalb Jahre lang wird mit wissenschaftlicher Begleitung erforscht, wie Unterricht durch KI ergänzt werden kann – dass KI eine Lehrkraft niemals ersetzen kann, steht dabei außer Frage…!

Individuelles Lernen mit KI als Hilfestellung

Der Einsatz von KI im Unterricht ist abhängig vom Inhalt, er muss zum zu vermittelnden Stoff passen, erläutert Mathematik-Lehrerin Katharina Steinbach zusammen mit CFG-Leiter Reinold Mertens und Stellvertreterin Sabine Drübert die Projekt-Grundlagen. Gemeinsam mit Deutschlehrer Felix Urban koordinieren sie das KI-Pilotprojekt am Küllenhahn. Im Unterricht ist KI als Hilfestellung zu verstehen: Sie soll selbstständiges Lernen ermöglichen, direktes Feedback geben und die Lehrkraft auch etwas entlasten. Natürlich weisen die KI-Bots im Mathe-Unterricht noch Schwächen auf – zum Beispiel wenn sie anstatt von Impulsen zur Problemlösung direkt das Ergebnis verraten…

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Aber auch darum geht es in dem Projekt: Der KI beizubringen, die SchülerInnen in ihrem individuellen Lernprozess schrittweise anzuleiten. Genauso wie der KI-Bot den Wissensstand oder Lösungsansatz hinterfragt, muss auch die KI an sich hinterfragt und reflektiert werden. Auch das lernen die CFG-SchülerInnen, denn KI wird schon täglich „als Suchmaschinen-Ersatz“ genutzt. Deshalb bietet das CFG auch das Wahlpflichtfach Medienpädagogik an, in dem der „richtige Umgang mit KI“ vermittelt wird .

Herausforderung für Lehrkräfte

Bei dem Pilotprojekt gibt es für die CFG-LehrerInnen natürlich Unterstützung: Einerseits im Austausch mit anderen Schulen, andererseits direkt vom Forschungs- und Didaktik-Team der Universität Siegen, die wöchentlich sechs Sprechstunden-Termine anbietet. Aber auch Anfragen von anderen Universitäten, Professoren und Bildungsforschern gibt es, erläutert Reinold Mertens. Selbst sind auch die CFG-Koordinatoren neugierig auf die Möglichkeiten des KI-Einsatzes. „Gerade für Mathematik entsteht ein ganz neuer Alltagsbezug“, betont Katharina Steinbach: Endlich mache das Lernen von Stochastik, Analysis & Co (wieder) einen Sinn, würden damit doch die Mechanismen von KI verständlich…

Mehr Infos zu dem Küllenhahner Gymnasoium sind via Internet unter carl-fuhlrott-gymnasium.de abrufbar.