16.10.2015, 12.00 Uhr   |   Marcus Müller   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Mit BUND und Uni-AStA: Seilbahn-Initiativen informieren

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Die „Zoff“-Tour des BUND zur Seilbahn startete am Küllenhahn.

Die Südstadt bleibt in Bewegung: Bis zur Sommerpause im nächsten Jahr soll der Rat der Stadt Wuppertal entscheiden, ob die Planungen für eine Seilbahn vom Hauptbahnhof über die Universität bis zum Küllenhahn weiter fortgesetzt werden sollen. Aus diesem Grund machten in der zweiten Herbstferien-Woche sowohl die Gegner des Projekts wie auch die Befürworter mobil.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) in Wuppertal hatte im Rahmen seiner „Zoff“-Wanderungen auf die Südhöhen geladen, zu der sich auch die Bürgerinitiative „Seilbahnfreies Wuppertal“ angeschlossen hatte. „Wir wollen darstellen, welche Belange eine solche Seilbahn für den Naturschutz hat“, stellte Jörg Liesendahl vom BUND direkt zu Beginn heraus, bevor es anschließend zu Fuß die geplante Trasse entlang durch die Südstadt ging. Ob Stützen als „massive Rohrkonstruktion“ in der Nähe von Wohnhäusern, in unmittelbarer Nähe des Baches Hatzenbeck oder über schützenswerte Grünflächen hinweg – die Umweltbilanz der geplanten Seilbahn bekam während der mehrstündigen Wanderung einige Schwachpunkte aufgezeigt.

„Schon direkt auf Küllenhahn wird bestehendes Grün zur Disposition gestellt“, kritisierte Jörg Liesendahl hinsichtlich der wohl zu fällenden Bäume am Busbahnhof, auch an der Universität müssten wohl einige weichen, die für die dortige Zwischenstation schlicht „im Weg“ stünden. Geprüft werden müsste auch, wie es in Sachen Niederschlag von den Seilen schließlich aussehe, stellte Liesendahl heraus. Die Stadt erweise sich einen Bärendienst, wenn zukünftig die Südstädter ob des ausgedünnten Busangebotes wieder vermehrt auf ihr Auto zurückgreifen würden, so der Umweltschützer.

Die Bürgerinitiative „Seilbahnfreies Wuppertal“ verwies zudem in dieser Woche in einer Pressemitteilung darauf, dass sich auch Seilbahn-Hersteller wie Doppelmayr und Leitner mit der Thematik der Bahnen im öffentlichen Personennahverkehr beschäftigt hatten. Diese seien zu dem Schluss gekommen, dass eine Seilbahn besonders dort sinnvoll wäre, wo zwei Punkte oder drei bis vier Stationen mit einem Abstand von mindestens einem Kilometer miteinander verbunden werden könnten, die sonst nur schwer mit anderen Verkehrsmitteln erreichbar seien.

Unter der Woche traf sich hingegen die Initiative „Pro Seilbahn“ mit dem Allgemeinen Studierenden-Ausschuss (AStA) der Bergischen Universität. Dieser hatte sich bereits in der Vergangenheit für die Seilbahn ausgesprochen – allerdings nur, wenn sich die Anbindung der Uni damit verbessere und nicht auf Kosten der Anwohner der Südstadt ginge, stellten die Studentenvertreter heraus. „Wir wollen die Seilbahn nicht um jeden Preis“, erklärte AStA-Vorsitzender Dennis Pirdzuns. Ludwig Froning von der WSW mobil versprach, dass die Linien 603, 613, 615, 625 und 635 mit einer Seilbahn bestehen blieben: „Jede der vier, fünf Achsen in der Südstadt werden wir weiter bedienen müssen“, erklärte er. Lediglich die Linie 645 werde wohl wegfallen, weil diese durch die Seilbahn ersetzt werde.

Positiv sahen die AStA-Vertreter auch den Standort der geplanten Zwischenstation: Die liege zwar auf der unteren Ebene, aber dennoch ziemlich zentral und erreiche auch die Wohnheime, stellte Vorsitzender Dennis Pirdzuns heraus. Auch dass in Stoßzeiten innerhalb von zehn Minuten weitere Gondeln eingefügt werden könnten, stieß an der Universität auf Zustimmung. „Die Seilbahn ist eine Chance für Cronenberg“, stellte Thomas Gaffkus-Müller von der Bürgerinitiative „Pro Seilbahn“ heraus.