30.06.2025, 20.03 Uhr   |   Marion Heidenreich   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Dauerbrenner Ortskernplanung: „Dorfkern“ soll attraktiver werden

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Entlang der Hauptstraße in der Ortsmitte soll es schöner werden – frische „Blüten“ treibt ein neuer Anlauf zur Ortskernplanung, der in der Juni-Sitzung der Bezirksvertretung Cronenberg vorgestellt… | Foto: Meinhard Koke

In der Juni-Sitzung der Bezirksvertretung (BV) Cronenberg berichtete Rolf-Peter Kalmbach von der Stadt zum Sachstand eines „Herzensanliegens“ der BV: der Ortskernplanung. Bei der Planung berücksichtigt wurden Erhebungsdaten von 2001 bis 2025 zur Verkehrsentwicklung entlang der Hauptstraße.

Bis zu ein Drittel weniger Verkehr im Dorfkern

„Gefühlt ist die subjektive Wahrnehmung eine Zunahme des Verkehres“, so der Abteilungsleiter Straßenverkehrstechnik des städtischen Ressorts Straßen und Verkehr. Tatsächlich aber sei, je nach Tageszeit, eine Abnahme des Verkehrs um 20 bis 30 Prozent und eine Verlagerung des „Einkaufsverkehrs“ nach Unterkirchen belegt – ausgehend von den Querschnittsbetrachtungen zwischen 2002 und 2007/08 beziehungsweise 2007/08 bis 2025. Zum derzeitigen Bild der Hauptstraße urteilte Kalmbach: „Hübsch ist in der Tat anders.“

Zwei weitere Querungshilfen

Die Planung sieht – neben einem neuen Fahrbahnbelag – eine Neugestaltung des gesamten Straßenabschnittes im Dorf zugunsten von Fußgängern beziehungsweise zur „Entschleunigung“ vor. Dazu gehören zwei weitere Querungshilfen, die Ausweitung des Gehweges sowie die Verengung der Straßeneinmündungen Karl-Greis- und Holzschneiderstraße zugunsten des Rad- und Fußgängerverkehrs. Im Detail sieht die Planung vor: Ab Hauptstraße 1 soll Tempo 30 eingerichtet werden, der Bushaltestellen-Bereich vor dem Nelle-Haus beziehungsweise der Buchhandlung Nettesheim soll „barrierearm“ ausgebaut werden.

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Während an ein Einfahrtsverbot von der Hauptstraße aus in die Hütter Straße gedacht ist, soll die Einmündung Kemmannstraße mit einer optischen Aufpflasterung und der Wiederherstellung der Markierungen zugunsten des Fußgängerverkehrs verengt werden. In Höhe von Hausnummer 23 („Anziehend“) sieht die Planung die eine neue Querungshilfe vor – vor „Anziehend“ fielen dadurch zwei Parkplätze weg. Bauliche Erweiterungen des Gehweges sind auf Höhe der jetzigen Querungshilfe in Höhe Hausnummer 30 sowie an der Einmündung Holzschneiderstraße geplant. Hier ist in Höhe des Schleifstein-Platzes auch die zweite neue Querungshilfe angedacht.

Mehr Wohncharakter für die Hauptstraße in Ortsmitte

Ziel der Baumaßnahmen, die bereits im nächsten Jahr im Zuge der Straßensanierung hier erfolgen sollen, ist es, der Hauptstraße mehr „Wohncharakter statt Durchgangsstraße“ zu verleihen. Allerdings betonte Rolf-Peter Kalmbach auch, dass aus verkehrsplanerischer Sicht ein Umlenken des Verkehrs – wie es immer wieder im Gespräch war – nicht sinnvoll sei. Durch „Barrieren“ wie den Querungshilfen und farbige Absetzungen soll vielmehr eine Entschleunigung des Verkehrs im Dorfkern erfolgen. Die vorgestellte Ortskernplanung ist noch nicht final – weitere Vorschläge zur Verbesserung und Möblierung sind, so Kalmbach, sind gewünscht. Anregungen würden gesammelt und mit in die Planung einbezogen werden. In der Dezembersitzung solle über eine Umsetzung der Maßnahme entschieden werden…