24.05.2016, 19.38 Uhr   |   Redaktion   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Vonkelner Pickfest: Die Pinne flogen und das Guinness floss

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Die letzten ihrer Art: die Vonkelner Picker mit ihrem neuen Champ Carsten Wittig und Altmeister Ugo Romano (4.v.r.).

Der Wettergott „verhagelte“ das Pickfest 2016 buchstäblich: Als die Aktiven des Pickvereins „Grüne Eiche“ am Samstagnachmittag das Königspicken austrugen, ließ der Eisheilige Bonifatius auch den einen oder anderen Hagelschauer über der Pickbahn niedergehen. Zwar musste die inoffizielle „Weltmeisterschaft“ im Pickspiel immer wieder unterbrochen werden, aus dem Tritt bringen ließen sich die Vonkelner dadurch aber letztlich nicht.

Königspicken: Neuer Name, alter Champion

Und das galt auch für Carsten Wittig: Zwar war sein Name unter den insgesamt 18 Teilnehmern des Königspickens neu, mit Wittig verteidigte jedoch der bisherige Champion seinen „Weltmeister“-Titel. Des Rästels Lösung: Nach der Heirat hat Carsten Wittig den Nachnamen seiner Ehefrau Yvonne angenommen – obwohl er nun schon zum sechsten Mal in den letzten sieben Jahren den WM-Titel errang, taucht damit mal wieder ein anderer Name in der fast 40-jährigen Siegerliste des Königpickens auf.

An Altmeister Ugo Romano, der den rund vierstündigen Verlauf aufmerksam verfolgte, zog Carsten Wittig damit vorbei. Rekordhalter Klaus Arnold, der das Königspicken acht Mal für sich entscheiden konnte, hat der neue und alte Pick-Weltmeister in der „ewigen“ Siegerrangliste aber noch vor sich – wenn das kein Ansporn ist. Wobei: Dass Carsten Wittig kurz vor Schluss des Königpickens noch einmal zittern musste, lag nicht (nur) an den kühlen Bonifatius-Temperaturen.

Als vorletzter Spieler rückte Patrick Florath dem Führenden kräftig auf die Pelle: Der letztjährige Vize-Weltmeister spielte sich bis auf einen Punkt heran, das war’s dann aber – mit 20 Pinnen wurde Patrick Florath erneut Zweiter. Das Königspicken seines bisherigen Lebens absolvierte Frederic Baier: Der Spieler der 2. Schachmannschaft der Vonkelner traf bisher nie erreichte 19 Pinne und wurde damit Dritter.

Nach dem Picken für Party gesorgt: Dank an Bernd Haas

Mit dem Rennen um die zweifelhafte Ehre der Zitrone, die dem Letzten des Königspickens gebührt, hatte der letztjährige Vorletzte Fredi Baier damit diesmal nichts zu tun. Dafür aber Bernd Haas: 2015 noch im Stechen um Platz 3, traf der Pickvereins-Vize mit den Wurfhölzern diesmal gerade einmal fünf Pinne – das reichte nur, um hinter Andreas Dorn (6 Pinne) das Schlusslicht des Königspickens 2016 zu werden.

Dass es bei der anschließenden Siegerehrung aber nicht nur die saure Zitrusfrucht, sondern auch einen leckeren Whisky von Pick-Chef Friedhelm Ackermann für Bernd Haas gab, hatte einen anderen „spielerischen“ Grund: Nach rund 20 Jahren, in denen er (ohne Gage) stets mit seiner Band die zweite Halbzeit des ersten Pickfest-Tages bestritt, trat Bernd Haas von der Bühne ab – sein Einsatz zuvor war dem Verein ein hochprozentiges Dankeschön wert.

Dafür machte dann die Cover-Band „Teelex“ Party gegen den Eurovision Songcontest: Mit Songs aus den 1970er und 80er Jahren rockte die Wuppertaler Formation den kühlen Abend im Vonkelner Wald – nachdem bereits die Technik-Probe am Nachmittag mit Bernd Haas begeistert hatte, stellte die Band unter Beweis: „Teelex“ kann den Eisheiligen einheizen…

Mit Dudelsack-Klängen in den zweiten Fest-Tag

Etwas andere Klänge gab es hingegen am Sonntagmittag auf der Pickbahn zu Gehör: Dieter De-ckert gab um 12 Uhr im schottischen Kilt und mit der Darbietung des „Bergischen Heimatliedes“ den Startschuss für den zweiten Feier-Tag auf Vonkeln, bevor die Folk-Band „Glengar“ das musikalische Zepter auf Vonkeln übernahm.

Der Sonntag stand wieder einmal ganz im Zeichen der irisch-schottischen Tradition – natürlich mit ausreichend Guinness vom Fass und Whiskey sowie natürlich auch deutschem Pils, „irren“ Reibekuchen, bergischen Kottenbuttern sowie Kaffee und Kuchen. Und auch Besucher trauten sich ob der etwas sonnenreicheren Vorhersage einige mehr nach Vonkeln – bereits zum Start war die Pickbahn gut gefüllt.

„Wir sind hinsichtliches des Wetters mit der Resonanz durchaus zufrieden“, fasste Bernd Haas das Vonkelner Pickfest 2016 zusammen. „Uns ist ja besonders wichtig, diese alte Tradition und das Spiel am Leben zu erhalten und weiterzugeben.“ Mehr Infos zum Pickverein unter neu.pickverein.de.